Perfektes Debüt
ERC Ingolstadt feiert 5:0-Derbysieg gegen Augsburger Panther – Neuzugang Ronning trifft

29.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:23 Uhr |

Traumeinstand: Neuzugang Ty Ronning. Foto: Traub

Von Julia Pickl

Der ERC Ingolstadt hat das 82. Derby gegen die abstiegsgefährdeten Augsburger Panther am Sonntagnachmittag mit 5:0 (3:0, 1:0,1:0) gewonnen. Unterstützt von 1000 Fans dominierten die Gäste die einseitige Partie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und feierten den dritten Saisonsieg gegen den AEV.



Für die Ingolstädter, die neben Charles Bertrand, Ben Marshall, Wayne Simpson und Brian Gibbons kurzfristig auch auf den angeschlagenen Enrico Henriquez und den gesperrten Colton Jobke verzichten mussten, gelang Neuzugang Ty Ronning mit einem Treffer und einer Vorlage ein perfekter Einstand, Torhüter Kevin Reich der vierte Shutout dieser Saison. „Nach den beiden Auswärtsniederlagen in München und Wolfsburg war das eine super Antwort“, meinte ERC-Trainer Mark French. „Es war eine unglaubliche Atmosphäre in der Arena, es war wichtig, dass wir diszipliniert geblieben sind.“

Als Augsburgs Coach Kai Suikkanen nach nicht einmal zweieinhalb Minuten Spielzeit eine Auszeit nahm und wild gestikulierend auf seine Spieler einredete, wurde die ganze Verzweiflung der Gastgeber spürbar. Denn es stand zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2 im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion, die Mehrheit der AEV-Fans war bedient, und ihre Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder ein Stück weiter gesunken.

Während Marko Friedrich Augsburgs Torhüter Dennis Endras die Sicht genommen hatte, hatte Maury Edwards die Ingolstädter nach gerade einmal 22 Sekunden mit einem Schuss von der Blauen Linie in Führung gebracht (1.). Gut zwei Minuten später hatte Mirko Sacher einen Schuss von Wojciech Stachowiak ins eigene Tor zum 0:2 abgefälscht (3.).

An den Augsburgern ging diese Partie nahezu komplett vorbei. Ihren ersten Torschuss verzeichneten sie nach knapp sechseinhalb Minuten; fortan sahen sie nur dabei zu, wie die Gäste spielten, und liefen hinterher. Nach einem Doppelpass von Mirko Höfflin mit Justin Feser, der nach mehr als drei Monaten Verletzungspause sein Comeback gab, reagierte Endras stark (8.). Kurze Zeit später ließ der Goalie einen Schuss von Mat Bodie abprallen, doch Philipp Krauß’ Nachschuss ging knapp am Tor vorbei (9.). Auf der anderen Seite wurde es nur einmal gefährlich, doch Reich rettete mit einer klasse Aktion gegen Michael Clarke (10.).

Während die Augsburger Fans immer stiller wurden, gerieten die ERC-Anhänger mehr und mehr in Ekstase und pushten ihre Mannschaft nach vorne: Beim 0:3 legte Ronning den Puck zurück auf Edwards, der Endras mit einem Schuss von der Blauen Linie ganz kalt erwischte (11.).

Auch im zweiten Drittel bekamen die Heimfans nichts Schönes zu sehen: Auf dem Eis wirbelten weiter nur die Gäste, auf den Rängen gab’s die Häme der ERC-Anhänger gratis dazu: „1000 Schanzer in der Stadt feiern euren Abstiegsplatz“, stand auf einem Banner, und die Ingolstädter skandierten fröhlich „Zweite Liga – Augsburg ist dabei“. Doch die AEV-Fans nahmen es mit Galgenhumor – und stimmten kurzerhand mit ein.

Im gesamten zweiten Drittel verzeichnete Augsburg nur eine einzige nennenswerte Torchance, die Reich mit einer Top-Reaktion gegen Matt Puempel abwehrte (22.). Bei den Gästen zahlte sich das intensive Powerplay-Training in der vergangenen Woche aus – nach 351 Spielminuten traf der ERC wieder einmal in Überzahl: Stefan Matteaus Schuss fälschte Henry Haase ins eigene Tor zum 0:4 ab (28.).

Es sah allerdings auch sonst so aus, als würden die Ingolstädter mit einem Mann mehr spielen, denn die Augsburger kamen kaum aus der eigenen Zone – selbst als der ERC im letzten Drittel deutlich weniger aggressiv zu Werke ging. Für den fünften Treffer reichte es dennoch – und den erzielte ausgerechnet Ronning: Der Neuzugang überwand Endras mit einem Handgelenksschuss unter die Latte zum 0:5 (55.).

DK


Augsburger Panther: Endras – Sacher, Warsofsky; Lamb, Gregorc; Haase, Länger – Wännström, Soramies, Kuffner; Payerl, LeBlanc, Puempel; Saponari, Stieler, Broadhurst; Volek, Clarke, Trevelyan.
ERC Ingolstadt: Reich – Hüttl, Wagner; Schwaiger, Quaas; Edwards, Bodie; Hübner – Krauß, Pietta, Storm; Friedrich, Stachowiak, Matteau; Ronning, Feser, Höfflin; Flaake, Schindler, Brune.
Schiedsrichter: Ansons/Schukies. – Zuschauer: 6179 (ausverkauft). – Tore: 0:1 Edwards (1.), 0:2 Stachowiak (3.), 0:3 Edwards (11.), 0:4 Matteau (28./PP1), 0:5 Ronning (55.). – Strafminuten: 11/7.

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