Abzug oder noch mehr Gewalt?

18.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:39 Uhr

Der Politologe Jürgen Wagner referiert über die Situation in Afghanistan.

Pfaffenhofen (PK) Sofortiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan oder weitere drastische Aufstockung der US- und NATO-Truppen, wie es die Generäle der USA und der NATO fordern? Über Afghanistan, die eigentliche Gründe für die US- und NATO-Intervention spricht am Freitag, den 25. September, um 19 Uhr, der Politologe Jürgen Wagner im Saal der Gaststätte Stegerbräu.

Jürgen Wagner ist Redakteur der Zeitschrift "Wissenschaft und Frieden" und geschäftsführender Vorstand der Informationsstelle Militarisierung (IMI). Er hat sich mit zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema einen Namen gemacht. Seit acht Jahren stehen US- und NATO-Truppen in Afghanistan. Ihre Generäle fordern laufend Verstärkung, mehr Flugzeuge, mehr Panzer, mehr Soldaten. Über 100 000 werden es am Jahresende sein, dazu kommen rund 70 000 Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen. Trotzdem hat sich der bewaffnete Widerstand immer weiter ausgedehnt. Wie ist das möglich? Wie sieht die soziale Lage und das tägliche Leben der afghanischen Bevölkerung unter der eingesetzten Regierung Karsai heute aus? Was geschah mit den Milliarden, die ihr für den Aufbau zur Verfügung gestellt wurden? Welche strategischen und politischen Ziele verfolgen USA und NATO in diesem Land und mit diesem Krieg, für den die USA bis heute 223 Milliarden Dollar ausgegeben haben? Mit diesen Fragen wird sich der Politologe Jürgen Wagner in seinem Vortrag auseinandersetzen. Und er wird seine These zur Diskussion stellen: der erste Schritt zur Herstellung von Frieden und Selbstbestimmung für das afghanische Volk ist der vollständige Abzug der ausländischen Truppen. Veranstalter ist der Verein "Freundschaft mit Valjevo". Der Eintritt kostet sechs Euro, für Schüler und Arbeitslose ist er frei.