Es ist eigentlich noch etwas zu früh, um von einem „Endspiel“ zu sprechen, denn noch nicht einmal die Hälfte ihrer Matches haben die Schrobenhausener Green-Devils-Basketballer in der laufenden Bayernligasaison absolviert. Und trotzdem ist die Auswärtsaufgabe beim TSV Jahn Freising an diesem Freitagabend (20.30 Uhr) eine mit vorentscheidendem Charakter. Zwei Traditionsvereine bangen um ihre Zukunft.
Die Ausgangslage erinnert zumindest ein bisschen an den April dieses Jahres. Damals, zum Finale der Bayernliga Südwest 2022/23, waren die Green Devils am letzten Saisonwochenende ebenfalls zweimal im Einsatz gewesen: Am Freitag in Freising, zwei Tage später dann gegen das Spitzenteam FC Bayern München IV. Diesmal müssen die Schrobenhausener am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) zum SV Wacker Burghausen, derzeit Tabellenzweiter. Vor acht Monaten hatte sich die Schrobenhausener Mannschaft von Florian Breitkreutz mit zwei Siegen innerhalb von drei Tagen aus eigener Kraft den Klassenerhalt gesichert.
„Wenn wir auch jetzt zeigen wollen, dass wir in diese Liga gehören“, sagt der Coach, „dann sollten wir an diesem Wochenende damit anfangen“. Der Unterschied zum Frühjahr ist nämlich der: Damals hatten die Green Devils zuvor immerhin schon sechs Siege gesammelt, jetzt ist es noch kein einziger. Dem TSV Jahn Freising, in der vergangenen Saison Dritter des Abschlussklassements, geht es derzeit noch ein bisschen schlechter: Er ist ebenfalls sieglos, hat sogar noch eine Partie mehr verloren als die Green Devils. Zwei Traditionsklubs, die sich vor ein paar Jahren noch in der 2. Regionalliga gegenüberstanden, taumeln in Richtung Bezirksoberliga.
Wer dabei nun den größeren Druck hat? Die Freisinger, weil sie zu Hause spielen? Oder doch die Green Devils, nach drei extrem hohen Niederlagen in Folge (mit im Schnitt 40 Punkten Rückstand)? „Der Druck kann doch gar nicht viel größer sein als im Moment bei uns“, sagt Breitkreutz. Er „empfiehlt“ seinem Team deshalb eine gegensätzliche Reaktion: „Das Beste wäre, wenn wir es schaffen, den Kopf auszuschalten und Basketball zu spielen, so wie wir es eigentlich können.“ Und er sagt: „Wir sind doch eh schon da unten drin, die Stimmung ist schlecht. Was soll noch groß passieren?“ Nicht zu viel nachdenken, ohne dabei kopflos aufzutreten wie in den vergangenen Wochen: Diesen ausgesprochen schwierigen Spagat gilt es wohl hinzubekommen.
Ganz so einfach, wie es in der Theorie klingt, dürfte das auf dem Spielfeld allerdings nicht werden, da beide Teams wissen, was bei einer Niederlage passieren würde: Vor Slama Jama Gröbenzell, das ja (nach dem Rückzug seines Teams) bereits als Tabellenletzter feststeht, ist der Verlierer der freitägigen Partie der Abstiegskandidat Nummer eins in der Bayernliga Süd. „Ein schönes Basketballspiel darf man deshalb wohl nicht erwarten. Es wird schon eine Portion Nervosität dabei sein“, schätzt Breitkreutz. Sollten die Green Devils damit besser umgehen und das Spiel gewinnen, könne das aber auch neuen Schwung verleihen: zunächst für das Match am Sonntag in Burghausen, aber natürlich vor allem für mehrere noch folgende Endspiele in dieser Saison.
SZ
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