Eichstätt (upd) In Museen und Galerien spielen mittlerweile nicht nur die Exponate eine wichtige Rolle, sondern auch der Ausstellungsraum selbst avanciert zum Exponat. Mit diesem Trend beschäftigte sich die Tagung "Räume ausstellen - Ausstellungsräume", welche die Professur für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik (Professor Dr.
Rainer Wenrich) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt gemeinsam mit der Bayerischen Museumsakademie und der Archiv-Galerie in München veranstaltete. Über 50 Museumsmitarbeiter und Studierende der Universitäten Eichstätt, Augsburg und München gehörten zu dem bereits nach kurzer Zeit ausgebuchten Symposium.
Zu den Referenten gehörte Professor Dr. Karen van den Berg, Kunsttheoretikerin an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Sie zeigte auf, inwieweit Museumsneubauten immer exzentrischer und Ausstellungshäuser nicht mehr ausschließlich als dienende Hülle für ehrwürdige Exponate entworfen werden. Sie exponieren sich selbst und damit, so van den Berg, verändert sich auch der Blick auf die Institution Museum. In ihrem Vortrag machte van den Berg dies anhand von Beispielen aus Japan und Abu Dhabi deutlich. Die Mitorganisatorin der Tagung, Historikerin und Kuratorin der Archiv Galerie im Haus der Kunst, Sabine Brantl, präsentierte die Schlüsselbegriffe Raum, Archiv und Geschichte und erläuterte damit Konzept und Entstehungsprozess der von ihr kuratierten Archiv-Galerie. Mit der Archiv-Galerie etablierte das Haus der Kunst 2014 ein neues Format, das auf die Präsentation seiner historischen Materialien und ihrer Vermittlung an eine breitere Öffentlichkeit fokussiert ist. Brantl zeigte in der anschließenden Führung im Haus der Kunst auf, wie die Archiv-Galerie als "sichtbares Gedächtnis" einer wechselvollen, lange Zeit weitgehend verdrängten Geschichte in die Ausstellungsfläche integriert werden konnte. Mit der Tagung "Räume ausstellen - Ausstellungsräume" präsentierte sich die Bayerische Museumsakademie erstmalig als Kooperationspartner der Professur für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik an der KU. Schon jetzt befindet sich das nächste Projekt der Zusammenarbeit in Planung: Im Juni folgt eine Exkursion für Studierende zu ausgewählten Ausstellungseinrichtungen nach Stuttgart, Karlsruhe, Colmar, Weil am Rhein und Basel.
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