Neuburg
Bewegende Erinnerungen an Pater Kruac

Gedenkgottesdienst für gestorbenen früheren Neuburger Klinikseelsorger in St. Augustin

12.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:14 Uhr
Pater Johann Schurm (v.l.), Dekan Werner Dippel und Stadtpfarrer Herbert Kohler zelebrierten in der Klosterkirche St. Augustin ein bewegendes Requiem zum Tod von Pater Winfried Kruac. −Foto: Schmitt

Neuburg - In der Neuburger Klosterkirche St. Augustin hat am Freitagabend ein Gedenkgottesdienst für Pater Winfried Kruac stattgefunden. Der Geistliche war am 27. November im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Das Requiem hielt Dekan Werner Dippel in Konzelebration mit Stadtpfarrer Herbert Kohler und Pater Johann Schurm.

Dippel erzählte aus dem Leben des Geistlichen, der besonders als Kinder- und Jugendkaplan in Wien mit "einer wahren Glaubensfreude" tiefe Spuren hinterlassen habe. "Ich sehe es noch heute vor mir, wie Pater Winfried am Altar stand und mit seinem schmetternden Gesang unsere zarten Kinderstimmen mitgerissen hat", zitierte der Dekan einehemaliges Kommunionkind Kruacs aus dieser Zeit.
1992 begann Kruac als Krankenhausseelsorger an den Kliniken St. Elisabeth in Neuburg, wo er bis 2012 tätig war. "20 Jahre mit kranken und sterbenden Patienten sind genug", so hatte er sich damals bei Pfarrer Herbert Kohler verabschiedet.
Weitere vier Jahre war Pater Kruac Schwesternseelsorger in Neuburg und Aushilfspriester im Dekanat Neuburg-Schrobenhausen. Zuletzt wohnte er im Salesianum Rosental in Eichstatt, war Aushilfsseelsorger und Mitarbeiter im Exerzitienhaus St. Ulrich in Hochaltingen.

Seit seiner Rückkehr nach Eichstätt hatte Kruac viele Kilometer auf seinem Fahrrad zur Erkundung von Natur und Landschaft zurückgelegt. "Jetzt ist er endlich zu Hause angekommen", sagte der Burgheimer Ortsgeistliche Dippel.

Pater Winfried Kruac wurde am 24. Juli 1948 in Esslingen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart geboren. Über die KIM-Bewegung, einen Kreis junger Missionare, trat der damals 20-Jährige den Oblaten des Heiligen Franz von Sales bei. Nach seinem zeitlichen Profess im Jahr 1969 versprach er fünf Jahre später seinen ewigen Profess. Am 29. Juni 1975 wurde er zum Priester geweiht.

Pfarrer Herbert Kohler hielt ein ergreifendes Nachwort, in dem er sich an die inbrünstigen, meist mit geschlossenen Augen gehaltenen Predigten Kruacs erinnerte. Eine Frau meldete sich ebenfalls zu Wort und berichtete von einem ganz persönlichen und bewegenden Erlebnis am Sterbebett ihres Mannes. Vor vielen Jahren habe sie da durch den jetzt verstorbenen Pater viel seelische und spirituelle Betreuung erfahren.

Die abschließenden Gedanken und Gebete der Anwesenden galten auch dem Nachfolger des Toten als Klinikseelsorger, Anton Tischinger. Er ist ebenfalls an Corona erkrankt und muss gerade intensivmedizinisch behandelt werden.

Die Beisetzung von Kruac fand am 6. Dezember auf dem Friedhof des Ordens in Eichstätt statt. Ein Gedenkgottesdienst konnte dort noch nicht stattfinden, da sich viele seiner Ordensbrüder zurzeit in Quarantäne befinden. Das soll im Frühjahr nachgeholt werden.

DK

Ralf Schmitt