Geisenfeld
Alle 14 Pappeln dürfen stehen bleiben

Behörde lässt Abholzpläne fallen und setzt jetzt auf "baumpflegerische Maßnahmen" - Erleichterte Anlieger

12.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:45 Uhr
Der Kampf der Anlieger hat sich gelohnt: Im Rahmen einer Baumpflege-Maßnahme Anfang September wird aus den Pappeln an der Ilm im Bereich der Gisostraße lediglich das Totholz entfernt. −Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Der energische Widerstand der Anlieger und von örtlichen Baumaktivisten hat sich gelohnt: Die 14 verbliebenen Hybridpappeln, die im Bereich der Gisostraße das Bild der Ilm prägen, dürfen alle stehenbleiben. So hat man sich nun beim Wasserwirtschaftsamt darauf verständigt, auf weitere Abholzungen zu verzichten und die Verkehrssicherheit mit "baumpflegerischen Maßnahmen" zu gewährleisten.

Eigentlich hatte die Behörde für den Spätherbst 2018 eine pauschale Abholzaktion geplant und dafür die Verkehrssicherheit als Hauptgrund angeführt. Als diese Pläne im vergangenen Sommer bekannt wurden, regte sich dagegen jedoch vehementer Widerstand - insbesondere von den Anwohnern der Gisostraße. Für diese bilden die Pappeln auch einen wertvollen Lärmschutz. Ein Baumsachverständiger wurde eingeschaltet, doch auch dessen Gutachten sorgte bei den Anwohnern für Unmut. Er empfahl eine sukzessive Entfernung der Bäume bis 2022 sowie die Ersatzpflanzung von heimischen Silberweiden und Vogelschutzgehölzen. Bei einem Ortstermin im Februar machten die Anlieger ihrem Unmut über dieses Gutachtens Luft.

Jetzt hat das Wasserwirtschaftsamt die Abholzpläne komplett fallengelassen. Statt der Fällung soll es Anfang September nun eine große Baumpflege-Aktion geben. Schwerpunkte seien dabei die Entfernung von Totholz, also abgestorbener Äste, sowie die Kürzung von Kronenteilen bei jenen Bäumen, die besonders nahe an den Häusern stehen. Dies sei zwar "die deutlich teurere Variante", man trage damit jedoch "dem großen Engagement der Anlieger und der ortsbildprägenden Bedeutung der Bäume Rechnung".

Bei den Anliegern der Gisostraße - und auch bei Bürgermeister Christian Staudter - sorgte die jetzige Entscheidung der Behörde für große Erleichterung. "Wir freuen uns total! Super, dass sich unser Widerstand gelohnt hat. Das ist genau das, was wir uns gewünscht hatten", sagt etwa Anwohnerin Birgit Pitsch. So sieht es auch die Geisenfelder Baum-Aktivistin Annette Hartmann, Große Bäume wie diese Pappeln seien im Übrigen auch deshalb besonders wichtig, "weil sie in Sachen CO2-Bilanz um ein Zigfaches leistungsfähiger sind als neu gepflanzte." Der Erhalt von Laubbäumen, egal welcher Sorte, sei "eine Investition in unseren Klimaschutz", so Hartmann.
 

 

Gerhard Kohlhuber