Dietfurt
Aufstieg in die höhere Liga

22.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:50 Uhr

Neun aus der Neunten lieferten einen mächtigen Trommelwirbel als Auftakt für ihre Entlassfeier. - Fotos: Götz

Dietfurt (DK) Die Volksschule Dietfurt hat am Mittwochnachmittag den Neuntklässlern im Rahmen eines Gottesdienstes und einer Entlassfeier einen würdigen Abschied aus dem Schulleben bereitet.

In der Frauenkirche, die mit Sonnenblumen sommerlich dekoriert war, feierten die Religionslehrerinnen Maria Hauk-Rakos und Pia Nürnberger zusammen mit den Jugendlichen den Gottesdienst.
 

Eine Tür als Symbol für Beginn und Ende eines Lebensabschnitts veranschaulichte die Situation. Geschlossen ist die Tür zur langen Schulzeit, geöffnet die Tür zur Selbstständigkeit. Hauk-Rakos erzählte eine russische Legende, in der ein Mönch sich aus einer engen bedrückenden Zelle aufmacht, um den Ort unermesslichen Glücks zu suchen. Nach jahrelanger Wanderung öffnet er die Tür zum erwarteten Paradies und findet seine gewohnte Umgebung, wo sich "Himmel und Erde berühren". Im Alltag, "wo Gott dir am nächsten ist", nie Mut und Zuversicht zu verlieren, wünschte Hauk-Rados den Absolventen. Die Schüler sammelten in der Kollekte für Kinder- und Jugendhospize. Jeder erhielt als Abschiedsgeschenk eine Karte mit Türmotiven und passendem Schlüsselanhänger. Mit sanften Klängen umrahmten Chor und Schulband unter der Leitung von Alexander Pöppl den Gottesdienst.

Bei afrikanischen Temperaturen in der Aula lieferte der Trommelwirbel eine tolle Begrüßung für Eltern und Gäste, die mit weiteren Hits der Absolventen unterhalten wurden. "Rasch wie die Trommelschläge drängt die Zeit und reißt uns mit", wandte sich Konrektor Johann Grad an die "Damen und Herren der neunten Klasse". Stolz auf die bayerischen Schüler, die im jüngsten Pisa-Test die Nase vorne hatten, rühmte Rektor Jochen Vatter seine Absolventen. Einsatzfreude und Leistungsbereitschaft bei den Schülern, elterliche Unterstützung und das "hoch motivierte und schülerorientierte" Lehrerengagement seien Gründe dafür. Er verglich die Schulzeit mit einem Fußballmatch mit Chancen und Fouls, bei dem auch die Gelbe Karte des Klassenleiters nicht fehlen durfte. "Nun ist das Spiel gewonnen, der Aufstieg in die nächste Liga geschafft!", beglückwünschte er, und verwies auf die folgende Runde, in der es auch Niederlagen geben werde.

Seine Ratschläge für die höhere Liga formulierte der Schulchef als lebenslanges Lernen mit Fleiß, Geduld und Humor. In Anlehnung an den Fußball spornte er zur Meisterschaft an. Am Ball zu bleiben mit einem freundlichen Lächeln, gab er den Absolventen als Weisung mit auf den Weg ins Leben.

Bürgermeister Franz Stephan (CSU) sah die Tür bei der Schulentlassung offen für weitergehende Ausbildung, Vereine und Freundschaften. Grundwerte seien so wichtig wie gute Noten, sagte das Gemeindeoberhaupt und erinnerte, dass es die letzte Entlassfeier in der Hauptschule sei, die in Zukunft Mittelschule heiße. Er ermahnte die Absolventen, die Ausbildungszeit als Lehrzeit zu sehen. Die hohe Zahl von 20 Prozent Berufsschülern ohne Abschluss, was nicht am Können, sondern am fehlenden Willen liege, erschrecke ihn. "Es gibt keine Sackgassen, nur Umwege!", ermutigte Stephan. Peter Bender vom Elternbeirat verwies auf den Abschluss als Lohn für harte Mühen und sagte: " Bleibt neugierig, verzagt nicht, wenn Wege falsch sind! Genießt die letzten Stunden in der Schule!"

"Drei Jahre miteinander vergnügt, mit dem Spaß, mal mehr auf euerer, mal mehr auf meiner Seite!" – mit diesen Worten leitete Christoph Doblinger die Zeugnisverteilung ein. Er sagte, er sehe sich im Fußballspiel als "den, der den Ball aufpumpt, bei manchen alle zehn Minuten". Der Spielfluss habe sich verbessert, manchmal erst in der letzten Viertelstunde.

Die Schülersprecher Annalena Herrler und Christoph Maier bedankten sich für die "gelungene Abschlussfahrt" und die "hervorragende Vorbereitung auf den Quali" mit Geschenken beim Klassenleiter und den Lehrkräften, bevor zum Büffet geladen wurde.