Tettenwang
36 Kühe für indische Familien

Hilfsaktion im Pfarrverbund hat bisher über 20 000 Euro erbracht - Elf weitere Tiere gekauft

19.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr
Michael und Renu mit ihren Kindern Sonia und Sujal konnten es kaum glauben, als Ihren Pfarrer Bijo von der „Divine Mercy Catholic Church“ eine Milchkuh anvertraute. Ebenso groß war die Freude bei Gurdeep und Sreena mit ihren drei Kindern Maurkan, Ankish und Arman bei der Übergabe der Milchkuh von Pater Augustine Varakil. Die fünfköpfige Familie von Rehanoth und Rimple mit ihren Kindern Angle, Jesby und Alphonsa kann nun Dank der Kuh ein kleines Milchgeschäft eröffnen und so das Familieneinkommen bestreiten. −Foto: Hegenberger, Bernhard, Tettenwan

Tettenwang (DK) Ungebrochen ist die Spendenbereitschaft für die vor gut drei Jahren von Pfarrvikar John Joseph und dem Tettenwanger Pfarrgemeinderatssprecher Bernhard Hegenberger ins Leben gerufene Hilfsaktion "Eine Kuh für eine indische Familie".

Die Freude in der Heimatpfarrei von Pfarrvikar John Joseph in Kerala über weitere elf Kühe in diesem Jahr ist groß.

Dank vieler ideenreicher Hilfsaktionen im Pfarrverband konnte in den zurückliegenden Jahren die beachtliche Summe von 20 100 Euro erbracht werden. Mit dem Geld wurden drei Dutzend Kühe gekauft und an Familien übergeben. Die Freude ist groß bei der Ordensgemeinschaft der heiligen Kleinen Theresa vom Kinde Jesu, insbesondere beim Provinzoberen Pater Saji Nellikunnel. Vor kurzem übergab Pfarrvikar John Joseph weitere Spendengelder aus vielen Privatspenden von Pfarrangehörigen, aber auch von kirchlichen Organisationen aus dem Pfarrverband Altmannstein-Hagenhill-Mendorf-Sollern-Steinsdorf-Tettenwang. "Mit der großen Spende haben wir weitere elf Kühe zum Preis von jeweils etwa 500 Euro für arme Familien in unseren Pfarreien angeschafft", so der indische Provinzial Oberer.

Überglücklich sind die Familien über die Zuteilung einer Milchkuh im Rahmen des kirchlichen Sozialwerkes, da sich keine dieser armen und hilfsbedürftigen Familie selbst je eine Kuh leisten könnte. Eine Bedingung gibt es für die neuen Kuhbesitzer: Pro Monat oder jährlich muss jede Familie etwas von der Einnahme an den Sozialfonds des Ordens einzahlen. Davon werden neue Kühe gekauft und an weitere Familien übergeben und so schließt sich der Kreis der "Hilfe zur Selbsthilfe".

"Unser Orden führt über alle Ein- und Ausgänge des Sozialwerkes genau Buch, zudem unterliegen wir im Bundesstaat Punjab einer regelmäßigen Prüfung durch die indische Regierung", bekräftigt Pater John Joseph die finanziellen Details.

Michael und Renu mit ihren Kindern Sonia und Sujal konnten es kaum glauben, als ihnen Pfarrer Bijo von der Divine Mercy Catholic Church eine Milchkuh anvertraute. Ebenso groß war die Freude bei Gurdeep und Sreena mit ihren drei Kindern Maurkan, Ankish und Arman bei der Übergabe der Milchkuh von Pater Augustine Varakil.

"Etwa sieben bis zehn Liter schenkt eine Kuh der Familie täglich. Ein Drittel davon wird in der Familie verbraucht, der andere Teil an einen kleinen Milchladen zum Preis von 35 Rupien - umgerechnet 50 Cent - verkauft", erzählt der 40-jährige indische Priester, der seit 2013 im Pfarrverband tätig ist. Dieser Milchladen verkauft das kostbare Getränk weiter an die armen Dorfbewohner. So schließt sich ein kleiner Wirtschaftskreislauf, bei dem immer mehr indische Menschen in den Genuss wertvoller Lebensmittel kommen. Mit den Kühen ist nun großer Segen in die Familien eingekehrt. Die fünfköpfige Familie von Rehanoth und Rimple mit ihren Kindern Angle, Jesby und Alphonsa kann nun Dank der Kuh ein kleines Milchgeschäft eröffnen und so das Familieneinkommen bestreiten.

"Sie können sich gar nicht vorstellen, welch großer Segen die Kühe für die Familien sind", bekräftigt Pfarrvikar John Joseph. Weitere Spenden für die Hilfsaktion können auf das Konto der Kirchenstiftung Tettenwang, IBAN DE 6472 1698 3100 0012 1819 eingezahlt werden. Auf Wunsch wird gerne eine Spendenbescheinigung ausgestellt. Nähere Informationen gibt es im Pfarrbüro in Steinsdorf, Mühlweg 3, Telefon (09446) 513.