Pokalhit gegen „Löwen“ wird direkt übertragen
FC Pipinsried am 18. November live im Fernsehen

02.11.2023 | Stand 02.11.2023, 18:18 Uhr |

Rückkehr nach über dreimonatiger Zwangspause: Co-Spielertrainer Ludwig Räuber (l.) hat seine schwere Knieverletzung auskuriert und gehört am Samstag wieder zum FCP-Kader. Foto: M. Schalk

Ganz grundsätzlich ist beim FC Pipinsried ja nichts unmöglich. Aber dass der Totocup-Schlager gegen den TSV 1860 München am 18. November exakt um 13.42 Uhr angepfiffen werden soll, das sah auf den ersten Blick doch wie ein verfrühter Faschingsscherz aus. Warum nicht zwei Minuten früher? Oder drei Minuten später?

Ganz einfach: Weil es das Bayerische Fernsehen so will: Jenes wird den Pokal-Hit nämlich live im Free-TV und im Stream übertragen. Aber da zuvor noch die Ski-Weltcup-Damen eine Abfahrt in Zermatt bestreiten und der BR auch von dort direkt berichten möchte, kann die Sendung aus Pipinsried erst um 13.40 Uhr losgehen. Und 120 Sekunden Vorlauf vor dem Anpfiff soll dann bitteschön schon sein.

Also 13.42 Uhr. Enver Maltas, der Sportliche Leiter der Gelbblauen, kann ein Lächeln hier-über nicht verbergen. Das Ganze in einer Zeit, in der es bei den Pipinsriedern nicht viel zu lachen gibt. Zunächst der Schock über die schlimme Knieverletzung, die sich Kapitän Simon Rauscheder im Training zugezogen hatte – dann der Schock über die schlimme Schulterverletzung von Keeper Daniel Witetschek in der Partie beim TSV Nördlingen (1:1), weshalb der Schrobenhausener nun operiert werden muss und die gesamte Restsaison ausfallen wird: Da rückte das rein Sportliche weit in den Hintergrund: „Mir tut es für die beiden Jungs so unfassbar leid“, sagt Maltas. Und er spricht damit allen, die es mit dem FCP halten, aus der Seele.

Aber es hilft ja nichts. Bereits an diesem Samstag geht es weiter – mit einem Heimspiel gegen den Tabellenletzten, den Kirchheimer SC. Unter normalen Umständen sollte das Ganze nicht mehr als eine Pflichtaufgabe für den FCP sein. Aber genau vor dieser Herangehensweise warnt Maltas nun eindringlich: „In dieser verrückten Bayernliga Süd kann jeder jeden schlagen. Wir brauchen doch nur an das Hinspiel zurückdenken: Wir hatten das zwar mit 2:1 in Kirchheim gewonnen, aber unser Siegtor durch Philipp Federl war erst in der 90. Minute gefallen.“

Zudem stellt sich die Frage, welches Personal den Pipinsriedern zur Verfügung steht. Nach Nördlingen zuletzt konnten sie nur mit einem Rumpfkader von 15 Akteuren reisen – und jetzt kommt eben noch der Witetscheks Ausfall hinzu. Also endgültig Notstand bei der Aufstellung? Maltas schüttelt den Kopf: „Gott sei Dank nicht, denn in dieser Hinsicht gibt es auch ein paar gute Nachrichten zu vermelden.“ So wird Co-Spielertrainer Ludwig Räuber nach überstandenem Innenbandriss erstmals wieder im Kader stehen, zudem kehrt der vor einer Woche noch kranke Tim Greifenegger zurück. „Oder, um es ein bisschen anders auszudrücken: Bis auf unsere leider sehr vielen Langzeitverletzten können wir am Samstag mit der vollen Kapelle antreten“, berichtet Maltas.

Übrigens, das Match gegen den Kirchheimer SC wird „ganz normal“ um 14 Uhr angepfiffen. Denn auf eine Liveübertragung davon hat das Bayerische Fernsehen, warum auch immer, keine Lust.

SZ

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