Scheyern
Alles fest im Griff

Scheyerer Bühne feiert 25-jähriges Bestehen

09.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:42 Uhr

An einem Strang zieht die Vorstandschaft der Scheyerer Bühne: Doris Kalthof (von links), Siegfried Einödshofer, Gerhard Euringer, Renate Nischwitz und Ramona Gremminger. - Foto: Steininger

Scheyern (SZ) Mit dem Schwank "Alles fest im Griff" hat die neu gegründete Scheyerer Bühne am 2. November 1991 ihre Premiere gefeiert. Alles fest im Griff haben die Scheyerer auch heute noch, nach 25 Jahren Spaß und Engagement beim Theater spielen.

Nur wenige Monate vor ihrer ersten Inszenierung, nämlich am 14. Juni 1991, hatten sich 16 theaterbegeisterte Frauen und Männer in der Scheyerer Klosterschänke getroffen, um den Theaterverein Scheyerer Bühne ins Leben zu rufen. Eigentliche Keimzelle aber war die damalige Theatergruppe des Sport- und Turnverein Scheyern, aus deren Reihen sich die Gründungsmitglieder überwiegend rekrutierten.

Initiator war damals Hans Reith, der die Scheyerer Bühne ins Leben rief. Kaum war der Verein im Vereinsregister eingetragen, ging das Ensemble in die Vollen, und bereits die erste Inszenierung wurde zu einem "Riesenerfolg", wie Erich Gruber im PK vom 6. November 1991 berichtete. Seitdem haben exakt 26 268 Theaterbesucher Stücke gesehen und viel gelacht, denn bayerischer Humor wird in den Aufführungen immer groß geschrieben. Bis ins Jahr 1999 war der Saal der Scheyerer Klosterschänke das Domizil der Schauspielertruppe, bis sich nach dem Erwerb der ehemaligen Kaserne durch die Gemeinde im Jahr 2000 das ehemalige Mannschaftsheim als neue Bleibe anbot.

Doch das Bessere ist der Feind des Guten, deshalb pachtete die Scheyerer Bühne im Jahr 2005 auf dem gleichen Areal den ehemaligen Kinosaal für die amerikanischen GI's und baute ihn zu einem gemütlichen, kleinen Theater mit 100 Sitzplätzen um, das überall beste Sicht auf die Bühne bietet und mit moderner Bühnen-, Licht- und Tontechnik ausgestattet ist. Dieser Kraftakt für alle Beteiligten kostete das gesamte Vereinsvermögen und bedeutete mehr als 4000 Arbeitsstunden unter der Leitung von Sepp Bayerl. Im März 2007 erlebte die neue Bühne mit dem Vierakter "Theater" von Peter Landstorfer ihre gefeierte Premiere, der weitere acht Theaterstücke folgten, mit einem "Bankraub" als bisher letzte von insgesamt 25 Inszenierungen.

Die laufen in der Regel vor ausverkauftem Haus, anfänglich in je fünf bis sieben, bei der letzten Inszenierung sogar in 13 Vorstellungen. Das liegt an der Auswahl der Stücke ebenso wie an der Regie, an der Besetzung mit stets typgerechten Darstellern und auch an der Technik. Für den Erfolg bürgt das "Management", bestehend aus dem Vorsitzenden Siegfried Einödshofer, dem Zweiten Vorsitzenden Gerhard Euringer, Schatzmeisterin Doris Kalthoff, Schriftführerin Renate Nischwitz und Jugendleiterin Ramona Gremminger. Mehrfachfunktionen sind normal bei diesem Quintett, denn die Vorstände führen Regie und/oder spielen tragende Rollen, die Doris kümmert sich um Bühnengestaltung, Requisite, Bühnendekoration und die Ramona kümmert sich um die Jugendgruppe aus derzeit 17 Kindern und Jugendlichen.

Die hat bereits zehn verschiedene Märchenaufführungen hinter sich und verzeichnet ständig steigende Zuschauerzahlen. Aber nicht weniger wichtig sind die Aktiven hinter den Kulissen, von Wilfried Kalthoff, der für Licht, Ton und akustische Effekte während der Aufführung sorgt bis hin zu Kulissenbauer Sepp Gremminger oder der jeweiligen Souffleuse. Natürlich ist auch bei einem Laientheater alles live, was sich auf der Bühne abspielt, völlige Blackouts, Textlücken und Unvorhersehbares inbegriffen. So musste Sigi Einödshofer schon mal bei einem "Hänger" die Souffleuse auf offener Bühne auffordern, lauter zu sprechen, weil er sie nicht verstand, zur Gaudi des Publikums. Richtig fies aber wird es, wenn das Ensemble traditionell bei der letzten Aufführung mit Überraschungen konfrontiert wird. So zum Beispiel, wenn ein Darsteller nichts ahnend einen Knödel verzehren soll, der innen aber mit einer Stanniolkugel gefüllt ist und deshalb beim Auseinanderschneiden vom Teller fliegt. Oder wenn der genussvolle Verzehr eines heimtückisch versalzenen Kaiserschmarrns auf der Bühne höchstes schauspielerisches Können erfordert, von Essig anstelle von Wein im Glas mal ganz abgesehen. Es ist schon eine eingeschworene Truppe, die sich da zusammengefunden hat, wenngleich derzeit eine personelle Lücke im Alter von Mitte 20 bis Ende 30 klafft, die der Verein gerne schließen würde. Unbedingte Voraussetzung aber ist ein perfektes Bairisch, das laut Satzung der Pflege des bairischen Dialekts dienen soll.

Die Scheyerer Bühne feiert ihr 25-jähriges Jubiläum mit "Bunten Abenden" am 11., 17. und 18. Juni mit "Tanzlmusi", Sketchen und bekannten Liedern, aber mit etwas anderen, bissigen Texten, viel Spaß ist garantiert. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Näheres unter www.scheyerer-buehne.de" class="more" rel="nofollow"%>.