Ingolstadt
Angeschlagene Abwehr

FC Ingolstadt muss im Spitzenspiel gegen den Halleschen FC erneut seine Defensive umstellen

12.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:32 Uhr
In der U21 des FCI Kapitän, im Drittligateam ebenfalls gefragt: Jonatan Kotzke. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt geht mit vielen Fragezeichen im Defensivbereich in das Drittliga-Spitzenspiel gegen den Halleschen FC an diesem Sonntag (13 Uhr, Audi-Sportpark).

Gegen den Aufstiegsmitfavoriten muss Trainer Jeff Saibene seine Viererkette bereits zum fünften Mal ändern.

Die Probleme fangen in der Innenverteidigung an. Während Thomas Keller wegen seiner Rotsperre sicher ausfallen wird, steht nämlich auch der Einsatz von Björn Paulsen auf der Kippe. Der Abwehrchef erwartet zusammen mit seiner hochschwangeren Frau Lena zum zweiten Mal Nachwuchs. "Ich muss mit ihm noch reden und sagen, dass er Prioritäten setzen muss", sagt Saibene mit einem Grinsen über Paulsen, der in den vergangenen Tagen zudem wegen leichter Wadenprobleme kürzertreten musste. "Wir sind defensiv schon angeschlagen", ergänzt der Ingolstädter Trainer wesentlich ernster.

Denn auch für Tobias Schröck, der zuletzt an seiner alten Hüftverletzung laborierte, dürfte der erste Saisoneinsatz trotz erster Schritte im Mannschaftstraining noch zu früh kommen. Zudem wird Neuzugang Nico Antonitsch höchstwahrscheinlich in der Außenverteidigung gebraucht - vorausgesetzt Paulsen steht den Schanzern am Spieltag zur Verfügung.

Rechtsverteidiger Michael Heinloth absolvierte zwar wie Schröck wieder Teile des Mannschaftstrainings. Nach seiner schweren Oberschenkelverletzung wird Saibene beim 27-Jährigen aber kein unnötiges Risiko eingehen. Bei Frederic Ananou ist nach seiner zweiten Schulterverletzung innerhalb eines halben Jahres weiter Geduld gefragt. Auf der linken Abwehrseite dürfte wie zu Saisonbeginn Peter Kurzweg verteidigen, nachdem Marcel Gaus den Trainingseindrücken zufolge ins defensive Mittelfeld zurückkehrt.

"Wir müssen jetzt eben zusammenrücken", sagt Innenverteidiger Jonatan Kotzke, der als Einziger auf seiner angestammten Position auflaufen wird. "Natürlich ist es optimal, wenn man seine feste Aufstellung hat. Aber jeder hat die Abläufe drin, deshalb sollten keine Probleme entstehen", ergänzt der 29-Jährige und nimmt die ganze Mannschaft in die Pflicht: "Es kommt darauf an, dass wir alle gemeinsam verteidigen, kompakt sind und wenn ein Gegenspieler an einem vorbeigeht, dass dann der Nebenmann sofort da ist. "

Nach der ersten Liganiederlage bei Viktoria Köln (0:3) und dem Toto-Pokal-Aus bei Regionalligist 1. FC Schweinfurt (5:6 n. E. ) ist nicht nur Kotzke auf Wiedergutmachung aus. "Wir sind mit neuem Elan und voller Power in die neue Woche gestartet. Die Jungs sind heiß, wir wollen jetzt wieder einen Dreier einfahren", meint der Rechtsfuß, der bislang dreimal in der Startelf stand und seine Aufgaben meist solide erfüllte.

Die kommenden Wochen, in denen Keller gesperrt fehlen wird, will Kotzke auch für Werbung in eigener Sache nutzen. "Thomas (Keller, d. Red. ) hat sich seine Einsätze durch die Vorbereitung verdient", sagt er über seinen neun Jahre jüngeren Konkurrenten. "Aber natürlich ist es auch mein Anspruch zu spielen. Ich kann nur Vollgas geben. Dann muss der Trainer entscheiden, wie er nach den drei Wochen wieder aufstellt. Aber das ist noch ein bisschen weit weg. Jetzt heißt es erst mal gegen Halle die Leistung zu bringen und drei Punkte zu holen. "

Julian Schultz