Dietfurt
Barrierefrei nicht vor dem Frühjahr 2023

Stadtrat befasst sich mit Gehbahnen in der Innenstadt und vergibt die Sanierung des Töginger Kanalnetzes

28.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:48 Uhr

Was lange währt: Durch Gehbahnen soll im kommenden Frühjahr der Bereich um die Dietfurter Stadtpfarrkirche barrierefrei gestaltet werden. Foto: Kirschner

Dietfurt – Möglichst bald sollen ältere Menschen, die mit dem Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind, und Eltern mit Kinderwagen die Straßen rund um die Dietfurter Stadtpfarrkirche stoß- und erschütterungsfrei benutzen können. Die Schaffung von barrierefreien Gehbahnen im Innenstadtbereich ist bekanntlich schon seit vielen Jahren Thema bei Stadtratssitzungen. Am Montagabend stellte Landschaftsarchitekt Josef Garnhartner vom Büro G+2S aus Deggendorf dem Stadtrat die endgültige Planung vor.

Die Gehbahnen waren schon bei der Mai-Sitzung diskutiert worden, hier hatten die Stadträte einige Informationen vermisst. Wie Garnhartner nun erläuterte, werden der größte Bereich um die Stadtpfarrkirche, die Kloster- und Hafnergasse barrierefrei gestaltet. Die Planung sei mit der Regierung abgesprochen, der Förderantrag gestellt. Weil für die Steine in dem derzeitigen buckligen Pflaster ein Sonderformat verwendet wurde, sei die Umsetzung gestalterisch gar nicht so einfach. So wurden die Beläge nicht einheitlich verlegt, die Verlegerichtungen wechseln mehrfach.

Der Platz vor dem Kirchenportal wird mit Material aus Flossenbürg befestigt. Zur Verwendung kommen insgesamt drei Steine in drei verschiedenen Breiten, die „möglichst harmonisch“ integriert werden sollen. „Es soll ja kein Fleckerlteppich werden“, so der Fachmann. Der verwendete Stein werde auf einer Seite gebrochen, damit er natürlich ausschaut.

Fachmann Karl Ferstl (CSU) bezeichnete die vorgestellte Planung als „sehr guten Weg“. Er erinnerte an seinen Vorschlag, den Parkplatz beim alten Mesnerhaus im Zuge der Maßnahmen etwas „aufzuhübschen“. Carolin Braun (SPD) schlug vor, den Bereich vor dem Kulturhaus durch die Pflanzung von Büschen oder Rosen aufzuwerten. Ein Baum soll hier nicht gepflanzt werden, der den Blick auf das unter Denkmalschutz stehende Gebäude verdecken könnte.

Die Gehbahnen werden zeitnah ausgeschrieben. Für die drei Bauabschnitte sei mit Kosten von 350000 Euro – die zu erwartenden Zuschüsse noch nicht abgezogen – zu rechnen, erfuhr der Stadtrat auf die Nachfrage von Johann Gietl (FW). Allerdings, so der Planer zum Schluss seiner Ausführungen, sei ein Beginn im Herbst nicht allzu wahrscheinlich. Wenn die damit beauftragten Firmen über den Winter das benötigte Material beschaffen, könne man im Frühjahr 2023 starten.

Ein Bauantrag stand auf der Tagesordnung, der den Neubau von Mehrfamilienhäusern im neuen Baugebiet „Krampelmühlweg“ betraf. Hier wurden mehrere Befreiungen erteilt, die nicht nur vom Rathauschef als „äußerst positiv“ empfunden wurden. So entstehen anstatt eines Doppelhauses ein Spielplatz und weitere Stellplätze. Geplant ist eine Befestigung mit Rasengittersteinen. Außerdem wird die Tiefgarage vergrößert mit barrierefreiem Zugang. Angeliki Gleixner (Grüne) pochte auf die Einhaltung des Grünordnungsplans und auf eine Photovoltaikanlage, die am besten gleich in den Beschluss aufgenommen werden sollte. Eine Verpflichtung sei hier sicher nicht möglich, so Mayr, doch werde man diese Anregung an den Investor weitergeben. Der Grünordnungsplan müsse auf jeden Fall eingehalten werden. Einstimmig wurden die Befreiungen abgesegnet.

Mit Hinweis auf die Klimakrise wies Gleixner noch auf das Projekt „Mieterstrom“ zur Förderung von Solaranlagen hin.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden für die Ausweisung des Sondergebiets „Baufirma, Bauschutt, Recycling, Aushub- und Humuszwischenlagerplatz“ der Baufirma Herrmann in Vogelthal die weiteren Schritte einstimmig abgesegnet. Auch die so genannten Durchführungsverträge für die Solarparks bei Hallenhausen und Arnsdorf wurden durchgewunken.

Zu guter Letzt vergab der Stadtrat den Auftrag zur Sanierung des Abwassernetzes in Töging für 392211 Euro. Die vier Angebote, die eingegangen waren, lagen laut Rathauschef weit auseinander. Das günstigste Angebot unterschritt die Kostenberechnung um rund 59000 Euro.

uke