Hitzhofen
Bauland als Schwerpunktthema

Bürgerversammlungen in Hitzhofen und Hofstetten - Schulden bis 2019 wieder auf null

30.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr
Das kleine Baugebiet "Sonnenhang II" mit sieben gemeindlichen Bauplätzen wurde 2017 fertiggestellt und verkauft. −Foto: Templer

Hitzhofen/Hofstetten (jte) Bauland war ein wichtiges Thema bei den beiden Bürgerversammlungen in Hitzhofen und Hofstetten. Ansonsten kamen keine großen Probleme zur Sprache: Die Bürgerinnen und Bürger scheinen insgesamt zufrieden zu sein.

Zum Thema Bauland in Hitzhofen sei man immer noch in Verhandlungen, aber es sei noch nicht "spruchreif", sagte Bürgermeister Roland Sammüller. Mit Details ging Sammüller auf dieses brisante Thema nicht ein. Diese Aussage war für anwesende Bauinteressenten nur ein kleiner Trost: Seit 2012 konnten in Hitzhofen nur sieben gemeindliche Bauplätze, und zwar jetzt im Jahr 2017, Bürgern zur Verfügung gestellt werden.

Sammüller stellte seinen Rechenschaftsbericht sowie die Planungen der Gemeinde für das kommende Jahr vor. Die Gemeinde bewältigt dieses Jahr einen Gesamthaushalt von 8,5 Millionen Euro, davon 4,1 Millionen Euro im Vermögenshaushalt mit seinen Investitionen und 4,4 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt.

Die Investitionen betreffen vorrangig das Baugebiet "Zur Veitskapelle" in Hofstetten mit den Erschließungsmaßnahmen für den zweiten Bauabschnitt, die Erschließung des Baugebiets "Sonnenhang II" in Hitzhofen und die Sanierung des Friedhofes in Hitzhofen, der rechtzeitig vor Allerheiligen fertig wurde. Die beiden Feuerwehren erhielten neue Atemschutzanzüge, die Straßenbeleuchtungen wurden für die Verkehrssicherheit ausgebaut. Ein weiterer hoher Posten ist für Grunderwerb als Vorhalt für Bauerwartungsland oder Tauschfläche angesetzt.

Die kommenden beiden Jahre werden durch die Kanalsanierung geprägt sein. 2018 ist die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos HLF 20 für die Feuerwehr Hofstetten vorgesehen. Die Finanzsituation der Gemeinden ist den Ausführungen des Bürgermeisters zufolge noch sehr gut, aber für all diese Projekte stehen im Haushalt 1,9 Millionen Euro an Kreditaufnahmen. Ob diese Summe 2017 komplett notwendig wird - bisher wurde der Kreditrahmen noch nicht benötigt - hängt von den weiteren Grundstücksverhandlungen ab, so Bürgermeister Sammüller. Durch den Verkauf von Bauplätzen werden die Schulden bis 2019 wieder auf null zurückgefahren sein. Die Pro-Kopf-Verschuldung beim derzeitigen Einwohnerstand von 2923 liegt aktuell bei 400 Euro. Mit der geplanten Kreditaufnahme wären es 870 Euro. Sammüller erwähnte, dass zum Vergleich der Landesdurchschnitt gleichgroßer Gemeinden bei 679 Euro sei.

"Die Geburtenrate, vor allem in Hofstetten, hat sich wieder verbessert und ist 2017 sogar höher als in Hitzhofen", sodass sich der Bürgermeister um die Auslastung von Kindergarten und Schule in den kommenden Jahren wieder weniger Sorgen macht. Die Kinderkrippe hat alle Erwartungen übertroffen und ist inzwischen gut belegt. Auch die Mittagsbetreuung für die Grundschulkinder in den neuen Räumen im Schulhaus wird immer begehrter und ist Sammüller zufolge voll ausgelastet.

Die Kinderkrippe und die beiden Kindergärten belasten das Gemeindebudget mit 319000 Euro. Für die Schulverbände der Grundschule Hitzhofen/Böhmfeld und der Mittelschule Gaimersheim werden 233000 Euro für 196 Schüler aufgewendet. Hier schlagen vor allem die hohen Umlagen für die Mittelschule zu Buche. Die Kreisumlage belastet den Gemeindehaushalt mit 1,1 Millionen Euro.

Erfreulich ist dem Bericht des Bürgermeisters zufolge die Entwicklung der Einnahmen. Die Einkommensteueranteile mit zwei Millionen Euro steigen, die Gewerbesteuer mit rund 350000 Euro ist weiterhin konstant. Zufrieden zeigte sich Sammüller zum Thema Flüchtlingsunterkünfte: Sowohl in Hitzhofen in den Nebenräumen der Sporthalle als auch in den Containerunterkünften in Hofstetten gibt es keinerlei große Probleme. Die Unterkunft in Hitzhofen wird Ende November geschlossen. Sie soll 2018 wieder hergerichtet werden und dann als Jugendräume zur Verfügung stehen, so der Bürgermeister.

Als weitere Zukunftsaufgaben stehen die energetische Sanierung des alten Gebäudeteils der Grundschule und die Realisierung eines kleinen Gewerbegebietes an. Hierzu gab es eine Bedarfsermittlung mit der TU München bei den örtlichen Unternehmern, die rund 20000 Quadratmeter vorsieht.

Bei den wenigen Wortmeldungen in Hitzhofen ging es wieder einmal um das Müllproblem des ehemaligen Gasthauses Moßburger, das inzwischen viele Mieter hat. Da die großen Müllbehälter zu den Abfuhrterminen von den Bewohnern nicht bereitgestellt werden, sammeln sich große Müllberge an. Das Landratsamt ist zwar schon tätig, aber es ist leider keine Verbesserung erkennbar. Bürgermeister Sammüller betonte, dass die Gemeinde alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft hat.

In Hofstetten plädierte ein Bürger für eine Umgehungsstraße, allerdings nicht für die viel befahrene Staatsstraße, sondern für die untergeordnete Kreisstraße nach Pfünz. Das gehe allerdings völlig an der Realität vorbei, bemerkten andere Bürger in der Versammlung.