Amsterdam/Rotterdam
Auch Rotterdam verbietet Lagerräume von Online-Diensten

03.02.2022 | Stand 12.02.2022, 3:33 Uhr
In Amsterdam und Rotterdam sind künftig Lagerräume von Online-Diensten, sogenannte Dark Stores, verboten. −Foto: Peter Dejong/AP/dpa

Innerhalb von zehn Minuten soll der Einkauf beim Kunden vor der Tür stehen. Was als attraktives Angebot gemeint ist, bringt allerdings schon eine weitere Stadt in den Niederlanden auf die Palme.

Rotterdam verbietet vorläufig die Einrichtung von Lagerräumen , sogenannten Dark Stores, von Online-Lieferdiensten.

Bürger klagten über Lärm, blockierte Gehwege und Gefahren im Verkehr, begründeten die Stadt am Donnerstag das Verbot. Auch Amsterdam hatte bereits in der vergangenen Woche ein Verbot der Läden angekündigt.

Neue Online-Lieferdienste versprechen, Einkäufe innerhalb von zehn Minuten bei Kunden zu Hause abzuliefern. Um das Versprechen zu halten, müssen sie aber ihre Lager auch in Wohnvierteln haben. Diese heißen Dark Stores, weil die Fenster meist mit schwarzen Folien zugeklebt sind.

Unfallgefahr steigt

Niederländer in Großstädten klagen zunehmend über die Super-Schnell-Fahrradkuriere. Sie sorgten für Unfälle im Verkehr. Außerdem warteten Dutzende der Kuriere vor den Läden auf einen Auftrag.

„Im Prinzip ist Schnell-Lieferung nicht falsch“, sagte die zuständige Beigeordnete in Rotterdam, Roos Vermeij. „Aber wie das jetzt in der Praxis läuft, ist total nervig.“ Die Stadt gönne zwar den neuen Unternehmen ihre Einkünfte, sagte sie. „Aber vor allem gönnen wir Rotterdamern schöne Einkaufsstraßen ohne Belästigungen.“

Nach Ansicht der Behörden geht es bei den Dark Stores nicht um offen zugängliche Supermärkte, stattdessen sind es Distributionszentren. Und die dürfe man aus Wohngebieten fernhalten. In den Niederlanden gibt es immer mehr Schnell-Lieferdienste. Bisher nutzen einer Marktanalyse vom vergangenen Sommer zufolge gut vier Prozent der 18- bis 34-Jährigen den Service.

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Erklärung von Rotterdam

dpa