Beteiligte setzen in Ryder Cup touristische Hoffnungen

08.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:36 Uhr

Auf Golfplatztour in Rohrenfeld: Landrat Roland Weigert, Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel (FDP), WAF-Generaldirektor Peter Scherkamp und Golfclub-Geschäftsführer Frank Thonig. - Foto: oh

Neuburg (pes) Bewegte Woche für den Wittelsbacher Golfclub: Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass Rohrenfeld deutschlandweit in der Gruppe der letzten drei Bewerber um den Ryder Cup ist, informierte sich gestern Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel (FDP) in einem eineinhalbstündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen über den Stand der Bewerbung um das größte Golfturnier der Welt.


"Der Freistaat steht hinter unserem Projekt", verkündeten im Anschluss Peter Scherkamp, der Generaldirektor des Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF), Golfclub-Geschäftsführer Frank Thonig, Landrat Roland Weigert und Stadtdirektor Ralf Rick gut gelaunt. Natürlich müsse man respektieren, dass die Vertreterin aus dem Zeil-Ministerium "ein Stück weit" Neutralität gewahrt habe, da ja mit Valley bei Rosenheim auch noch ein zweiter Standort auf bayerischem Boden im Rennen ist, so Scherkamp. Die Bewerbung des WAF jedenfalls habe Hessel als "sehr, sehr potent bezeichnet", so der Landrat. Für die Staatssekretärin habe dabei auch der geplante B 16-Ausbau sehr gut ins Bild gepasst.

Wie alle Beteiligten des Gesprächs betonten, erwarte man sich vom Ryder Cup 2018 in erster Linie touristische Impulse voller Nachhaltigkeit. Ein Aspekt, den Scherkamp für die Region Neuburg als besonders wichtig erachtet. Da habe der Süden von München, wo Mitbewerber Valley liegt, wesentlich weniger Nachholbedarf.

Der WAF-Generaldirektor unterstrich, dass die Bayerische Staatsregierung die Bewerbung um den Ryder Cup "gleichwertig wie eine Olympiabewerbung" sehe. Und eine Studie habe gezeigt, dass die zeitliche Parallelität von Ryder Cup und Oktoberfest im Jahr 2018 kein Handicap, "sondern ein Vorteil sind". Es sei mit mehr Publikumszuspruch zu rechnen, während die Hotelzimmerkapazitäten auch in diesem Extremfall ausreichend seien. Der Weg in Richtung Ryder Cup wird in großen Schritten weitergehen: "Bis zum 16. November müssen wir an Ryder Cup Deutschland abschließende Sicherheiten liefern", erklärte Thonig. Dazu zähle vorrangig auch die finanzielle Absicherung des des Projektes. Wenngleich man zurzeit mit mehreren Sponsoren in Kontakt stünde, machten er und Scherkamp kein Hehl daraus, dass es einen großen Wunschpartner gebe: Audi. Das Unternehmen, das bereits als Partner des Golfsports auftrete, sei für den Ryder Cup der ideale Begleiter. Außerdem könnten sich durch das Engagement Synergieeffekte ergeben, erklärte Scherkamp. "Gerade für Kunden, die ihr Auto in Ingolstadt selbst abholen, könnte man zusammen mit dem Golfclub wunderbare Pakete schnüren." Wie Thonig bekräftigte, fänden ständig Gespräche mit dem Ingolstädter Automobilhersteller statt.

Erhebungen zufolge seien durch den Ryder Cup 250 bis 300 Millionen Euro Umsatz für die Region zu erwarten. Dazu käme natürlich die weltweite Publicity. Die wirtschaftliche Bedeutung hoben auch die Stadt Neuburg und der Landkreis heraus.

Spannende Wochen stehen vor der deutschlandweiten Entscheidung bevor. Neben den bayerischen Bewerbern ist auch noch A-Rosa Scharmützelsee bei Berlin dabei. Wer die Nase vorn hat, muss bis spätestens 30. April 2010 feststehen. Danach muss sich der Bundessieger gegen Mitbewerber aus fünf Nationen behaupten. "Wir haben ein gutes Gefühl", meinten Scherkamp und Thonig.