An Ausweitung des Kiesabbaus scheiden sich die Geister

25.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:34 Uhr

Weichering (fli) Eine Flut von Fragen löste am Dienstag in der jüngsten Weicheringer Gemeinderatssitzung der Antrag der Firma Donaumoos Kies GmbH & Co auf Abweichung von den Festlegungen im Regionalplan zum Kiesabbau aus. Die Firma möchte für weitere Flächen einen Vor-rangstatus zum Kiesabbau erreichen, um den Weiterbetrieb des Werkes zu gewährleisten.

Die derzeit genutzte Fläche beträgt 60 Hektar und wird seit 1981 bewirtschaftet. Die Auskiesungsfläche zwischen Neuschwetzingen und Lichtenheim werde noch für ungefähr vier Jahre Abbau nutzbar sein, erklärte der Geschäftsführer der Donaumoos Kies, Peter Ritter. Die neu geplanten Kiesabbauflächen von 78 Hektar grenzen an den bestehenden See an und liegen im wasserrechtlich genehmigten Bereich, so Ritter.

Den Gemeinderäten Max Wäcker (SPD) und Georg Winter (DGW) bereiteten die großen Wasserflächen Sorge. Max Wäcker befürchtet einen Klimawandel und Georg Winter warnte vor einer "Vernebelung der Region". Bürgermeister Thomas Mack (CSU), sein Stellvertreter Alois Boos (FWG) sowie Andrea Appel (SPD) sprachen sich für eine Ausweitung der Kiesabbauflächen aus und verwiesen auf die bestehenden Arbeitsplätze in der Region und die Einnahmen aus der Gewerbesteuer.

"Eine Verlängerung und Ausweitung des Kiesabbaus bedeutet nicht, dass deshalb mehr abgebaut wird", meinte Rainer Blomeier (FWG). Dieser Aussage stimmte Peter Ritter zu. Franz Königer (FWG) und Karl Beck (CSU) interessierte, wie sich die Firma Donaumoos Kies die Rekultivierung und die Verfüllung der bestehenden Abbauflächen vorstelle.

Sowohl der Abbau als auch die Rekultivierung erfolgten gemäß des Genehmigungsbescheides, informierte der Geschäftsführer der DMK und unterbreitete dem Gremium Vorschläge zur Nachfolgenutzung im Freizeitbereich und zur Bereicherung der Seenlandschaft wie Obstwiesen, Schilfgürtel, Bootsanlegeplätze, Rad-Cross-Strecke und vieles mehr.

Gegen eine Rückverfüllung habe Donaumoos Kies keine Einwände, so Ritter. Dem Wasserwirtschaftsamt sei jedoch die gute Qualität der offenen Gewässer wichtig, und es lehne deshalb eine komplette Rückfüllung ab. Der See habe eine Pufferfunktion bei Hochwasser, ergänzte der Geschäftsführer. Er kann große Wassermengen aufnehmen und gibt sie allmählich in das Grundwasser ab. Trotz aller beantworteten Fragen wollten die Gemeinderäte noch keinen Beschluss fassen und stellten Antrag auf Vertagung bis zur nächsten Sitzung.