Ingolstadt (DK) Der Gasthof in der Schutterstraße 6 entwickelt sich langsam zur Problem-Immobilie. Nur ein knappes Jahr hielt der neue Wirt der Traditionsgaststätte "Hugl" durch, bevor er jetzt den Tresen endgültig hochklappte. Herrnbräu muss nun erneut einen Pächter suchen.
"Im Winter ist es gut gelaufen, aber der Sommer war eine Katastrophe", klagt Gastwirt Richard Herbstler, der im Oktober 2008 als Pächter das Gasthaus "Hugl Steaks & More" in der Ingolstädter Altstadt eröffnet hatte. Gleichwohl räumt der junge Mann auch ein: "Das Konzept war wohl falsch." So oder so: Vor wenigen Wochen musste die Traditionsgaststätte in der Schutterstraße 6 wieder schließen. Zudem wurde Anfang Oktober das Insolvenzverfahren gegen den Wirt eröffnet. Neben den Gläubigern sind ein festangestellter Mitarbeiter und mehrere Aushilfen von der Schließung betroffen.
An den Konditionen, betont der Pächter, habe das schnelle Ende nicht gelegen: "Herrnbräu war immer ein fairer Geschäftspartner", bekräftigt Richard Herbstler. Auch Peter Eitelhuber, der Sprecher der Ingolstädter Brauerei, hebt die "einvernehmliche" Trennung hervor und bestätigt, dass Herrnbräu nun wieder auf der Suche nach einem neuen Pächter für das Gasthaus sei. "Wir führen derzeit Gespräche, aber es wurden noch keine Vereinbarungen unterschrieben", berichtet Eitelhuber. Welche Art von Gastronomie künftig angeboten werden soll, sei ebenfalls noch nicht klar. "Da ist alles drin", sagt der Sprecher.
Zur Erinnerung: Bis zum Frühsommer 2007 war der Hugl jahrzehntelang eine erste Adresse für Schanzer Stammtische und Liebhaber der gutbürgerlichen Küche. Das Lokal punktete mit Schweinsherzen in Burgundersauce und einer guten Lage mitten in der Altstadt. Doch der erhebliche Wettbewerb in der Ingolstädter Gastronomie erschwert offenbar die Vermarktung der Herrnbräu-Gaststätte, vermuten Branchenbeobachter.
