Sechs Zähler aus drei Punktspielen in diesem Kalenderjahr: Das ist aus Sicht des FC Ehekirchen freilich immer noch eine sehr gute Bilanz. Und trotzdem macht die 0:2-Heimniederlage gegen den FC Memmingen II ein wenig nachdenklich. „Es wirkt so, als ob uns ein bisschen die Leichtigkeit abhandengekommen ist“, beschreibt der eine der beiden FCE-Spielertrainer, Michael Panknin.
Vielleicht, weil sich der eine oder andere inzwischen doch mehr Gedanken macht? Weil es – im Gegensatz zu den öffentlichen Bekundungen – nicht nur etwas zu gewinnen, sondern inzwischen auch etwas zu verlieren gibt? „Natürlich sind die Erwartungen gestiegen – auch an uns selbst“, sagt Panknin, der sich deshalb schon vorstellen kann, dass die Mannschaft, möglicherweise unterbewusst, „dadurch ein bisschen gehemmt ist“. Das könne man niemandem vorwerfen, erklärt der 33-Jährige. Schön wäre es aus Ehekirchener Sicht trotzdem, wenn der Tabellenzweite (nach dem Sonthofener Sieg gegen Hollenbach) seine Lockerheit aus der Hinrunde dieser Landesligasaison bald wiederfinden würde.
An diesem Tag lief gar nichts zusammen
Wenn dann allerdings noch ein Spiel hinzukommt, in dem laut Panknin „irgendwie gar nichts zusammenlief“, dann wird das schwer. Denn gefühlt war es gegen Memmingen so ein Tag, an dem der FCE ewig hätte weiterspielen können, ohne dass sich am Ergebnis noch viel verändert hätte. „Man kann der Mannschaft keinesfalls vorwerfen, dass sie nicht wollte“, beschreibt der Spielertrainer. Aber irgendwie sei der Wurm drin gewesen bei diesem ersten Landesligaheimspiel des Jahres, in dem es die Ehekirchener vor ihren Anhängern ganz besonders gut machen wollten.
In der Anfangsphase hatte das ja auch noch geklappt, da erspielten sich die Gastgeber (wenn auch manchmal nur im Ansatz) ein paar gefährliche Chancen, allerdings ohne Erfolgserlebnis. Doch selbst der Memminger Führungstreffer – eine Direktabnahme von Qazim Prushi nach einem verunglückten Befreiungsschlag in der FCE-Verteidigung (37.) – war dann eben nicht der berühmte Wachrüttler für die Gastgeber. Trotz ihrer Feldüberlegenheit im zweiten Durchgang blieben die Großchancen rar. „Wir waren nicht so mutig und nicht so spritzig wie gewohnt“, sagt Panknin, der anfügt: „Noch dazu war Memmingen ein richtig guter Gegner.“ Einen Konter der Gäste nutzte schließlich erneut Prushi (83.) für den durchaus verdienten Auswärtssieg.
Passende Antwort auf den Rückschlag finden
Solche Rückschläge hatte es in der laufenden Saison ja für den FCE immer wieder gegeben, weshalb Panknin nun darauf hofft, dass auch diesmal die passende Reaktion seiner Mannschaft folgt, die damit auch gleich ein richtiges Zeichen in der Tabelle senden könnte. Am nächsten Samstag (16 Uhr) muss der FCE beim VfL Kaufering ran, der als neuer Tabellendritter sechs Punkte hinter den Ehekirchenern zurückliegt. Es geht also – nachdem der FCE die Tabellenführung wieder an den 1. FC Sonthofen abgeben musste – auch darum, den zweiten Platz zu festigen. „Klar, die Enttäuschung wäre schon da, falls es wieder ein Stück nach unten gehen sollte“, sagt auch Panknin. Doch selbst wenn es am Ende der Saison beispielsweise „nur“ dieser dritte Rang werden sollte, sei das ja als Erfolg zu werten. „Es gibt jedenfalls überhaupt keinen Grund, dass wir jetzt irgendwie verkrampfen“, sagt Panknin. Damit das nicht passiert, möchte der FC Ehekirchen am liebsten mit einem Auswärtssieg im Topspiel die Leichtigkeit zurückbekommen, die ihn bislang so erfolgreich durch die Saison getragen hat.
DK
Aufstellung FCE: Simon Lenk, Bastian Bösl, Jakob Schaller (60. Muris Avdic), Simon Schröttle, Eugen Belousow, Michael Belousow (60. Max Seitle), Julian Hollinger, Michael Panknin, Matthias Rutkowski (60. Maximilian Schmidt), Pascal Schittler (72. Lucas Labus), Christoph Hollinger
Tore: 0:1 Qazim Prushi (37.), 0:2 Qazim Prushi (83.)
Schiedsrichter: Tim Grunert mit seinen Assistenten Kevin Molnar und Korbinian Eßberger
Zuschauer: 275
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