Aufwertung durch bunte Pflanzen

09.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:08 Uhr

Mit vielen Bildern unterstreicht Diplomand Sebastian Neubert seinen Ansatz einer blühenden Gemeinde. - Foto: Ochsenkühn

Thalmässing (occ) Wie die Gemeinde Thalmässing noch grüner werden kann, das hat der Diplomand Sebastian Neubert in seiner Diplomarbeit "Ansätze zum Grünflächenmanagement in ländlichen Gemeinden" dargelegt und öffentlich vorgestellt. Vor fast 30 Gästen präsentiert Neubert seine Ideen für "Nachhaltige Staudenpflanzungen für die Marktgemeinde Thalmässing".

Die Gemeinde war an die Hochschule Osnabrück herangetreten, um eine Diplomarbeit im Studiengang Freiraumplanung anzubieten. Neubert versucht nun unter der Betreuung von Professor Jürgen Bouillon, dieses Projekt zu realisieren. Durch die Pflanzung der Stauden und Blumen solle die gesamte Gemeinde aufgewertet werden. Davon würden neben dem Tourismus auch die Bewohner Thalmässings profitieren, sagt er. "Wer geht nicht gerne an einem sonnigen Tag durch ein Meer von Blumen", träumt Neubert, der sich Pflanzen sehr verbunden fühlt, wie er immer wieder beteuert.

Dies zu verwirklichen nehme selbstverständlich einige Zeit in Anspruch und fordere viel Engagement der Bürger. Wenn jedes Haus einen kleinen Garten anlegen oder Blumenkästen vor die Fenster hängen würde, mache dies schon großen Eindruck. Hierzu könne man Wettbewerbe veranstalten, wer den schönsten Privatgarten besitzt. In Veitshöchheim hätten dies und andere Anreize zum gewünschten Ergebnis geführt.

Doch Thalmässing fange ohnehin nicht bei Null an, sondern habe schon eine gute Grundlage, wie Neubert feststellt. Ihn als "Nordlicht" faszinierten die vielen Streuobstbäume und Hecken, die es hier überall gibt. Auch die privaten Bauerngärten, die teilweise großflächig angelegt sind, seien ein guter Anfang.

Um diesen Charakter Thalmässings zu unterstreichen, sollten prächtige Pflanzungen ausgeführt werden, empfiehlt er. Ein weiteres Ziel der Pflanzungen sei, dass die Orte der Gemeinde sinnvoll verknüpft werden könnten. Durch diese Maßnahmen sollen die Thalmässinger sowohl ein stärkeres Wir-Gefühl entwickeln als auch pflanzlich über die Grenzen Frankens hinaus bekannt werden. Man müsse sich nur überlegen, ob man langweilige Grünstreifen baue, "wo die Autofahrer aufs Gaspedal treten und nicht auf die Umgebung achten", oder ob man bunte Stauden und Blumen pflanze, die positive Gefühle in jedem Betrachter weckten. Und dabei solle es keine Frage des Geldes sein, wofür man sich entscheidet, sondern der Qualität. Denn mit einer vernünftigen und nachhaltigen Planung erreiche man die geringsten Kosten, so der Diplomand.

Um seinen Vortrag abzuschließen, zitiert Neubert den Staudengärtner Karl Förster: "Die Blume erweist sich als größerer Pionier eines neuen Verhältnisses zwischen Welt und Seele, als wir ahnen. Es gehen unvorstellbare Wirkungen von Gärten und Blumen aus."

Anschließend gibt es noch rege Diskussionen zwischen den Zuhörern und Neubert. Im Großen und Ganzen reagieren die Zuhörer positiv auf seinen Ansatz. So sei der Marktplatz, der eigentlich die gute Stube Thalmässings sein solle, nur ein steinerner Platz, den man nicht recht gerne ansieht.

Bedenken gibt es aber dennoch, da Neubert für seine Diplomarbeit nur drei Monate Zeit hat. In dieser Zeit sei eine komplette Umsetzung seines Konzepts unmöglich, wie er selbst bestätigt. Aber an den wichtigsten Stellen könne die Aufwertung realisiert werden.