Eichstätt
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Regionaler Gemeinschaftstarif: Jetzt wird mit dem Ringzonentarif der INVG weiter gerechnet

24.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:33 Uhr

Zusammenarbeit besiegelt: INVG-Prokurist Hans-Jürgen Binner (v.l.), INVG-Geschäftsführer Robert Frank, DB-Regio-Geschäftsführerin Antonia von Bassewitz, BRB-Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein sowie die Agilis-Vertreter Dietmar Knerr und Bastian Goßner - Foto: Rössle

Eichstätt/Ingolstadt (EK) Wie steht es um den regionalen Gemeinschaftstarif? Nachdem die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) Anfang Juni mit einem eigenen Tarifzonenvorschlag vorgeprescht war, muss nun neu gerechnet werden.

„Es ist unser großes Anliegen, dass es diesen Tarif gibt“, sagt der Eichstätter Landrat Anton Knapp. Die Frage ist derzeit nur, wie: Gestern unterzeichneten die INVG und drei Eisenbahngesellschaften einen entsprechenden Rahmenvertrag. Aber nur vier Busunternehmen sind mit im Boot. Der Vertrag basiert auf einem Anfang Juni ins Spiel gebrachten Ringzonentarif (ähnlich dem, den die Ingolstädter bereits nutzen).

Bislang war in Gesprächen zwischen den Landkreisen, der Stadt Ingolstadt und den Verkehrsunternehmen immer mit einem Wabentarifplan gerechnet worden. Der von der INVG und Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel nun vorgestellte Zonentarif war bislang nicht Thema der Gespräche – auch wenn er vor vielen Jahren schon einmal in Erwägung gezogen, dann aber wieder verworfen wurde.

Gestern wurde bei einer Sitzung des Arbeitskreises Verkehrsgemeinschaft Ingolstadt (VGI) wohl intensiv diskutiert. „Die INVG rückt von diesem Modell nicht ab“, sagte Landrat Anton Knapp auf Anfrage. „Jetzt muss man sehen, welche Option siegen wird“, fasst Busunternehmer Walter Jägle zusammen. „Es geht weiter in Richtung Regionaltarif.“ Aber nun müsse neu gerechnet werden.

Offenbar hat der Wabentarifplan (pro Gemeinde eine Wabe) dem Fahrgastverband der INVG Bauchgrimmen bereitet. Dabei hatte der Landkreis Eichstätt es geschafft, nahezu alle seine Gemeinden für dieses Modell zu erwärmen. „Wenn es von vorneherein die Intention Ringzonentarif gegeben hätte, wäre es vernünftig gewesen, beide Optionen parallel zu entwickeln“, sagte Knapp. Nun stehe man wieder relativ weit hinten. Zur Erinnerung: Seit 2009 wird die Einführung des Gemeinschaftstarifs fokussiert.

Ob der von ihm als Vorsitzenden des Zweckverbandes VGI angestrebte Starttermin 1. Januar 2015 zu halten ist, vermochte Knapp gestern nicht zu beantworten. Verkehrsunternehmer Jägle sieht dagegen eine reelle Chance: „Ich will nicht ausschließen, dass ein Zwischenschritt zum Jahreswechsel möglich ist.“ Man wolle ja auch nicht nur verhandeln, sondern auch etwas auf den Tisch legen. Man sei gestern übereingekommen, dass es nun „bilaterale Gespräche“ geben müsste: zwischen der INVG und den beteiligten Busunternehmen. Wie die ausgehen, wollte Jägle nicht sagen. Aber: „Wenn es einen Gemeinschaftstarif gibt, muss vor allem für den Fahrgast etwas Positives rausspringen.“