Eichstätt
Bistum Eichstätt: 12 Millionen Euro minus im Haushalt

Wirtschaftsplan 2022 vorgestellt - Allein 94,1 Millionen Euro Personalkosten

24.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:54 Uhr |
Auch wenn die Diözese sparen muss: Wegen der Sicherheit der Gläubigen und wegen umfangreicher Brandschutzmaßnahmen sind die Arbeiten am Dom unumgänglich. Der Dom ist vom Baustopp nicht betroffen. − Foto: Bader

Eichstätt - Dass die finanzielle Lage in der Diözese Eichstätt Anlass zur Sorge gibt, wird sich auch im laufenden Jahr nicht ändern. Nach Angaben im Wirtschaftsplan geht die Diözese von einem Minus in Höhe von rund 12 Millionen Euro aus. Zwar verringert sich das Minus im Vergleich zum Vorjahr - für das Jahr 2021 wurde mit 18,7 Millionen Euro gerechnet -, dennoch ist ein 12-Millionen-Defizit immer noch ein dicker Brocken. Und eine Trendwende wird es angesichts der aktuellen Situation nicht geben. Gar auf schwarze Zahlen zu hoffen, wäre eine doch eher blauäugige Illusion.

 

Insgesamt umfasst der Wirtschaftsplan des Bistums ein Volumen von 182,4 Millionen Euro. Trotz der finanziellen Herausforderungen betont der Amtschef der Verwaltung, Thomas Schäfers: "Wir müssen gemeinsam Wege in die Zukunft aufzeigen, notwendige - zum Teil wohl auch schmerzhafte - Veränderungen angehen, und in Verantwortung für kommende Generationen die besten Lösungen finden." Im Rahmen des Strategieprozesses wird sich das Bistum weiterhin mit verschiedenen Projekten in den Schwerpunkten Wachstum, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zukunftsweisend aufstellen. Ungeachtet der Tatsache der schwächeren konjunkturellen Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie und des Rückgangs der Gläubigenzahlen.

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Klar auf dem Prüfstand werden wie bisher Immobilien- und Personalstruktur stehen. Gerade die Personalkosten machen den umfangreichsten Posten der Ausgaben aus: Etwa 94,1 Millionen Euro sind 2022 dafür eingeplant. "In den kommenden Jahren müssen wir unsere Personalstrukturen überprüfen und vorausschauend planen, wie wir diese Kosten mit Blick auf unsere Kernaufgaben und im Sinne unserer Mitarbeitenden senken können", sagt Schäfers. "Diese Umgestaltung beinhaltet aktuell keine Kündigungen, sondern wird uns mit Schwerpunktsetzungen durch den Strategieprozess und eine Umverteilung und Bündelung von Aufgaben begleiten", erläuterte Schäfers auf Nachfrage unserer Zeitung.

Löhne und Gehälter der pastoralen Mitarbeiter machen etwa die Hälfte der Personalkosten aus. Dazu gehören Priester, seelsorgliche Mitarbeitende auch in speziellen Bereichen wie der Notfall- und Krankenseelsorge oder der Ehe-, Familien- und Kinderpastoral. 27 Prozent gehen an Lehrkräfte und Angestellte der diözesanen Schulen. Bleiben noch knapp 24 Prozent, die für das Verwaltungspersonal im Ordinariat vorgesehen sind. Dabei sind auch rund 3,7 Millionen Euro für die Rückstellung für Beihilfeversicherung von Priestern und Lehrkräften im kirchlichen Dienst eingeplant.

Die Millionenkosten für kirchliche Immobilien hatten bereits 2021 zu einem Baustopp geführt, der bis Ende 2024 gelten soll. Dennoch sind für die Kirchenstiftungen Bauzuschüsse in Höhe von 3,5 Millionen Euro eingeplant. Denn in Ausnahmefällen werden Bauanträge genehmigt, wenn es etwa um Sicherheits- oder Brandschutzmaßnahmen geht.

Gerade die Aspekte Sicherheit und Brandschutz spielen bei der Millioneninvestition am Eichstätter Dom eine ausschlaggebende Rolle. Auch für die zusätzlichen Kosten in Millionenhöhe, deren Notwendigkeit sich erst im Laufe der Baumaßnahmen ergeben hat. Dass es Einsparungen an der Baustelle am Dom, gerade mit Blick auf die Sicherheit der Gläubigen, nicht geben kann, versteht sich von selbst. Anders in der Wolkertshofener Filialkirche St. Quirin. Dort schlug der Baustopp mit Härte ein. Das Gotteshaus musste geschlossen werden - wegen erheblicher Probleme mit der Statik. Der Eichstätter Generalvikar Pater Michael Huber: "Wir wollen als Kirche weiterhin sinnvoll in der Zukunft wirken können. Dazu bedarf es Anpassungen in der Immobilienstruktur, die zu groß geworden ist. Diese sind sicher schmerzhaft, aber notwendig, um die Pastoral sicherstellen zu können."

Immerhin ein Absatz des Wirtschaftsplans des Bistums Eichstätt widmet sich Positivem: den Einnahmen. Denn die Diözese erwirtschaftet auch Erträge in verschiedenen Einrichtungen oder Dienstleistungen wie dem Rechenzentrum oder ihren Tagungshäusern. Diese Einnahmen sind mit 19,3 Millionen Euro eingeplant. Außerdem erhält das Bistum Zuschüsse von Dritten in Höhe von rund 33,7 Millionen Euro. Der größte Teil davon ist von staatlicher Seite für die kirchlichen Schulen zu erwarten. Bei den Einnahmen der Kirchensteuer werden 107,4 Millionen Euro erwartet - etwa die gleiche Summe wie im Vorjahr.

Weitere Infos sind unter www.bistum-eichstaett.de/ haushalt nachzulesen.

EK

Angela Wermter

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