Ingolstadt
Audi-Betriebsrat wehrt sich gegen mögliche Schichtstreichung

10.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Ein Audi Logo an einem Fahrzeug. −Foto: Uli Deck/Archiv

Der Audi-Betriebsrat wehrt sich nach einem Bericht des „Donaukuriers“ gegen die mögliche Streichung einer Schicht in Ingolstadt. Hintergrund sind demnach Probleme bei der Umstellung auf den neuen Abgas-Prüfstandard WLTP.

„Eine weitere Zusammenarbeit, auf Basis eines solchen Vorgehens, ist für den Betriebsrat nicht mehr vorstellbar“, zitiert die Zeitung (Donnerstag) aus einer internen Betriebsrats-Mitteilung an die Mitarbeiter. Ein Unternehmenssprecher sagte am Mittwochabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: „Wir haben keine Entscheidung getroffen.“ Die Irritation gehe auf eine möglicherweise missverständliche Kommunikation zurück.

Dem Bericht zufolge denkt der Autobauer darüber nach, von November an eine Wechselschicht auf der A4/A5-Linie zu streichen. Der Betriebsrat sei dabei nicht eingebunden worden. „Wir haben bestehende Verträge zur Produktionsfahrweise und daran gilt es sich zu halten“, sagte Betriebsratschef Peter Mosch dem Blatt. Wenn Audi aufgrund massiver Veränderungen der Rahmenbedingungen erneut Handlungsbedarf sehen sollte, müsse die Unternehmensleitung auf die Arbeitnehmervertreter zukommen, sagt Mosch.

Wie Vertriebsplanungschef Alexander Buk vor einer Woche mitgeteilt hatte, sind mehr als zwei Drittel der Motorvarianten derzeit nicht lieferbar, weil sie noch nicht nach dem neuen WLTP-Standard zugelassen sind. Mangels Bestellungen laufen die Bänder teilweise langsamer oder werden tage- oder wochenweise gestoppt.

WLTP („Worldwide harmonized Light Duty Test Procedure“) ist ein neues Verfahren zum Messen des Kraftstoffverbrauchs und der giftigen und klimaschädlichen Stoffe, die Autos bei laufendem Motor ausstoßen.

Bericht Donaukurier

dpa