Bei einem deutschen Pfarrer wohl nicht so mutig

23.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Zu den Artikeln „Pfarrer und Pfarrei verstehen sich nicht“ (GZ vom 16. Februar) und „Zum Pfarrer ein gutes Verhältnis“ (GZ vom 23. Februar):

Unsere Familie hat Herrn Benjamin Kasole Ka-Mungu als fähigen, hochbegabten, aufrichtigen, umgänglichen, hochmotivierten, aufgeschlossenen und einsatzfreudigen Pfarrer kennen und schätzen gelernt. Umso trauriger ist es, dass er immer wieder harschen Kritiken und Angriffen ausgesetzt ist. Soweit uns bekannt ist, erging es seinem Vorgänger, dem polnischen Pfarrer Cezary Liwinski, ähnlich. Pfarrer Liwinski und Pfarrer Kasole sind beides Ausländer. Deshalb, so glauben wir, haben manche Leute mehr Courage, diese anzugreifen. Bei einem deutschen Pfarrer wäre man wahrscheinlich nicht so mutig.

Man macht immer wieder die Erfahrung, dass gerade solche Mitchristen, die nur alle heilige Zeit die Kirche besuchen, beim Kritisieren und Schimpfen ganz vorne dabei sind. Wir sind der Meinung, dass ein Pfarrer immer noch eine Respektsperson ist und kein Hampelmann, den man herholt, wenn man ihn gerade braucht. Sind denn kirchliche Zeremonien mittlerweile ein Wunschkonzert?

Was das Ausscheiden langjähriger kirchlicher Amtsträger in Irsching betrifft, so ist dies unserer Meinung nach nicht alleine Pfarrer Benjamin Kasole Ka-Mungu anzulasten. Es ist immer gefährlich, aus einseitigen Informationen Schlüsse und Urteile zu ziehen.

Und was verzögerte Beerdigungen angeht, so sind diese immer wieder mal auch in anderen Pfarreien unumgänglich. Aktuelles Beispiel aus der Pfarrei Geisenfeld: Frau M., verstorben am Mittwoch, 15. Februar, beerdigt am Dienstag, 21. Februar.

Zu guter Letzt möchten wir noch sagen, dass wir froh sind, einen solchen Mut machenden und Lebensfreude ausstrahlenden Pfarrer zu haben. Gerade in der heutigen Zeit sehen wir es als Luxus an, in einer so kleinen Gemeinde einen eigenen Pfarrer zu haben. Wir hoffen, dass sich Pfarrer Benjamin Kasole Ka-Mungu nicht unterkriegen lässt und uns noch lange in guten und in schlechten Zeiten zur Seite stehen kann. Möge der Herrgott ihm genug Kraft geben, weiter durchzuhalten.

Hans und Anneliese Kürzinger

Altmühlstraße 4

Ilmendorf