Arzberg wird attraktiver

31.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:04 Uhr

Steil führt der Wanderzugang zwischen den Anwesen nach oben auf den Arzberg. Naturnahe Treppenstufen und ein einfacher Handlauf sollen ihn attraktiver gestalten. - Foto: Gerstner

Beilngries (DK) Der Verschönerungsverein Beilngries hat ein Konzept über die mögliche Nutzung der stadtnahen Hänge des Arzbergs entwickelt. Durch gezielte Maßnahmen soll die Attraktivität des Gebiets für Touristen und Einheimische gesteigert werden.

Der Arzberg ist wegen seiner vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten und einem der schönsten Geotope Bayerns ein beliebtes Ziel für die Beilngrieser Bevölkerung und ihre Gäste. Die für das Altmühltal typische Flora hat sich aber seit mehr als 100 Jahren sehr gewandelt: Wege, Aussichtspunkte und andere Stationen sind durch natürliche Vegetationsprozesse und durch das Eingreifen des Menschen verändert, nutzlos geworden oder verschwunden. Mit der Veränderung der Bebauungslinie wurden überdies traditionelle Zugänge zum Arzberghang abgeschnitten.

Orientierungshilfe

Der Verschönerungsverein Beilngries findet es daher notwendig, die künftige Nutzung landschaftsorientiert zu überdenken, um so die Attraktivität des Arzberges zu erhöhen. "Durch die Maßnahmen sollen möglichst alle Interessenlagen ausgewogen berücksichtigt werden. Wir wollen etwas Positives schaffen", erklärt Helmut Schloderer vom Verschönerungsverein Beilngries.

Nach einer Bestandsaufnahme vor Ort durch den Bau- und Umweltreferenten Josef Keckl, den Stadtbaumeister Stefan Böll, den Vorsitzenden des Bund Naturschutz, Hubert Stockmeier, sowie den Forstrevierleiter Georg Dütsch und den Leiter des Tourismusbüros, Joachim Häring, zusammen mit dem Verschönerungsverein Beilngries stand fest: Frühere Sichtachsen bestehen nicht mehr und Ruhebänke sind in einem stark erneuerungsbedürftigen Zustand.

Gezielte Schnitte

Eine großflächige Abrodung ist aber weder wirtschaftlich machbar, noch dauerhaft zu gewährleisten, heißt es in dem Konzept. Somit sollen nur einige zentrale Orte im Verlauf des Panoramaweges ausgeschnitten werden, um so beispielsweise den Blick auf die Altstadt zu ermöglichen. "Von den Ausschneidearbeiten, die mit dem Forstamt abgestimmt werden, sind einige bereits erfolgt. Sie werden im Herbst fortgeführt", bemerkt Schloderer.

Auch eine Informationstafel zum Einstieg am Galgenbrunnen und weitere Hinweisschilder sind geplant. Starken Steigungen soll mit naturnahen Treppenstufen entgegen gewirkt werden.

In Planung sind darüber hinaus auch einige Ruhepunkte, wie der Platz um das "Benefiziatenkreuz". Sie müssten jedoch von Bewuchs freigehalten werden. Um in diesem Zusammenhang das Problem der natürlichen Sukzession zu umgehen, kommen zwei Varianten in Frage: Entweder regelmäßige Pflegemaßnahmen oder die Beweidung gerodeter Flächen durch Ziegen und Schafe. Letztere Möglichkeit wird auch vom Forstamt und vom Bund Naturschutz positiv gesehen, da sie auf natürliche Weise in vegetative Prozesse eingreift. Am Arzberg wäre eine Kombination aus zeitlich befristeter Koppelhaltung und Hütehaltung denkbar.

Durch den Einsatz von Schafen und Ziegen, die in der Landschaftspflege gezielt zur Gehölzbekämpfung eingesetzt werden, könnte die personalaufwendige manuelle Beseitigung von nachwachsendem Gehölz vor allem auf Kleinflächen weitgehend entfallen. "Die Beweidung ist aber eine langfristige Maßnahme, die auch davon abhängt, ob Schäfer verfügbar sind. Wohingegen andere Maßnahmen wie das Aufstellen von Sitzbänken schon in nächster Zeit umgesetzt werden könnte", fügt Helmut Schloderer hinzu.

Fossilienspielplatz

Es bietet sich auch an, den Einsatz von Tieren touristisch zu vermarkten, beispielsweise als "Weideerlebnistage für Kinder". Im nördlichen Steinbruch ist zusätzlich ein kindgerechter, gefahrloser "Fossilienspielplatz" geplant.

Vor der tatsächlichen Umsetzung dieses Konzepts, in das verschiedene Träger eingebunden werden sollen, müssen aber generelle Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zuerst noch geklärt werden. "Demnächst ist ein Termin mit Bürgermeisterin Frauenknecht sowie allen Beteiligten geplant. Unser Vorschlag steht, aber letztlich liegt die Entscheidung beim Rathaus", ergänzt Helmut Schloderer.