Als Tabellenführer steht die DJK Limes zur Winterpause da – allerdings „nur“ in der Fairness-Tabelle, die der Bayerische Fußball-Verband seit einigen Jahren ausweist: Keine einzige Rote, Gelb-Rote Karte oder Zeitstrafe – das hat kein anderes Team der Kreisliga Neumarkt/Jura West in dieser Saison geschafft.
Rein sportlich ist die DJK aus Titting immerhin Erster der zweiten Tabellenhälfte: Als Achter führt man mit 19 Punkten aus 14 Spielen die untere Hälfte des Tableaus von 14 Mannschaften an. Trainer Stefan Birngruber ist nach der ersten Saisonhälfte durchaus zufrieden und sieht sein Team „voll im Soll“. Er weiß aber auch, was in der zweiten Saisonhälfte auf keinen Fall passieren sollte: eine ähnlich schwarze Serie wie in der Rückrunde der Vorsaison.
Vor einem Jahr überwinterte die DJK als Aufsteiger nach einem überraschend starken Saisonauftakt auf Platz vier der Tabelle – eigentlich also eher Aufstiegsrennen statt Abstiegskampf. Von einer ähnlich guten Platzierung ist man in dieser zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg in die Kreisliga ein gutes Stück entfernt. Schon vor dem Start im Sommer hatte Birngruber allerdings vor diesem berühmten „schwierigen zweiten Jahr“ gewarnt. Ebenso warnt er nun auch vor einer ähnlich schwachen zweiten Saisonhälfte wie zu Beginn des Jahres 2023: Damals hatte sein Team nach der Winterpause keinen einzigen Sieg mehr geholt und war trotz Platz vier zur Winterpause noch voll in den Abstiegskampf geraten. Sieben Niederlagen und fünf Unentschieden lautete die Bilanz.
Stabilisierung nach „wildem Saisonauftakt“
Wie im Vorjahr verbleiben auch in dieser Saison noch zwölf Spiele. Aber Birngruber und sein Team sind optimistisch, dass die Punktausbeute diesmal besser ausfallen wird. Nach einem schwierigen und „wilden Saisonauftakt“ mit schwerem Startprogramm habe sich seine Mannschaft nach jener langen Sieglos-Serie immer mehr in die Saison gekämpft, sagt der Trainer: Nachdem das Auftaktmatch beim Mitfavoriten in Büchenbach bei eigener Führung wegen eines Unwetters abgebrochen worden war, unterlag man anschließend dem starken Aufsteiger aus Alesheim (2:4) und schied zudem im Kreispokal knapp mit 2:3 gegen den Bezirksligisten TSV Greding aus.
Dann aber riss mit dem 3:1-Sieg gegen die SG Ramsberg/St. Veit am 3. September endlich die schwarze Serie ohne Sieg in der Kreisliga im Kalenderjahr 2023. Anschließend kämpfte sich die DJK Schritt für Schritt aus dem Tabellenkeller und hatte neben dem 2:0-Heimsieg im Derby gegen den starken SV Marienstein dann direkt vor der Winterpause mit dem überraschenden 3:1-Heimsieg im Rückspiel gegen den aktuellen Tabellenführer aus Büchenbach einen weiteren Höhepunkt der bisherigen Saison.
Mit einer ausgeglichenen Bilanz von fünf Siegen bei ebenfalls fünf Niederlagen sowie vier Unentschieden steht man folgerichtig auf jenem achten Platz im Tabellenmittelfeld. „Wir haben eine ordentliche Vorrunde gespielt“, freut sich Birngruber. „Vor allem auf unsere Heimstärke konnten wir uns verlassen. Das war sehr wichtig.“ In der Tat: 13 der 19 Punkte hat die DJK auf eigenem Platz geholt. Auch in Sachen Torgefährlichkeit sind die Tittinger mit 21 eigenen Treffern immerhin besser als die Teams aus der hinteren Tabellenhälfte – ohne allerdings spielerisch oder vor dem Tor wirklich zu glänzen: Tobias Stark ist mit seinen fünf Treffern der einzige DJK-Spieler, der mehr als zwei Tore erzielt hat. Allerdings machen zehn verschiedene Torschützen das Team für die Gegner auch schwer ausrechenbar. Vieles müsse bei der DJK Limes ohnehin über mannschaftliche Geschlossenheit und defensive Kompaktheit gehen, weiß Birngruber – auch wenn hier mit 24 Gegentreffern ebenfalls noch Luft nach oben ist.
Coach Birngruber: „Die Moral stimmt“
Dennoch: „Die Moral stimmt“, stellt der Trainer fest. Das Team halte zusammen und habe mit Neuzugang Dominik Frei eine Verstärkung erhalten, die sich aus Raitenbuch kommend sofort zur Stammkraft entwickelt habe. Ansonsten ändere sich auch zur Winterpause nichts am Kader, aus dem Birngruber keine einzelnen Akteure herausheben möchte.
Mit einer intensiven Vorbereitung will man nun die Grundlage für eine erfolgreichere Rückrunde legen als im Vorjahr. Nach einigen Konditionseinheiten kommt es am 4. Februar gleich zum ersten Härtetest gegen den Bezirksligisten TSV Gaimersheim sowie weiteren Freundschaftsspielen, ehe am 17. März mit dem Heimspiel gegen den TSV Weißenburg II die Rückserie beginnt. Dann will die Birngruber-Elf den Vorsprung von acht Punkten auf den ersten Relegationsplatz elf am liebsten gleich ausbauen. „Wir müssen auf jeden Fall eine bessere Rückrunde spielen als letztes Jahr“, fordert der Coach. Dann kann es auch noch mehr werden als der erste Platz der zweiten Tabellenhälfte. Den Spitzenplatz in der Fairness-Tabelle würde man dafür sicher gerne eintauschen.
EK
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