Dietfurt (grb) Die genaue Entstehung des Dietfurter Spitzlmarktes ist nicht näher bekannt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass der Spitzlmarkt schon gut 300 Jahre alt ist. Dieser jahrhundertealte Brauch war vor allem bei der ländlichen Bevölkerung zu Hause.
Wenn im späten Herbst die schwere Arbeit in der Landwirtschaft beendet war und die Ernte wohlgeborgen unter Dach und Fach lag, begannen sich auch die Kassen der Bauern wieder zu füllen und damit wuchs auch die Kauffreudigkeit.
Man legte einen Feiertag ein Anfang November, und zu dieser Zeit ist in Dietfurt heute noch der Spitzlmarkt. Der Markt hat von dem Formgebäck seinen Namen. Es dürfte sich früher bei den Spitzln um ein Heilsgebäck gehandelt haben. Es sollte demjenigen, dem es geschenkt wurde, Heil und Segen für die Zukunft bringen. So schenkten die Burschen den Mädchen einen Spitz, die Eltern den Kindern und die Bauern ihrem Gesinde. Doch es gibt auch die Version, dass Angehörige christlicher Gemeinden früher in der Woche nach Allerheiligen ihren Toten dadurch verbunden waren, dass sie während der Seelenwoche eigens gebackene Seelenbrote aufstellten. Dabei handelte es sich um sogenannte Seelenzöpfe oder Wecken, aus denen sich später das Spitzl entwickelte.
Der würzige Duft von süßen Lebkuchen zieht seit Wochen über den Stadtplatz. Es gibt sie schon einige Zeit, die leckeren Lebkuchenspitzl bei der Bäckerei Spitzer/Reis. Sie werden immer wieder neu gebacken, so dass der Lebkuchenduft schon an die Adventszeit erinnert. Am Marktsonntag gibt es zusätzlich Tortenspitzl und solche aus Hefeteig, köstlich sind sie alle. Es gehört ganz einfach zum Spitzlmarkt, dass man mit einem Spitzl nach Hause kommt.
Der Spitzlmarkt ist ein fester Bestandteil des Dietfurter Jahresgeschehens. Er findet immer am ersten Sonntag nach Allerseelen statt. Die Einzelhandelsgeschäfte haben an diesem Sonntag im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntags von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
Sich jetzt bereits um ein Weihnachtsgeschenk zu kümmern, dazu ist am Spitzlmarkt die absolut beste Gelegenheit. Und man umgeht die Hektik, die in den Läden kurz vor dem Christfest herrscht.
Viele Fieranten kommen auch in diesem Jahr zum Markt nach Dietfurt und warten mit einem guten Angebot, das von warmen Wintersachen über Südfrüchte und weitere kulinarische Köstlichkeiten bis hin zu Spielwaren für die Kinder reicht, auf.
