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Bessere Standorte suchen

05.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:19 Uhr

Zum Artikel „Geborstene Bunker und wilde Natur“ vom 28. Juni, worin erläutert wird, wie Baar-Ebenhausen Teile von Ebenhausen-Werk wieder herrichten will.

Der Gemeinderat von Baar-Ebenhausen hat in seiner letzten Sitzung das Gewerbegebiet „Äußerer Ring“ genehmigt. Ob damit die erhoffte Aufwertung des Ortsteiles erreicht wird, ist zweifelhaft. Bereits jetzt müssen meiner Schätzung nach mehr als 100 Lkw täglich den Äußeren Ring befahren, um zu den großen Firmen im letzten Zipfel des Ortsteiles zu gelangen, sowie den gleichen Weg wieder zurück, denn eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Dabei müssen sie an einem Wohngebiet vorbei und einen Schulweg überqueren. Lärmbelästigungen und Gefahren für Schulkinder sowie andere Verkehrsteilnehmer sind ständig gegeben.

Dass es für ein zusätzliches Gewerbegebiet bessere Standorte gibt, liegt auf der Hand. Reichertshofen und Karlskron/Brautlach haben es doch mit Gewerbeansiedlungen direkt an der B 13 vorgemacht. Bereits in den 70er Jahren wurden in Ebenhausen-Werk viele Hektar Wald geopfert, um zum Teil umweltproblematische Firmen wie GSB und Shredderanlage anzusiedeln. Beispielsweise wurde hier ein Lkw-Parkplatz mit 25 000 Quadratmeter Fläche asphaltiert, der kaum genutzt wird.

Der jetzige Gemeinderat ist drauf und dran, denselben Fehler wieder zu machen. Gerade die verbliebenen Waldreste zwischen den dortigen großen Firmen, die jetzt in den Bebauungsplan aufgenommen wurden, erfüllen eine wichtige Funktion als Rückzugsgebiet für einheimische Wild- und Vogelarten, die hier noch zahlreich vorhanden sind.

Man muss auch wissen, dass weite Teile von Ebenhausen-Werk im Besitz einer hiesigen Immobilienfirma sind, der diese Gebiete früher von der bundeseigenen IVG überlassen wurden. Diese Firma hat bereits Mühe, die zum Teil heruntergekommenen Hallen zu vermieten. Auf diesen Flächen befinden sich aber auch einige Gebäude und Grundstücke mit erheblichen Altlasten, deren Beseitigung eine Menge Geld kosten würde. Offenbar will man seitens der Gemeinde hier eine Art Ausgleich schaffen. Im DK-Bericht wurde richtig erwähnt, dass sich die Natur vieles wieder zurückerobert hat. Dabei sollte man es auch weites gehend belassen.

Reinhard Steininger

Baar-Ebenhausen