Beilngries
"An der Spitze und sehr stolz darauf"

Die Kriminalitätsstatistik der Beilngrieser Polizei für 2019 weist hervorragende Zahlen auf

13.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:45 Uhr
Erfreuliche Zahlen hat Polizeichef Maximilian Brunner veröffentlicht. −Foto: F. Rieger (Archiv)

Beilngries - Allgegenwärtig ist das Corona-Thema auch bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2019 bei der Beilngrieser Polizei gewesen.

 

In der gewohnten Form waren dazu die Bürgermeister aus dem Zuständigkeitsbereich eingeladen - und acht von neun Gemeindeoberhäuptern waren am Freitagvormittag auch nach Beilngries gekommen. Ab und zu bimmelte ein Handy, die Minen waren zum Teil angespannt und immer wieder kamen die Gespräche auf Corona sowie die Schließung von Schulen und Kindergärten zurück.

Polizeichef Maximilian Brunner hielt die Präsentation der Zahlen dann auch betont kurz. Diese hatten es aber durchaus in sich - und zwar in positiver Hinsicht. "2019 war eines der erfolgreichsten Jahre, das wir je hatten", so der Dienststellenleiter. Der bereits mehrfach geäußerte Ausspruch, dass die Menschen hier in einer der sichersten Regionen der Welt leben, habe sich wieder bewahrheitet. 1010 Delikte mussten aufgenommen werden. Das waren zwar 14 mehr als noch im Jahr 2018. Allerdings erläuterte Brunner dazu, dass man daraus nicht ableiten könne, dass tatsächlich mehr passiert sei. Vielmehr fließen in die Statistik auch reine Ermittlungs-Delikte ein wie beispielsweise Vergehen mit Betäubungsmitteln. Ein Anstieg der Fallzahlen sei hier im Grunde nur Ausdruck einer besonders intensiven Polizeiarbeit.

Letztere zeigt sich auch sehr eindrucksvoll an der Aufklärungsquote. Diese lag bei der Beilngrieser Polizei im Jahr 2019 bei sagenhaften 74,2 Prozent. Damit konnte der sowieso schon hohe 2018er Wert (71,4 Prozent) noch einmal gesteigert werden. Ohne Übertreibung dürfe er darauf verweisen, dass solch eine Aufklärungsquote kaum einmal irgendwo erreicht werde, so Brunner. "Da sind wir an der Spitze und richtig stolz darauf. " Zum Vergleich: Sowohl auf bayernweiter Ebene als auch im gesamten Polizeipräsidium Oberbayern Nord steht hierzu jeweils ein Wert von 65 Prozent in der Statistik.

Ein wichtiger Gradmesser hinsichtlich der Sicherheit in einer Region ist stets auch die Häufigkeitsziffer. Sie setzt die Anzahl der Delikte in Relation zur Einwohnerzahl. Dadurch lässt sich für Gemeinden oder Gegenden mit unterschiedlich vielen Bewohnern ein sinnvoller Vergleichswert heranziehen. Auch hier ist bei der Polizeiinspektion Beilngries alles im grünen Bereich. Während besagte Häufigkeitsziffer für das gesamte Polizeipräsidium Nord bei 3905 (Straftaten pro 100000 Einwohnern) liegt, sind es für die PI Beilngries 2452. Besonders sicher ist es traditionell in den Autobahn-ferneren Gemeinden wie Altmannstein, in größeren Gemeinden wie Beilngries passiert in der Regel etwas mehr. Erfreulich ist die Lage aber überall.

Einen besonders guten Wert trug Ermittler Walter Lenz vor. Nur ein einziger Wohnungseinbruch steht in der Statistik für das Jahr 2019, und der ging in der Großgemeinde Beilngries nicht über das Stadium des Versuchs hinaus. Im Jahr 2016 waren es noch 34 Fälle gewesen, 2017 immerhin noch 247 Einbrüche und 2018 sieben. Von den Bürgermeistern gab es spontanen Applaus. Dass dies nun auf Dauer so weitergehe, sei nicht zu erwarten, sagte Lenz. Die Entwicklung sei aber sehr erfreulich.

Der "schlimmste" Vorfall in der 2019er Statistik spielte sich am Rastplatz Köschinger Forst ab. Wie berichtet, kam es hier zu einer Auseinandersetzung, die letztlich in eine Messerattacke mündete. Es wird wegen eines versuchten Totschlags ermittelt.

Deutlich angestiegen ist die Zahl der Vorfälle im Bereich Diebstahl an/aus Kfz. Dies sei vor allem einer Serie geschuldet, die man im Raum Stammham hatte, so Brunner. Ebenfalls deutlich angestiegen ist wie erwähnt die Anzahl der Straftaten unter dem Oberbegriff Rauschgiftkriminalität. Dies sei dem verstärkten Kontrolldruck zu "verdanken".

Eine Broschüre zum Thema "Sicherheit von Amts- und Mandatsträgern" gab Brunner den Bürgermeistern dann noch mit auf den Weg - ein Thema, das deutschlandweit zuletzt in den Fokus der Berichterstattung gerückt war. Bei den versammelten Gemeindeoberhäuptern war diese Problematik am Freitag aber wohl schnell wieder aus dem Sinn und selbst die bevorstehende Kommunalwahl rückte zwischenzeitlich in den Hintergrund. Alle mussten sich letztlich bald wieder mit dem Thema Corona beschäftigen. Wenigstens hatten sie nach ihrem Besuch bei der Polizei aber die gute Nachricht im Gepäck, dass die Region zumindest in Sachen Straftaten nach wie vor ausgesprochen sicher ist.

DK