Bayernliga Nord
VfB Eichstätt will Schlusslicht 1.SC Feucht nicht unterschätzen – Bruderduell der Zimmermanns

15.09.2023 | Stand 15.09.2023, 19:00 Uhr |

Sommer-Neuzugang Johannes Zimmermann hat sich im Trikot des VfB Eichstätt prächtig entwickelt. Während der Trainingswoche war der 20-Jährige zwar krank, will am Samstag jedoch in Feucht gegen seinen jüngeren Bruder unbedingt spielen. Foto: Traub

Es ist nichts Ungewöhnliches, aber auch nichts Alltägliches. Doch am zwölften Spieltag der Bayernliga Nord kommt es zu einem Bruder-Duell: Johannis Zimmermann und der Tabellenvierte VfB Eichstätt sind am Samstag (14 Uhr) beim Schlusslicht 1. SC Feucht mit Vitus Zimmermann zu Gast.

Der Werdegang der beiden in Fischbach bei Nürnberg wohnhaften Brüder ähnelt einander: Nach den Bambinis von der SG Quelle Fürth waren der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth weitere Ausbildungsvereine im Juniorenbereich. Bei Vitus (18 Jahre) kommt als letzte Station noch einmal Quelle Fürth hinzu, wo er dann – ebenfalls wie Johannis (20) – im Herrenbereich debütierte. Während Johannis Zimmermann 24 Landesliga Spiele für die Fürther bestritt und sich in diesem Sommer dann dem VfB Eichstätt anschloss, wechselte sein eineinhalb Jahre jüngerer Bruder zum Ligakonkurrenten nach Feucht. Mit jeweils zehn Einsätzen in der Startelf gehören die beiden Deutsch-Griechen zu den uneingeschränkten Stammspielern ihres Teams. Und eines haben Johannis und Vitus noch gemeinsam: Sie haben in der Jugend schon unter dem jetzigen VfB-Trainer Dominic Rühl gespielt und trainiert.

Dem 37-Jährigen war es zu Saisonbeginn aber nur gelungen, den Älteren der Zimmermanns nach Eichstätt zu lotsen, „allerdings aus nachvollziehbaren Gründen“, wie dieser sagt. Denn Vitus legte seine Priorität erst einmal auf die schulische Ausbildung und verbringt bei den Fahrten ins nur acht Kilometer entfernte Feucht viel weniger Zeit auf der Straße wie Johannis, der nach Eichstätt rund 75 Kilometer einfache Fahrtstrecke unterwegs ist.

Bisher hat sich der Aufwand für den Linksfuß gelohnt. Er hat sich sofort einen Stammplatz erkämpft und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. „Eichstätt und meine Mannschaftskollegen haben mich super aufgenommen. Dazu kommt, dass wir einen top Trainer haben, der mich schon jetzt zu einem besseren Spieler gemacht hat. Deshalb ist es für mich persönlich der richtige Schritt gewesen“, sagt Johannis Zimmermann. Dass er seine Entwicklung in der Domstadt am besten vorantreiben kann, davon ist auch der VfB-Coach überzeugt. „Johannis hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt“, sagt Rühl und lobt: „Er hat im Vergleich zum Vorjahr nochmals einen Schritt nach vorne gemacht.“ Allerdings gibt es auch Kritikpunkte oder besser gesagt Verbesserungspotenzial. So erwartet Rühl von dem 1,90 Meter groß gewachsenen Innenverteidiger, dass er vor allem bei Standardsituationen der eigenen Mannschaft noch torgefährlicher wird. Zudem ist das Aufbauspiel variabler zu gestalten und die eine oder andere Situation bereits im Keim zu ersticken.

Bei den Trainingseinheiten unter der Woche konnte Johannis Zimmermann krankheitsbedingt nicht mitwirken. „Ich werde aber alles dafür tun, damit ich spielen kann. Ob es reicht, wird sich zeigen. Denn nur wenn ich fit bin, kann ich meiner Mannschaft helfen“, sagt er und ergänzt in Bezug auf das Bruderduell: „Natürlich ist es ein besonderes Spiel, aber grundsätzlich möchte ich gerne jedes Spiel bestreiten.“ Auch Pascal Schittler hat aufgrund seiner Adduktorenprobleme gefehlt, dafür war Nik Leipold nach seinem auskurierten Magen-Darm-Infekt wieder auf dem Platz gestanden. „Die Jungs haben super trainiert. Jeder ist voll fokussiert und konzentriert gewesen und jeder hat in dem Bewusstsein gerackert, dass wir keinen Zentimeter nachlassen dürfen. Man hat den Eindruck gewinnen können, als wenn wir uns auf ein Spiel gegen den Spitzenreiter vorbereiten würden“, sagt Rühl. Dabei heißt der Gegner nicht ASV Cham, sondern es ist das noch immer sieglose Schlusslicht aus Feucht – was die Aufgabe gemeinhin nicht leichter macht. „Wir sind deshalb gut daran beraten, wenn wir uns selber keinen Druck auferlegen“, sagt denn auch der VfB-Coach. Immerhin trotzte der 1. SC Feucht um Trainer Dominik Haußner den Chamern ein 1:1-Unentschieden ab. Zum Kader gehören mit Tom Vierke und Darko Lukic zwei ehemalige Spieler des TSV 1860 Weißenburg.

EK

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