Im ersten Heimspiel der Spielzeit 2023/2024 geht es für den Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein um Kapitän Alexander Flemming am Sonntag um 14 Uhr in der Stadthalle gegen den TTC Jülich. Nach der verpatzten Auftaktpartie bei Hertha BSC Berlin vor zwei Wochen, in der für die Burgstädter beim 1:6 so gut wie nichts zusammenlief, will sich das Hilpoltsteiner Quartett verbessert zeigen. „Ein Punktgewinn ist definitiv in Reichweite, auch wenn die Mannen aus dem Landkreis Düren nahe der belgischen und holländischen Grenze alles andere als leichte Gegner sein werden“, stuft Abteilungsleiter Robert Nachtrab die Chancen ein.
Jülich, das sich mit einer starken Rückrunde in der vergangenen Saison auf einen hervorragenden zweiten Platz bugsierte und die Spielzeit damit einen Rang vor dem TV abschloss, überzeugt seit einiger Zeit auf konstant hohem Niveau. Bereits in der abgelaufenen Saison lieferten sich die von Trainerlegende Miro Broda gecoachten Gäste spannende Duelle mit den Burgstädtern, die sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel in einem hart umkämpften 5:5-Unentschieden endeten.
Genau wie der TV Hilpoltstein haben auch die Jülicher Ende August die Hürde der Pokalvorrunde erfolgreich genommen und sich für das Achtelfinale im DTTB-Pokal qualifiziert. Erfolgsgaranten im Jülicher Dress sind drei spielstarke Belgier, die zu den besten in der Liga auf ihren Positionen gehören. Angeführt vom 29-jährigen Robin Devos, ehemals unter den Top 100 der Weltrangliste, der in der abgelaufenen Spielzeit ein sehr gutes Spielverhältnis von 21:14 erzielte, und seinem jüngeren Bruder Laurens (23 Jahre, 18:12 Siege), seines Zeichens Sieger bei den Paralympics 2016 und 2020 sowie Weltmeister 2018, bietet Jülich ein starkes vorderes Paarkreuz auf. Die Brüder werden wohl auch in der neuen Spielzeit jede Mannschaft vor Herausforderungen stellen. Ergebnistechnisch noch stärker war Jülichs dritter Belgier. An Position drei fuhr Florian Cnudde gar 22 Siege ein und musste seinen Gegenübern nur siebenmal zum Sieg gratulieren. So kann es sich Jülich sogar leisten, an Position vier Nachwuchskräften Einsätze zu verschaffen. Doch auch die Niederländer Berry Berben (20 Jahre) und Kas von Oost (19) sind mittlerweile an das Niveau der 2. Liga herangeführt.
Insbesondere von Oost hat in den vergangenen Monaten für Furore gesorgt, als er sowohl im Einzel als auch mit der holländischen Mannschaft jeweils Bronze bei den Jugend-Europameisterschaften erringen konnte. Ein direktes Aufeinandertreffen mit Hilpoltsteins Matthias Danzer, der mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Jugend-EM ebenfalls auf dem dritten Rang landete, gab es bei dem Turnier nicht.
„Jülich ist natürlich ein dickes Brett für uns, aber wir wollen die Herausforderung annehmen und können da auch etwas holen“, gibt sich TV-Kapitän Flemming kämpferisch. Grund zum Optimismus geben auch die Siege von Petr Fedotov im letzten Aufeinandertreffen mit Jülich, als er sowohl Robin als auch Laurens Devos mit starken Leistungen bezwang. „Zudem rechne ich, dass Juan Perez eine Schippe im Vergleich zur Vorwoche drauflegen wird. Matze Danzer wird ebenfalls zum Team gehören, so dass wir uns auch im unteren Paarkreuz gute Chancen ausrechnen“, so Flemming weiter.
Vieles wird auch von den beiden Eingangsdoppeln abhängen, die in Berlin beide verloren gingen. In jedem Fall wird dieses Spiel sportlich hochkarätig – und wenn die Akteure beider Seiten ihr besten Tischtennis zeigen, können sich die Zuschauer auf Spiele mit Top-Niveau freuen.
HK
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