Bereit für Eis und Schnee
Winterdienst räumt und streut nach Priorität auf Straßen und Radwegen

Rund 2300 Tonnen Streusalz und gut 100 Kubikmeter Blähschiefer vorrätig

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:48 Uhr

Welche Radwege werden wie geräumt? Die auf der Karte eingezeichneten blauen Winterradrouten haben oberste Priorität, danach kommen die roten Winterradrouten. Foto: Stadt Ingolstadt (Grafik)

Der Termin, an dem in der wöchentlichen städtischen Pressekonferenz über den Winterdienst informiert werde, komme „alle Jahre eine Nuance später“. Thomas Schwaiger, Geschäftsführer der Ingolstädter Kommunalbetriebe, spielte damit auf den Klimawandel an.

Wenngleich der Winterdienst heuer schon ein paar Mal ausgerückt sei – allerdings nur, um etwas Salz oder Blähton zu streuen, wie Schwaiger sagte.

Winterdienst ist gut gerüstet

Doch der Winterdienst ist für Eis und Schnee gerüstet. In den Hallen der Kommunalbetriebe lagern rund 2300 Tonnen Streusalz und gut 100 Kubikmeter Blähschiefer. Die Kommunalbetriebe sichern im Auftrag der Stadt die Straßen und Radwege im Stadtgebiet und räumen und streuen weiterhin im „differenzierten Winterdienst“, wie es heißt. Das bedeutet: Bedient wird nach Priorität.

Danach werden vorrangig Hauptstraßen mit hoher Verkehrsbelastung und Busrouten geräumt. Alle weiteren Straßen sind dran, wenn es die Witterung und freie Kapazitäten zulassen. Zudem werden die verwendeten Streumaterialien in Menge und Art den Wetterverhältnissen angepasst.

Prioritätenkonzept für Winterradrouten

Bei den Radwegen setzen die Kommunalbetriebe das Konzept der Winterradrouten weiter um. „Damit bieten sie den Radlern mehr Planungssicherheit.“ Gemäß Prioritätenkonzept räumen und streuen die Kommunalbetriebe die Radwege der Priorität 1 vorrangig. „Diese werden zweimal am Tag zu den Hauptverkehrszeiten bedient“, betont Schwaiger. „Freilich kann es auch hier sein, dass Schnee liegt, wenn’s schneit.“ Denn manchmal kommt der Winterdienst ganz einfach nicht nach. Nach den Priorität-1-Wegen behandeln die Räum- und Streutrupps die nachrangigen Radwege der Priorität 2, je nach Witterung und freien Kapazitäten. „Ich würde sagen, dass im inneren Stadtbereich keiner mehr als 500 Meter radeln muss, um zu einer Prio-1-Strecke zu kommen“, so Schwaiger. Im neu eingerichteten Fahrradbeirat sei das Konzept durchweg positiv angenommen worden.

Weniger Salz nötig dank moderner Soleanlage

Um Zielen der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, haben die Kommunalbetriebe ihre Soleanlage optimiert und ein zusätzliches Fahrzeug für die Ausbringung von Sole umgerüstet. Durch die Verwendung von Sole können sie den umweltschädlichen Salzverbrauch verringern und die Zahl der Volleinsätze reduzieren. Besonders bei Temperaturen um null Grad könne ein vorbeugender Einsatz von Sole der Entstehung überfrierender Nässe entgegenwirken. Schwaiger: „In gemischten Wetterlagen wirkt Sole sehr sehr schnell.“ Nunmehr in der dritten Saison nutzen die Kommunalbetriebe ihre technisch moderne Soleanlage auf dem eigenen Betriebsgelände. Und spare damit zum einen Kosten ein, zum anderen sei eine effektivere und ressourcenschonende Vorbereitung möglich: Sie stellen bedarfsorientiert reine Sole und Feuchtsalz her und sind unabhängig von Lieferengpässen und Dienstleistern, betont die Stadt. Für den Winterdienst auf Radwegen haben die Kommunalbetriebe einen weiteren Räum-Kehraufsatz angeschafft.

13 Lkw stehen bereit, um die fast 1000 Räumkilometer auf den Ingolstädter Straßen in einen sicheren Zustand zu bringen. Für die knapp 300 Kilometer Radwege stehen acht Schmalspurfahrzeuge bereit. Außerdem räumen und streuen elf Straßentrupps per Hand insgesamt fast 1900 Bushalte- und Gefahrenstellen. Für den Winterdienst sind Mitarbeiter der Kommunalbetriebe, der Stadt Ingolstadt und beauftragter Fremdfirmen im Zweischichtsystem unterwegs.