Schrobenhausen
Augsburger planen Rathaussanierung

Bauausschuss vergibt Auftrag in nichtöffentlicher Sitzung – Drei Büros standen zur Wahl

06.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

−Foto: kx

Schrobenhausen (SZ) Im Oktober soll der Schrobenhausener Stadtrat möglichst über die Pläne für die Sanierung des Rathauses diskutieren. Das ist das Ziel von Stadtbaumeister Axel Westermair. Bis dahin soll das Architekturbüro Schrammel aus Augsburg die ersten Pläne fertig haben.

In nichtöffentlicher Sitzung haben sich im Bauausschuss insgesamt drei Planungsbüros aus Bayern im Sitzungssaal des Rathauses vorgestellt. Jedes der drei Büros – sie kamen aus Eichstätt, Regensburg und Augsburg – durfte sich hinter verschlossenen Türen den Mitgliedern des Bauausschusses präsentieren. Wie Stadtbaumeister Axel Westermair (kleines Foto) auf Anfrage erklärte, musste die Rathaussanierung wegen des Auftragsvolumens europaweit ausgeschrieben werden. „Es hätten sich auch Stararchitekten aus Spanien bewerben können“, so Westermair. Insgesamt 26 Büros hatten sich demnach die Ausschreibungsunterlagen besorgt. Sechs Büros aus der Region hatten dann ihre Bewerbungen im Rathaus eingereicht.

Westermair sagte weiter, dass die Ausschreibungsunterlagen sehr detailliert gewesen seien. So habe die Stadt explizit Erfahrung beim Bau von Verwaltungsgebäuden eingefordert. Genauso wie Erfahrungen im Umgang mit Stahlskelettbauten aus den 60er- und 70er-Jahren. Bekanntlich ist ja auch deswegen das Rathaus am Lenbachplatz unter Denkmalschutz gestellt worden (wir berichteten). Darüber hinaus sollten die Büros erfahren sein in Sachen Denkmalschutz.

Die eingereichten Bewerbungen nahm ein von der Stadt beauftragter Projektsteuerer genau unter die Lupe. Bei der internen Bewertung hatten auch Firmenzahlen ein wichtige Rolle gespielt. Nach der internen Punktvergabe blieben noch drei Büros im Rennen, die sich dem Bauausschuss präsentieren durften. Westermair: „Es sind alles sehr renommierte Büros.“

Den Mitgliedern des Bauausschusses wurde die Auswahl nicht leicht gemacht. Eine Abstimmung per Handzeichen gab es nicht. Vielmehr musste jeder Stadtrat einen Fragenbogen ausfüllen und Punkte vergeben. Die wurden in eine Matrix eingetragen, so Westermair zum Verfahren, und der Architekt mit den meisten Punkten sollte den Auftrag bekommen. Nach Angaben einiger Stadträte sei die Punktevergabe knapp ausgefallen. Das abschließende Votum für das Augsburger Büro Schrammel fiel einstimmig.

Unter den Stadträten sind allerdings einige bereits stutzig geworden. Nach Informationen der Schrobenhausener Zeitung soll das Honorar für das ausgewählte Büro bei rund 550 000 Euro liegen. Wie einige Stadträte sagten, bekomme der Architekt rund zehn Prozent der gesamten Baukosten als Honorar. Daher rechneten einige Stadträte mittlerweile hoch, dass die Sanierung des Rathauses bis zu fünf Millionen Euro kosten könne. Und das, wie einige Stadträte sagten, bei bislang rund 2,5 Millionen Euro, die im Haushalt für das Projekt vorgesehen seien.

Westermair allerdings gab keine Zahlen bekannt. Es seien auch noch keine Zahlen vorgelegt worden, so Westermair weiter. Eine erste Kostenschätzung für die Rathaussanierung erwartet er, wenn das ausgewählte Architekturbüro in den kommenden Monaten die ersten Teile des Auftrages erledigt habe. Dazu gehören die Ermittlung der Grundlagen und die Erstellung eines Vorentwurfes. Westermair hofft nach eigenen Worten, dass die ersten Sanierungspläne der Architekten bis Ende September im Bauamt vorlägen. In der Oktobersitzung könnten sie dann dem Stadtrat präsentiert werden. „Es ist eine enge Zeitkiste“, so Westermair.