So bescheiden die Freiluftsaison 2023 für Benedikt von Hardenberg war, so erfolgreich verläuft für ihn bislang die Hallensaison 2024. Im Weit- und Dreisprung hat sich der aus dem Rother Ortsteil Belmbrach stammende Wahl-Regensburger jetzt für die Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften am 17. und 18. Februar in Leipzig qualifiziert.
Im vergangenen Sommer blieb es ziemlich ruhig um den 23-jährigen Studenten, der ja lange für die LG Landkreis Roth antrat und inzwischen für die LG Telis Finanz Regensburg startet. „Nichts besonderes“, war die Freiluftsaison 2023, sagt von Hardenberg rückblickend. Denn in der wichtigen Vorbereitungsphase verletzte er sich am Knie, musste vier Wochen lang im Training passen und konnte so nicht viel unternehmen.
Umso größer war nun die Motivation für die Hallensaison, die für von Hardenberg traditionell mit den Nordbayerischen Meisterschaften Mitte Januar in Fürth begann. Beinahe ebenso traditionell holte er sich in der LAC-Halle den Titel im Weitsprung mit einer Weite von 7,19 Metern. „Ein super Einstieg, ich bin noch nie besser reingekommen in die Hallensaison“, sagt von Hardenberg, der da schon gemerkt hat: „Ich bin fit, da geht was.“
Den Dreisprung hatte er ausgelassen, weil er in der Vorbereitung den Fokus auf die Geschwindigkeit im Anlauf gelegt und weniger an der im Dreisprung nötigen komplexeren Technik gefeilt hatte.
Lange Pausen, neue Erfahrungen
Eine Woche später ging es dann zum Munich-Indoor-Meeting, wo er sein gutes Gefühl aus dem Wettkampf in Fürth bestätigt sah. Platz eins mit vier gültigen Sprüngen über 7,30 Meter und der beste Versuch mit 7,37 Metern bedeuteten zudem eine neue persönliche Bestleistung – einen Zentimeter hatte von Hardenberg draufgelegt. Das Meeting in München lieferte dem Studenten aber auch einige neue Erfahrungen. „30 Springer waren am Start, das waren zwischen den Sprüngen ungewohnt lange Pausen“, berichtet von Hardenberg. In der Regel bestehen die Starterfelder aus acht bis zwölf Teilnehmern.
Zu diesen Springern zählten auch drei Sportler aus der koreanischen U20-Nationalmannschaft, die für internationales Flair sorgten. Benedikt von Hardenberg war zwar schon mehrfach bei nationalen Meisterschaften und Ländervergleichswettkämpfen im deutschsprachigen Raum am Start, aber das war dann doch einmal eine gelungene Abwechslung. „Nette Typen und auch gut“, sagt von Hardenberg über das internationale Trio, das hinter dem Rother die Plätze zwei, drei und vier belegt hatte. Und: „Man hat im Umgang und in den Gesprächen gemerkt, dass Sportler überall gleich sind, es war eine schöne Erfahrung.“
7,48 Meter im Weitsprung, 14,69 Meter im Dreisprung
Ein Kontrastprogramm erlebte von Hardenberg eine Woche später bei den Süddeutschen Meisterschaften, die erneut in München in der Werner-von-Linde-Halle ausgetragen wurden. Im Weitsprung waren nur drei Springer gemeldet, die Pausen zwischen den Sprüngen waren entsprechend kurz. „Die Kampfrichter haben uns schon etwas Zeit gegeben, trotzdem war es anstrengend“, erzählt von Hardenberg.
Eine lohnenswerte Anstrengung aber, denn mit seinen 7,48 Metern, aufgestellt im sechsten und letzten Versuch, knackte er nicht nur erneut deutlich die B-Norm (7,30, die A-Norm liegt bei 7,55) zur Deutschen Meisterschaft, er packte auch noch einmal elf Zentimeter auf seine persönliche Bestleistung drauf.
Bei der „Süddeutschen“ ging von Hardenberg auch erstmals in diesem Winter im Dreisprung an den Start. Mit 14,69 Metern reichte es zu Platz zwei und der Quali für die „Deutsche“. Und das mit nur einem Sprung, denn der zweite Versuch war ungültig und danach ließ er es wegen eines zwickenden Oberschenkels gut sein. „Aber das passt schon wieder, ich bin zuversichtlich für Leipzig“, so von Hardenberg.
In Sachsen möchte er im Dreisprung wieder die 15 Meter knacken und unter die Top5 springen, im Weitsprung ist die Finalrunde mit den besten Acht das Ziel. Zuvor aber brennen noch die Kerzen: Wenige Tage vor der Deutschen Meisterschaft, genauer gesagt am Rosenmontag, feiert von Hardenberg seinen 24. Geburtstag.
hoc
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