Beilngries
100 Jahre Breitensport und Ehrenamt

1. FC Beilngries feiert im kommenden Jahr runden Geburtstag ? Vom Fußballclub zum Verein mit acht Abteilungen

29.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:18 Uhr
  −Foto: Nusko (Archiv)

Beilngries - Ein besonders Jahr steht dem 1. FC Beilngries bevor.

Der mitgliederstärkste Verein in der Großgemeinde feiert 2020 sein 100-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums gibt es von Februar bis August mehrere Veranstaltungen. Gleich zum Auftakt steht ein Festakt auf dem Programm. Er geht am Sonntag, 9. Februar, ab 18 Uhr im Haus des Gastes über die Bühne.

Dazu heißt es im Einladungsschreiben der Vorsitzenden Sabrina Fritsche: "Wir können auf 100 Jahre Vereinsarbeit im Zeichen des Breitensports und des Ehrenamts für unsere Region, insbesondere im Nachwuchsbereich, zurückblicken. " Wie ein Blick ins Archiv zeigt, wurde in der Altmühlstadt schon seit dem Jahr 1895 organisierter Sport betrieben. Seinerzeit existierte ein Turnverein, der neben dem Geräteturnen auch Leichtathletik anbot. Im Jahr 1909 hörte man vom Fußball; bereits 1910 gab es in Beilngries erstmals eine Fußballmannschaft. Jedoch entstand schnell eine Rivalität zwischen Turnern und Fußballern.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs ruhten dann alle sportlichen Aktivitäten. Nachdem 1919 wieder eine Fußballmannschaft gebildet worden war, folgte im Februar 1920 die Gründung des Vereins. Er hieß ursprünglich FC Beilngries. Man schloss sich zunächst nicht dem Fußballverband an; der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte erst im Jahr 1927. Ab 1937 gab es aufgrund der damaligen politischen Konstellation kaum noch Fußballspiele, zumal dafür nur einige junge, noch nicht wehrfähige Kicker zur Verfügung standen. Doch schon Mitte Juli 1945 bestritten aus der Gefangenschaft zurückgekehrte Beilngrieser Fußballer in Berching ihr erstes Spiel nach dem Krieg. Es endete 5:5. Mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung rekrutierte sich Ende August 1945 aus dem einstigen FC Beilngries der 1. FC Beilngries (FCB). Der Verein errichtete einen eigenen Sportplatz. Den kirchlichen Segen gab es 1949. Nach nur 20 Jahren entstand dort der Neubau der jetzigen Mittelschule. Ab August 1969 spielen die Beilngrieser Kicker im Altmühlstadion.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erweiterte der FCB sein sportliches Angebot. Der Verein organisierte große Leichtathletikfeste und hatte ab 1947 eine Schachsparte. Sie wurde jedoch zehn Jahre später zu einem eigenen Verein. Schon 1951 erfolgte die erstmalige Gründung einer Tischtennisabteilung und 1962 riefen die Brüder Rindt eine Turnabteilung ins Leben. Beide lösten sich wieder auf. Ab November 1970 bot der FCB eine Damenfußballmannschaft auf. Sie bestritt am 15. Mai 1971 ihr erstes Spiel, zerfiel aber schon rund vier Jahre später.

Ebenfalls nur kurze Zeit existierte zu Beginn der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine Basketballabteilung. Deren Spielertrainer war mit Hans-Jörg "Gigs" Krüger sogar ein ehemaliger Nationalspieler. Nach anfänglichen Erfolgen endete die Zeit der Korbjäger an Sulz und Altmühl schon wenige Jahre später. Andererseits nahmen die sportlichen Angebote ständig zu. So erfuhr die Tischtennisabteilung 1971 eine Wiedergeburt. Deren beide Mannschaften spielen nach jahrzehntelanger Zugehörigkeit zum Bezirk Oberbayern seit diesem Jahr in der Oberpfalz. Zu Beginn des Jahres 1980 rief Bärbel Darmitzel die Sparte Kinderturnen ins Leben und am 1. Oktober 1982 erfolgte die Gründung einer Volleyballabteilung. Nach mehreren durchaus erfolgreichen Jahren, in denen zwei Herrenmannschaften und teilweise auch ein Damenteam am Punktspielbetrieb teilnahmen, musste man erkennen, dass trotz mehrfacher Einladung zum Schnuppertraining kaum Nachwuchs zu aktivieren war. Ausgerechnet zum zehnjährigen Jubiläum im Jahr 1992 stellten die Volleyballer den Spielbetrieb ein. Zudem löste sich die Abteilung auf. Mittlerweile wird beim FCB wieder Volleyball gespielt; eine Teilnahme an Punktspielen ist derzeit nicht geplant.

Nach wie vor sehr aktiv, sportlich erfolgreich und zudem auch ein Werbeträger für den Verein und die Stadt Beilngries ist die im August 1985 gegründete Triathlonabteilung. Etliche Ausdauersportler des FCB haben bereits an einer Reihe nationaler und internationaler Wettbewerbe teilgenommen und dabei bemerkenswerte Erfolge erzielt. Spätestens seit dem ersten Bühler-Beilngries-Triathlons im Jahr 2016 ist die Altmühlstadt eine feste Größe in einschlägigen Kreisen.

Im wahrsten Sinn des Wortes eingeschlagen hat auch die Gründung der Karateabteilung. Seit Oktober 1990 bietet der FCB das Erlernen und Üben dieser Kampfsport an. Eine wichtige Rolle im Vereinsgeschehen spielt zudem die Abteilung Damenturnen. Sie feierte bereits im Jahr 2012 ihr 50-jähriges Bestehen. Seit September 2003 gehört auch Badminton zum sportlichen Angebot beim FCB. Jede Woche wird in der Vierfachturnhalle beim Gymnasium eifrig der Schläger geschwungen. Laut Abteilungsleiter Martin Klein, der die Sparte seit ihrer Gründung leitet, ist man nach wie vor nicht im Punktspielbetrieb aktiv.

Eine gravierende Änderung bei der Vereinsstruktur erfolgte im Jahr 1974. Die Mitglieder verabschiedeten eine neue Satzung, die auch heute noch gültig ist. Demnach ist der FCB ein Dachverein mit aktuell acht Unterabteilungen. Die einzelnen Sparten verwalten sich seitdem selbstständig und werden von jeweils einem Führungsgremium geleitet.

Vier Jahre später begann beim FCB eine Ära, die wohl weit und breit ihresgleichen sucht. Nur drei Personen leiteten beziehungsweise leiten seit 1978 den Gesamtverein. "Ein neuer Kapitän steuert das FC-Schiff" hieß seinerzeit in einem Bericht des DONAUKURIER, als der heutige Ehrenvorsitzende Manfred Thoma die Vereinsführung übernahm. Er blieb bis zum Jahr 2002 im Amt, ehe er nach einigen Irritationen um seine Nachfolge von Johann Götz abgelöst wurde. Dieser führte den FCB, bis er im vergangenen März aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Seine Nachfolgerin ist seit Anfang Mai Sabrina Fritsche.

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