London
Abschied von der Insel

Umfrage: Jedes fünfte britische Unternehmen will Aktivitäten verlagern

27.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

London (AFP) Nach dem Brexit-Votum planen viele britische Unternehmen die Verlagerung von Geschäftsaktivitäten aus dem Vereinigten Königreich. In einer Umfrage des Firmenchef-Netzwerks Instiá †tute of Directors (IoD) gaben 22 Prozent der Mitglieder an, dass sie solche Überlegungen hegten, wie der Verband gestern mitteilte.

Knapp jeder vierte Befragte (24 Prozent) will demnach vorerst keine neuen Arbeitskräfte einstellen.

Eine klare Mehrheit der Firmenchefs bewertete das Brexit-Votum als problematisch. 64 Prozent gaben an, das Ergebnis des Referendums werde sich negativ auf ihr Geschäft auswirken. Das IoD hatte von Freitag bis Sonntag mehr als 1000 seiner Mitglieder zu den Folgen der Entscheidung befragt.

"Die Unternehmen werden fleißig daran arbeiten, wie sie sich anpassen und wie sie nach dem Referendum Erfolg haben können", erklärte IoD-Chef Simon Walker in London. "Aber wir dürfen es nicht beschönigen: Viele unserer Mitglieder sind verunsichert."

Aus der britischen Wirtschaft kommt nun die Aufforderung an die Regierung, schnell für Klarheit zu sorgen, was genau das Votum bedeutet. In der "Times" schrieb die Chefin des größten Wirtschaftsverbands CBI, Carolyn Fairbairn, die Unsicherheiten belasteten Investitionsentscheidungen und bremsten die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Regierung müsse "dringend" handeln, um die Unsicherheiten zu begrenzen. Auch die Handelskammern forderten, das weitere Vorgehen rasch zu klären.