Geroldshausen - In einer feierlichen Zeremonie hat Pfarrer Bräutigam am Sonntag Abschied von seinen drei Pfarreien Geroldshausen, Geisenhausen und Walkersbach genommen. In ihnen hatte er zum Teil fast 35 Jahre gewirkt, am 1. September geht Bräutigam nun in den Ruhestand. Sichtlich gerührt nahm er die zahlreichen Geschenke zum Dank für sein stetes Wirken entgegen.
Kurz vor 10 Uhr machte sich der Kirchenzug auf den Weg zum "Schmie-Hof": Begleitet von Ministranten, Musikanten, Kindergarten, Vereinen mit ihren Fahnenträgern und den Feuerwehren zogen Pfarrer Karl Bräutigam und Dekan Thomas Zinecker in den schön geschmückten Hof der Familie Hainzinger ein. Pfarrer Bräutigam bedankte sich gleich zu Beginn des Gottesdienstes dafür, dass so viele gekommen waren, und vor allem für die jahrelange Unterstützung: "Ich habe nur meine Schuldigkeit getan", sagte der Priester bescheiden - "und in diesem Sinne habe ich gewirkt und gehe ich." Seinem Nachfolger James Arockiasamy Adaikkalam wünschte er alles Gute, Gottes Segen und allzeit gutes Gelingen.
In Konzelebration mit Dekan Zinecker feierte Pfarrer Bräutigam den Gottesdienst, der vom Singkreis des Geroldshausener Kirchenchors umrahmt wurde. Zinecker dankte zunächst der Familie Hainzinger für die Überlassung des Hofes, um sich dann persönlich an Bräutigam zu wenden: "Als ich 1983 ins Priesterseminar kam, da warst du schon im Weihekurs und ich habe zu dir aufgeschaut, weil du schon so viel weiter warst, und auch jetzt geht es mir ähnlich." Bräutigam sei 34 Jahre in Geroldshausen gewesen, nach und nach habe er mit Geisenhausen und Walkersbach sowie dem Kindergarten weitere Arbeit und Verantwortung dazubekommen. "Eine tolle Leistung, für die ich dir auch im Namen des Dekanats danken möchte", so Zinecker.
In Form eines Briefes und einer Plakette übermittelte er außerdem den Dank des Regensburger Diözesanbischofs Rudolf Voderholzer. Renate Häußler als Leiterin des Kindergartens Geisenhausens dankte in ihrer Rede nicht nur für die vielen gemeinsamen Feiern im Jahreskreis wie St. Martin oder zum Jahresschluss, sondern vor allem dafür, dass der Kindergarten im Pfarrheim unterkommen durfte, als das Gebäude vor ein paar Jahren renoviert wurde. "So etwas ist nicht selbstverständlich und wir wissen es hoch zu schätzen", so Häußler. Neben einem Gedicht und Pfarrer Bräutigams Lieblingslied "Laudato si" hatte der Kindergarten als Geschenk ein Buch mit Fotos, Rezepten und Lieblingsgedichten und -liedern im Gepäck.
Als "ein hohes Anliegen" bezeichnete es der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU), dem scheidenden Geroldshausener Pfarrer Dank und Respekt auszudrücken. Machold betonte vor allem das Miteinander, von dem man gerade in Coronazeiten gemerkt habe, wie notwendig es sei. Zusammen mit seinem Kollegen Josef Heigenhauser (CSU), Bürgermeister von Schweitenkirchen, überreichte er Pfarrer Karl Bräutigam ein Buch als Geschenk.
Stellvertretend für die Pfarrgemeinderäte, die auch für die Organisation der Abschiedsfeier verantwortlich zeichneten, ging Anton Lutz kurz auf den Werdegang Bräutigams und sein langjähriges Wirken ein. Im Hinblick auf Bräutigams Faible für Pilgerreisen, die er oft und gerne organisierte, schenkten ihm seine Pfarreien einen Gutschein für eine Pilgerreise.
So einiges dürfte Karl Bräutigam auch im Ruhestand an seine Wirkungsstätte in der Hallertau erinnern: Vom Schützenverein erhielt er zum Abschied eine Schützenscheibe, auf der die drei Kirchen abgebildet sind. Die Ministranten überreichten ein Aquarell der Geroldshauser St. Martinskirche und ebenfalls ein Fotobuch. Am Schluss gab es vom Singkreis noch einen Geschenkkorb, bevor es nach der gemeinsam gesungenen Bayernhymne zum offiziellen Feiern ins Pfarrheim ging.
WZ
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