Augsburg
Bayer bleibt Angstgegner

14 Spiele, kein Sieg: FC Augsburg verliert 1:3 gegen Leverkusen Bellarabi mit Jubiläumstor

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Augsburg (DK) Bayer Leverkusen bleibt der absolute Angstgegner des FC Augsburg. Auch im inzwischen 14. Anlauf gelang es den Schwaben nicht, die Werkself aus dem Rheinland in einer Erstligapartie zu besiegen. Stattdessen setzte es am Freitagabend eine nicht unverdiente 1:3 (0:2)-Niederlage.

Exakt um 20.53 Uhr hatte das Warten ein Ende: Ein schneller Antritt von Kai Havertz in den rechten Teil des FCA-Strafraums, ein kluges Zuspiel in die Mitte zu Karim Ballarabi - und schon hatte die Fußball-Bundesliga das 50 000. Tor seit ihrer Gründung im Sommer 1963. Dass nur 25 010 Zuschauer diesem historischen Moment im schwäbischen Dauerregen beiwohnten, dem 26-jährigen Schützen dürfte es herzlich egal gewesen sein. Er sicherte sich ja nun trotzdem einen festen Platz in allen Fußball-Geschichtsbüchern - und so ganz nebenbei beförderte dieses 1:0 (23.) seine Leverkusener Truppe auch vorzeitig auf die Siegerstraße.

Zugegeben, die Augsburger begannen mutig und rasant - aber ebenso schnell gaben sie dann das Heft doch wieder aus der Hand. Die Bayer-Truppe wirkte sehr schnell spielerisch reifer, technisch versierter, ideenreicher - schlichtweg besser. Vor allem das 17-jährige Supertalent Havertz mit seinen ständigen Geistesblitzen entwickelte sich für die Augsburger Hintermannschaft bald zu einem unlösbaren Rätsel. So hätte er sich eigentlich schon vor Bellarabi in die Torschützenliste eintragen können - wenn FCA-Keeper Marwin Hitz nicht zweimal sensationell gegen ihn gerettet hätte (7./22.).

Wäre Ja-Cheol Koo im Abschluss nur ein bisschen kaltschnäuziger gewesen und nicht völlig freistehend an Bayer-Schlussmann Bernd Leno gescheitert (32.), die gastgebenden Schwaben hätten mit etwas Glück frühzeitig zurück in die Partie finden können. Stattdessen gab es für sie kurz vor dem Halbzeitpfiff den nächsten Nackenschlag zu verdauen: 2:0 für Bayer durch den Mexikaner Javier Hernández, nachdem er gekonnt von Kapitän Lars Bender bedient worden war.

Aber deswegen gleich aufgeben? So etwas gibt es beim FCA unter Cheftrainer Manuel Baum nicht. Also wurde nach dem Seitenwechsel gnadenlos der Vorwärtsgang eingelegt - selbst auf die Gefahr hin, eventuell ausgekontert zu werden. Prompt wurde das Spiel noch unterhaltsamer, bereitete großen Spaß - erst recht, nachdem Dominik Kohr nach klugem Querpass von Koo der 1:2-Anschlusstreffer gelungen war (60.).

Nur dumm aus Augsburger Sicht, dass die Werkself aus Leverkusen cool blieb. Und eben weiterhin einen sensationellen Havertz in ihren Reihen hatte. Sein öffnendes Zuspiel auf Hernández in der 65. Minute: schlichtweg Weltklasse. "Chicharito" besorgte frei vor Hitz den Rest, erzielte sein zehntes Saisontor - also 3:1 für die Gäste und damit die Vorentscheidung.

In seiner elften Heimpartie der laufenden Spielzeit blieb der FCA hierdurch schon das achte Mal sieglos - eigentlich die Ausbeute eines Abstiegskandidaten. Und in der Tat: Sollte Werder Bremen an diesem Samstag in Mainz gewinnen, würde das schwäbische Polster auf den Relegationsrang auf fünf Zähler zusammenschmelzen. Kleiner Trost für die Augsburger: Gegen ihren Angstgegner aus Leverkusen müssen sie in dieser Saison definitiv nicht mehr ran.

 

Augsburg: Hitz - Verhaegh, Janker, Hinteregger, Max - Baier - Teigl (71. Ji), Kohr (88. Leitner), Koo, Usami - Bobadilla.

Leverkusen: Leno - Henrichs, Jedvaj, Dragovic, Wendell - Lars Bender (44. Aranguiz), Kampl - Bellarabi, Havertz, Brandt (60. Volland) - Hernandez (67. Baumgartlinger).

Schiedsrichter: Osmers (Hannover)

Tore: 0:1 Bellarabi (23.), 0:2 Hernandez (40.), 1:2 Kohr (60.), 1:3 Hernandez (65.). - Zuschauer: 25 010. - Beste Spieler: Hitz - Havertz, Hernandez