Thalmässing
Areal wird wachgeküsst

Erschließung für Baugebiet "Am Mühlbach" wird ausgeschrieben Kommune baut Mietwohnungen

11.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Die beiden Mehrfamilienhäuser am Mühlbach werden abgerissen. Die Kommune plant als Ersatz den Bau von 12 bis 15 Mietwohnungen mit staatlichen Zuschüssen. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Aus seinem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf geweckt werden soll das Gebiet "Am Mühlbach". Dort sollen Häuser und Wohnungen entstehen. Vor allem ein Projekt für geförderten Wohnraum steht schon in den Startlöchern.

Damit das Gelände auch wachgeküsst werden kann, müssen zuerst einige Vorarbeiten erledigt werden. Dazu gehören unter anderem das Verlegen beziehungsweise Sanieren von Wasserleitung und Kanal. Und der Abbruch der Mühlbachhäuser mit den Hausnummern 8 und 10. Diese Häuser, die der Gemeinde gehören, stehen bereits leer. Ein drittes Haus ist bereits vor dem Bau der Mühlbachkrippe abgerissen worden. Die letzte Mieterin ist im vergangenen Sommer ausgezogen, die Asylbewerber, die vorübergehend dort untergebracht worden waren, wurden Ende Oktober in andere Häuser verlegt. Der Abbruch der beiden Gebäude soll schon in wenigen Wochen durchgezogen werden, um die Population einer geschützten Fledermausart, die hier zu Hause ist, nicht zu stören.

Ein Ersatz für diese Wohnhäuser soll schon bald geschaffen werden. Die Gemeinde wird hier im Rahmen des Wohnpakts Bayern geförderten Wohnraum anbieten, geplant ist der Bau von 12 bis 15 Mietwohnungen verschiedener Größe. "Der Staat will den sozialen Wohnungsbau wieder ankurbeln", sagt Bürgermeister Georg Küttinger. Deshalb stecke er viel Geld in die Schaffung von Wohnraum. Immerhin 30 Prozent Zuschuss gewährt er auf alles und bietet noch für 60 Prozent der Kosten einen Kredit zum Nulltarif auf 10 Jahre.

Diese Wohnungen seien für Mieter gedacht, deren Einkommen unter einer bestimmten Grenze liege, sagt Küttinger. "Diese Grenze ist aber so gesetzt, dass viele Bürger mit ihrem Lohn darunterliegen und einziehen könnten." Da der Staat das Projekt bezuschusse, dürfe die Kommune für die Wohnungen nicht die ortsübliche Miete für Neubauten verlangen. Das ist für den Bürgermeister in Ordnung, denn "bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist unsere Aufgabe". Das Projekt wird in einer der nächsten Sitzungen dem Marktrat vorgestellt.

Beim Bürgermeister haben sich auch schon Interessenten gemeldet, die im Bereich "Am Mühlbach" eine Eigentumswohnung kaufen möchten. Allerdings sucht die Kommune noch nach Bauträgern, die hier einsteigen.

Für die Erschließung des Areals stehen die Signale auf Grün. Diplomingenieur Manfred Klos stellte in der jüngsten Sitzung des Marktrats die geplanten Arbeiten vor, die derzeit auf 577 000 Euro veranschlagt sind. Die Erschließungsplanung ist fertig, die Ausschreibung soll nun starten. Saniert und erneuert werden Straßen, Kanal und Wasserleitung. Wo es geht, setzt die Kommune auf Sanierung statt Neubau. So sollen Kanalrohre Inliner erhalten, sprich mit Kunststoff ausgekleidet werden. Für den Straßenbau sind 343 000 Euro angesetzt, für den Kanal 161 000 Euro und die Wasserleitung 73 000 Euro.

Grunderwerb ist nicht notwendig, vielmehr will die Kommune Randbereiche an der Straße interessierten Anliegern zum Kauf anbieten. Die Anwohner werden in einer Anliegerversammlung über die anstehenden Arbeiten und die Verteilung der Kosten informiert. Falls das Nahwärmekonzept im Oberdorf Realität werden kann, werden entsprechende Leitungen gleich mitverlegt.