Drei Männer im Ruhestand
Gabrieli-Gymnasium Eichstätt: Lehrer Gerhard Nieberle, Wolfgang Beierl und Walter Buckl

09.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:05 Uhr

Dankten den drei Pensionären Gerhard Nieberle (2. v. l.), Walter Buckl (3. v. l.) und Wolfgang Beierl (2. v. r.): GG-Direktor Christof Neumayr (l.) und seine Stellvertreterin Annette Siegert. Foto: Frey

Eichstätt – Mit Wolfgang Beierl, Gerhard Nieberle und Walter Buckl haben drei langjährige Lehrer das Gabrieli-Gymnasium in Eichstätt verlassen: Sie sind zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand gegangen – nach teils jahrzehntelangem Wirken an der Schule. Buckl und Beierl haben ihre Schule durch zahlreiche Artikel im EICHSTÄTTER KURIER immer ins beste Licht gerückt, Nieberle engagiert sich als Politiker für die Heimat.

Alle drei verbindet sie die mittelfränkische Herkunft. Geboren 1958, also noch weit vor der Gebietsreform, erblickten Beierl und Nieberle als waschechte Eichstätter in Mittelfranken das Licht der Welt, Buckl als Schwabacher sowieso. Dass sie alle drei Lehrer werden, war nicht unbedingt vorgezeichnet. Nur Nieberle studierte nach seinem Abitur direkt Lehramt. Beierl durchlief zunächst die Kommissarsanwärterausbildung bei der Polizei, Buckl überlegte nach dem Studium die Wissenschaftslaufbahn einzuschlagen. Unabhängig voneinander sind sie alle am GG gelandet – obwohl nur einer von ihnen, nämlich Gerhard Nieberle, ein richtiges Urgestein des musischen Gymnasiums ist: Er drückte dort von 1968 bis 1978 die Schulbank. Wolfgang Beierl machte das zur gleichen Zeit am Willibald-Gymnasium, Walter Buckl war in Roth.

Die Wege führten bei Buckl über die Heeresflieger und das Studium in Eichstätt samt Promotion ins Referendariat in Würzburg, wo auch Beierl seine Lehrerausbildung durchlief. Bei Nieberle ging es auf direktem Weg nach München, bevor die erste Planstelle an der FOS/BOS in Ingolstadt anstand. Die Wege der drei führten 1993 (Beierl), 1996 (Buckl) und 2005 (Nieberle) ans Gabrieli-Gymnasium, wo die drei in der Fachschaft Katholische Religion zusammenarbeiteten. Buckl unterrichtete als zweites Fach Deutsch, Nieberle Mathematik und Beierl Latein. Die Sprache bringt er auch angehenden Theologen seit 25 Jahren als Lehrbeauftragter an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt näher.

Buckl holte Schuljahr für Schuljahr Autoren nach Eichstätt, mit denen er vielfach freundschaftlich verbunden war – etwa den fränkischen Mundartdichter Fitzgerald Kusz. Die wohl spektakulärsten Besuche, die auf Buckls Initiative zurückgingen, waren die des im März 2020 gestorbenen Befreiungstheologen Ernesto Cardenal. Außerdem war er – und bleibt es hoffentlich – ein durchaus fleißiger Autor der Heimatzeitung: Mehr als 5000 Artikel hat er inzwischen im EICHSTÄTTER KURIER (Kürzel: „buk“) veröffentlicht, beileibe nicht alle nur über schulische Veranstaltungen. Auch Beierl ist der Heimatzeitung seit Studienzeiten verbunden, hat er doch gerade als junger Mann intensiv in der Lokalredaktion mitgearbeitet (Kürzel: „bei“) – und wird das hoffentlich weiterhin tun.

Nieberle, der für die SPD im Stadtrat sitzt und zwischen 2014 und 2020 auch Dritter Bürgermeister der Stadt war, übernahm in den vergangenen Jahren die Leitung der sogenannten Einführungsklasse, um die Schüler mit mittlerem Abschluss auf die Oberstufe vorzubereiten. Nieberle saß über die Jahre hinweg auch im Personalrat, am GG war er dessen Vorsitzender.

Beierl leitete über viele Jahre erfolgreich das zum GG gehörende Internat, wo sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, seine Kreativität und sein Urteils- und Organisationsvermögen gefordert, aber auch geschätzt waren. Die drei Pädagogen sind ihren Schülern stets mit Achtung und Wertschätzung begegnet, haben sich für ihre Schule engagiert und sind nur äußerst ungern in den Ruhestand entlassen worden. Den haben sich die drei Lehrer aber nach vielen Schülergenerationen wohl verdient.