Edelshausen/Brunnen
Baustelle an Staatsstraße 2044: Umleitung nach Beschwerden geändert

Landratsamt reagiert mit zum Teil neuer Route für Ausweichverkehr

25.04.2022 | Stand 29.04.2022, 3:35 Uhr
Bernd Walter vom Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen hat auf Beschwerden reagiert und die Route für die Umleitung während der Bauarbeiten bei Brunnen zum Teil komplett geändert. −Foto: Spindler

Edelshausen / Brunnen - Beschwerden aus Brunnen haben dazu geführt, dass die Umleitung für die Bauarbeiten auf der Staatsstraße 2044 zwischen Schachhof und dem Goldenen Kreuz geändert wird.

Viele Autofahrer hatten sich den dafür nicht geeigneten Gerstettener Weg als Ausweichroute gesucht. Das soll nun aufhören, hofft der Sachgebietsleiter Verkehrsrecht im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, Bernd Walter.

Das Verständnis für Vollsperrungen werde immer geringer, stellt Bernd Walter fest, der seit einem Jahr das Sachgebiet Verkehrsrecht im Landratsamt leitet. Walter hat viele Erfahrungen mit Umleitungen gesammelt. Seit sieben Jahren beschäftigt er sich beruflich täglich damit. Daher weiß er auch, dass Umleitungen ein Mittel sind, den Verkehr an Baustellen vorbeizuführen. Doch dieses behördliche Mittel kenne Grenzen, gibt Walter zu. Denn in der Praxis sieht das oft anders aus: "Der Verkehr sucht sich seinen Weg. "

Weiträumige Umfahrung wurde nicht angenommen

So auch bei der jüngsten größeren Vollsperrung. Die Staatsstraße 2044, die Schrobenhausen auf dem Weg nach Ingolstadt mit Karlskron verbindet, ist noch bis voraussichtlich 27. Mai ab Edelshausen bis zum sogenannten Goldenen Kreuz in der Nähe von Kaltenherberg komplett für den Straßenverkehr gesperrt. Der Grund: Das Staatliche Bauamt lässt dort auf einem rund 3,6 Kilometer langen Abschnitt die vom Schwerlastverkehr arg in Mitleidenschaft gezogene Straßendecke erneuern. Rund 1,2 Millionen Euro soll das nach Angaben von Holger Uslar vom Staatlichen Bauamt kosten.

Derzeit arbeiten sich die Bautrupps zwischen der Schrobenhausener Straße, die bei Brunnen auf die Staatsstraße mündet, und die Kreuzung zur Kreisstraße ND22, die nach Karlshuld führt, über die St2044 voran. Als zweiter Bauabschnitt folgt der Rest bis zum sogenannten Goldenen Kreuz, der Kreuzung von St2044 und der St2043, die nach Niederarnbach oder Hohenwart führt.

Eigentlich hatten die Planer daran gedacht, den Verkehr von Schrobenhausen Richtung Ingolstadt über Königslachen abzuleiten und nach Mühlried auf die B300 zu führen, damit es von dort ab Freinhausen und Adelshausen wieder auf die St2044 geht. Doch das hat offensichtlich nicht funktioniert. Walter: "Die Strecke ist zu weit, es ist unrealistisch, dass jemand die Umleitung fährt. "

Aber auch in der Gegenrichtung gibt es Schwierigkeiten. Von der Staatsstraße sollte es durch Niederarnbach, Brunnen und Oberarnbach weiter nach Alteneich und Edelshausen gehen, um dann auf die St2044 zu gelangen. Doch einige motorisierte Menschen hatten sich gedacht, die Strecke lasse sich über den Gerstettener Weg in Brunnen abkürzen.

Das geht nicht, sagt Walter. Denn der Gerstettener Weg sei für eine solche Verkehrsbelastung nicht ausgelegt. Und das ist auch eine Krux, die bei den Planungen von Umleitungen eine Rolle spielt: "Wir müssen auf das klassifizierte Netz zurückgreifen. " Denn, auch das versucht Walter immer wieder Beschwerdeführern klarzumachen: "Straße ist gleich Straße. "

Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt in Brunnen

Dennoch hat das Landratsamt in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt, der Polizei und der Gemeinde Brunnen nun eine andere Umleitung gefunden. Die weiträumige Trasse - sie sollte ursprünglich dazu dienen, den Verkehr zu splitten und die Belastungen für die Anwohner zu minimieren - wurde fallengelassen. Von Schrobenhausen geht es Richtung Ingolstadt nun nach Edelshausen, von dort über Alteneich und das auf Tempo 30 gedrosselte Brunnen - wenn der zweite Bauabschnitt beginnt - nach Niederarnbach und dann direkt beim Goldenen Kreuz auf die St2044. Wer von Ingolstadt kommt, wird vor dem Goldenen Kreuz bereits nach Kaltenherberg abgeleitet und dann von dort nach Niederarnbach geschickt, um dann via Brunnen, Oberarnbach, Alteneich und Edelshausen wieder die Staatsstraße zu erreichen. Bis der zweite Bauabschnitt beginnt kann aber noch bis zur Kreuzung an der ND22 gefahren werden.

Übrigens: Walter genießt Ausreden nach dem Motto, das Navigationsgerät im Auto habe die Vollsperrung nicht gekannt, mit äußerster Vorsicht. Denn das Landratsamt informiert regelmäßig die Softwarehersteller von Navis über Vollsperrungen - so auch bei der Staatsstraße 2044.

SZ