Eine nicht ganz einfach Vorrunde haben die Fußballfrauen des TSV Mörsdorf in der Bezirksoberliga Mittelfranken hinter sich. Mit nur zwei Siegen aus elf Spielen befindet sich die Mannschaft von Trainer Harald Ramsauer in der Tabelle auf dem vorletzten Rang und damit dem ersten direkten Abstiegsplatz. Bereits vor der Saison hatte Ramsauer einige Sorgenfalten im Gesicht. Die Vorahnung bestätigte sich.
Ein Blick auf das Torverhältnis (15:34) zeigt, dass es vor allem in der Defensive fehlt. Das ist aber kein Wunder, musste doch mit Nadine Sattelberger (Karriereende) sowie Kathrin Engelhard und Anna Zeise, die beide ihre Ausbildung in weiterer Entfernung von Mörsdorf begannen und deswegen nicht zur Verfügung standen, fast die komplette Abwehrreihe ersetzt werden.
Im Angriff machte sich der verletzungsbedingte Ausfall der Jaksche-Zwillinge Marie und Luisa bemerkbar. „Aufgrund der Ausfälle dieser und weiterer Stammkräfte wegen Auslandssemester und anderer Gründe konnten wir sowohl in der Vorbereitung als auch in der Runde nie eine eingespielte Mannschaft auf den Platz schicken. Die ständigen Umstellungen bereiteten uns natürlich enorme Probleme“, sah Ramsauer einen Grund für die aktuellen Situation.
Nachwuchs springt ins kalte Wasser – und besteht
Außerdem war die Trainingsbeteiligung nicht optimal. Das wiederum hatte triftige Gründe: „Angeschlagene Spielerinnen mussten sich schonen, um beim Spiel am Wochenende auflaufen zu können. Außerdem hat uns eine Grippewelle erwischt“, erklärt Ramsauer.
Wegen dieser Ausfälle mussten viele junge Spielerinnen, die zum Teil erst kürzlich noch bei den B-Juniorinnen (Tabellenzweiter in der Bezirksliga) gespielt hatten, ins kalte BOL-Wasser springen. „Sie haben das sehr gut gemacht“, war Ramsauer sehr zufrieden mit seinen Nachwuchsspielerinnen. Und das zeigte sich auch in gewisser Weise an den Ergebnissen.
„Mit wenigen Ausnahmen waren wir immer auf Augenhöhe mit dem Gegner und hätten durchaus das eine oder andere Spiel auch gewinnen können. Leider hatten wir immer wieder eine kleine Schwächephase, die der Gegner dann eiskalt ausgenutzt hat“, sagt der TSV-Coach. „Trotz der Niederlagen war die Moral und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft absolut in Ordnung.“ Und so ist für die Rückrunde Besserung in Sicht.
Winter-Vorbereitungsstart am 21. Februar, Testspiel gegen Deutenbach
Nach aktuellem Stand kehren die Jaksche-Zwillinge nach überstandener Verletzung in den Kader zurück. Bei Engelhard und Zeise besteht die Hoffnung, dass sie ihre Ausbildung in der Nähe von Mörsdorf fortsetzen können. Außerdem hat Julia Halbritter ihr Auslandssemester beendet und steht wieder zur Verfügung. Allerdings beginnt dafür Torjägerin Anja Bähr im März ein Auslandssemester, fällt also für die Rückrunde aus.
Um das Ziel Klassenerhalt, der trotz der brenzligen Tabellensituation möglich ist, zu erreichen, bedarf es einiger Anstrengungen. „Wir müssen eine gute, in manchen Bereichen vielleicht auch mal härtere Vorbereitung absolvieren, damit wir topfit aus der Winterpause kommen“, gibt Ramsauer als Marschroute aus. „Und wenn wir dadurch das durchaus vorhandene Können umsetzen, können wir voller Zuversicht in die Rückrunde starten.“
Mit dem ersten Training am 21. Februar startet die Winter-Vorbereitung, das erste Testspiel findet am 25. Februar (11 Uhr) in Mörsdorf gegen den Bezirksliga-Dritten Deutenbach statt. Am 23. März wird es dann ernst: Das erste Punktspiel im Jahr 2024 findet beim FC Kalbensteinberg/Absberg statt – und das ist gleich ein Sechs-Punkte-Spiel, denn der Gegner hat nur vier Punkte mehr auf dem Konto als der TSV.
mei
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