Altmannstein
Adieu mit Standing Ovations und Tränen

Vizebürgermeisterin Hannelore Eichenseher wird nach 24 Jahren aus der Kommunalpolitik verabschiedet

30.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:51 Uhr
Ein emotionaler Moment: Bürgermeister Norbert Hummel überreichte Hannelore Eichenseher eine Urkunde und ein Präsent. Die Marktratskollegen spendeten Ovationen im Stehen. −Foto: Schmeizl

Altmannstein - Eigentlich ist Norbert Hummel (CSU) ein Mann, der immer weiß, was zu sagen ist, der sachlich und bestimmt Themen Stück für Stück abarbeitet, ein Bürgermeister der klaren Worte.

 

Doch in der Marktratssitzung am Mittwoch, die wegen der Coronakrise in der Altmannsteiner Grund- und Mittelschule stattgefunden hat, versagte ihm die Stimme. Ein dicker Kloß steckte ihm im Hals und er kämpfte mit den Tränen. Es ist der Moment, als er Vizebürgermeisterin Hannelore Eichenseher ergreifende Worte zum Abschied mit auf den Weg gibt. Worte, die ausdrücken, welch große Spuren die Altmannsteinerin in den vergangenen 24 Jahren in der Kommunalpolitik und auch in den Herzen der Bürger hinterlassen hat. Hummels Rede war der emotionale Höhepunkt einer Verabschiedung, in der sehr oft von Gemeinsamkeit, vom Miteinander der kommunalen Familie und der sehr guten Zusammenarbeit in Altmannstein die Rede war.

"Dass die Jahre ihres Wirkens so schnell vergangen sind, liegt vor allem daran, dass sie in der Gemeinde sehr viel bewegt hat", lobt Hummel. Stets habe sich Eichenseher mit viel Engagement für die Marktgemeinde eingesetzt und dabei "viel Gespür für das Notwendige und das politisch Machbare bewiesen". Großes Gespür demonstrierte Eichenseher auch im Umgang mit den Bürgern: Sie wollte wissen, was die Einwohner bewegt, was sie sich wünschen, wo es hakt. "Kein Problem war dir zu klein, als dass du es nicht zu deinem Thema gemacht hättest", sagt Hummel.

 

Während ihrer gesamten politischen Laufbahn und ihres tiefgreifenden gesellschaftlichen Engagements habe Eichenseher ihre Aufgaben und Verpflichtungen immer sehr ernst genommen. Das Amt der Vizebürgermeisterin war für sie nicht irgendein Amt - "du hast es als Meilenstein in deiner politischen Laufbahn betrachtet und dich voll eingesetzt. "

Jetzt gehe eine langjährige, aufrichtige Zusammenarbeit zu Ende, die Gemeinde Altmannstein verliere eine engagierte Vizebürgermeisterin, eine die auch wegen ihres humorvollen, ehrlichen Wesens überaus beliebt war. "Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das nicht berührt und nicht Wehmut mitschwingt. " Hummel atmet tief durch, hält kurz inne und setzt noch einmal an. "Trotzdem freuen wir uns mit dir, dass du heute eine erfolgreiche Ära abschließen kannst, dass du deine politischen Ämter, die du mit Herz und Seele bekleidet und mit allen Emotionen gelebt hast, nun abgeben kannst. " Nun wartet auf Eichenseher der "wohlverdiente Ruhestand". So ruhig werde die Zeit aber auch nicht - "in Anbetracht der langen Liste deiner Ehrenämter", sagt Hummel und lacht. Im Anschluss an seine Ansprache überreicht der Rathauschef an Eichenseher eine Urkunde und Präsente. Die Markträte erheben sich von den Plätzen, tosender Applaus hallt durch die Aula der Altmannsteiner Schule. Sichtlich gerührt und mit zittriger Stimme ergreift Eichenseher das Wort: "Es war wirklich eine super Zeit, eine, die ich nie vergessen werde. Wir haben für unser Altmannstein arbeiten dürfen. Ich durfte tolle Bürgermeister unterstützen, im Rücken immer einen tollen Marktrat. Dafür möchte ich meinen Dank aussprechen. " Diesen richtet sie auch an die Verwaltung, vor allem an Manfred Zippel, mit dem sie immer gerne zusammengearbeitet habe. (weiterer Bericht folgt)

DK

Xenia Schmeizl