Neuburg
Abwechslungsreiches Programm

Vorspiel der Musikschule Neuburg anders als gewohnt, aber eine große Freude für alle

28.03.2022 | Stand 01.04.2022, 3:35 Uhr
Das Vorspiel der Neuburger Musikschule begann mit diesem Flötenensemble. −Foto: Budke

Neuburg - Die Musikschule Neuburg hat am Sonntagnachmittag ein öffentliches Vorspielen im Stadttheater veranstaltet.

Auch wenn auf große Ensembles und Bands verzichtet werden musste, war die Entscheidung, es zu wagen, sicher richtig: Schülerinnen und Schüler erfreuten das Publikum mit ihren Vorträgen und bereiteten so 70 kurzweilige Minuten.

"In einer Zeit, in der manche Dinge kompliziert und manche Dinge unmöglich sind, freuen wir uns sehr, dass unsere Schüler heute auf der Bühne stehen können" - mit diesen Worten begrüßte Musikschulleiter Oliver Wasilesku die Zuschauer. Gut besetzt waren die Reihen in der ersten Vorstellung. Immerhin war es nun nach zwei Jahren das erste Livekonzert und Wasilesku hatte sich in seiner Einladung vor allem auch an Kinder gewandt, die noch nie ein solches erlebt haben.

Vor Corona, so erklärte Wasilesku, habe man versucht, möglichst vielen Nachwuchs-Musikern und -Sängern eine Chance zu geben, auf der Bühne zu stehen. Nun war aber das Problem, dass alle Ensembles nicht proben durften: "Mein erster Impuls war: Wir sagen es ab", so die Überlegung des Leiters der privaten Bildungseinrichtung im Januar. Doch er bekam einen Rat, dem er nicht widersprechen wollte: "Von meiner Frau: Wir machen einen Vorspielabend und die Leute werden sich freuen, wenn sie kommen dürfen. " So war es wohl, wenn man den Applaus als Fröhlichkeits-Barometer deuten darf: Nach jedem der 20 präsentierten Stücke klatschten die Zuschauer begeistert, es gab "Bravo"- und ähnliche Rufe der Anerkennung.

Tatsächlich war es der Musikschule gelungen, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen, das sowohl von den Musikrichtungen wie auch von den Instrumenten und Stimmen einen schönen Querschnitt lieferte. Einige der gängigen Instrumente waren zu hören, wie etwa Klavier, Geige, Querflöte, Gitarre, Akkordeon und Schlagzeug. Gespielt und gesungen wurden Stücke aus den Bereichen Klassik, Rock/Pop und Jazz und zwar in bunt gemischter Reihenfolge: "Wir achten nicht auf Genre-Grenzen, denn darin liegt ja der Reiz einer solchen Aufführung", meinte Wasilesku. Der Nachmittag begann mit einem frühlingshaft-leicht wirkenden Konzert für fünf Flöten des Komponisten Joseph Bodin de Boismortier. Danach folgte eine Melodie aus Schwanensee. Weiter ging es mit dem modernen Stück "Hallelujah" von Leonard Cohen, das die Geschwister Jana (Querflöte) und Joel (Klavier) Gebre zwar etwas schüchtern, aber doch sehr charmant intonierten.

Mit viel Gefühl wurden Lieder präsentiert wie "I wanna dance with somebody" von Whitney Houston oder auch "Crossing the bridge" aus dem Musical "Anastasia" und "Love in the Dark" von Adele. Die Sängerinnen verursachten mit ihren gefühlvollen Auftritten durchaus Gänsehaut-Momente. Ganz wohl fühlte sich anscheinend Fabienne Sigl auf der Bühne, die mit "Memory" einen weiteren Welthit sang und mit schauspielerischen Gesten für Musical-Stimmung im Theater sorgte. Rockig wurde es mit Korbinian Gramlich, der "Summer of 69" auf der E-Gitarre präsentierte - nachdem Klara Köhlein wenige Minuten zuvor das Publikum mit ihrer Geige verzaubert hatte.

Das größte Ensemble kam mit Stück Nummer 18 und 19 auf die Bühne: "Akkordeon-Orchester ist übertrieben", gab Oliver Wasilesku zu, aber immerhin saßen drei Akkordeonspieler auf der Bühne - darunter sein Vater Klaus, der zuvor schon die von Stück zu Stück notwendigen Umbauten übernommen hatte. Komplettiert wurde das Ensemble durch einen E-Bass und ein Schlagzeug. Zuerst ging es musikalisch nach Frankreich, danach wurde es energiegeladen: Bei "He's a Pirat" aus dem Film "Fluch der Karibik" kam das überaus lässig gespielte Schlagzeug besonders gut zur Geltung.

Schnell waren die 70 Minuten vergangen und der Leiter der Musikschule verabschiedete die Zuschauer mit einem Stück, das er mit einem persönlichen Wunsch verband: "Das ist von Billie Eilish und heißt ,Happier than ever' - so wünschen wir uns, dass Sie jetzt nach Hause gehen. " Mit kräftigem Schlussapplaus bedankte sich das Publikum für den gelungenen Nachmittag.

hbu