Untermöckenlohe
Bauer und Jäger

Xaver Meyer von Untermöckenlohe wird am Sonntag 85 Jahre alt

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Wird an diesem Sonntag 85 Jahre alt: „Bauernjäger“ Xaver Meyer aus Untermöckenlohe. - Foto: je

Untermöckenlohe (EK) Xaver Meyer ist ein „Bauernjäger“, wie er im Buch steht, aus echtem Schrot und Korn. Er geht fast jeden Tag in den Wald, besser gesagt jede Nacht, weil er hauptsächlich hinter den Wildsauen her ist. Und die sind bekanntlich nachts unterwegs. Am Sonntag wird er 85 Jahre alt.

Der Landwirt vom „Russerhof“ in Untermöckenlohe (Gemeinde Adelschlag) und seine Frau Philomena, eine ebenso eingefleischte Landfrau, haben „ihr Sach“ wohl bestellt. Das Ehepaar bekam drei Kinder: Xaver, Hubert und Regine. Die Hofübernahme ist gesichert, im Austrag lässt es sich zufrieden leben.

Xaver Meyer hat in vielerlei Hinsicht viel für die Allgemeinheit getan: Im Bereich Genossenschaft, beim Maschinenring, der Raiffeisenbank, der CSU, beim Bauernverband, dem Buxheimer Reit- und Fahrverein, beim Eichstätter Jägerverein und der Hegegemeinschaft Süd. Die dem gut gelaunten und frohgemuten Jubilar zuteil gewordenen Ehrungen lassen sich am besten im Bundesverdienstkreuz am Bande zusammenfassen.

In Untermöckenlohe am 24. August 1929 geboren, mit zwei Brüdern und drei Schwestern aufgewachsen, besuchte er nach der Volksschule die Oberschule in Eichstätt, musste eine militärische Ausbildung mitmachen und absolvierte Berufsschule sowie Landwirtschaftsschule. Als Meister bildete er viele junge Leute aus. Anfangs waren noch Pferde auf dem Hof, zum Schluss ging Xaver Meyer mit modernen Maschinen um, als wäre da gar nichts dabei.

Das Bauernleben ist die eine Seite, die Jagd die andere des Meyer-Xare, alias Russer. „Zuerst wollte ich nicht so recht“, erzählte er, „weil mich die Staunzn arg abgefieselt haben.“ Doch sein Vater hat für das große Revier einen Jäger gebraucht und so setzte er sich auf den Hosenboden, lernte fleißig und bestand die schwere Jägerprüfung. Das Schauen, Staunen und hie und da auch Schießen wurde zu seiner Leidenschaft. Spätabends bis Mitternacht, und wenn es sein muss bis Sonnenaufgang, sitzt Xaver Meyer auf seinen Kanzeln im Wald. „Rehe gibt es heutzutage sehr wenig, dafür umso mehr Sauen, sagt er. Sie machen „unbandig viel“ Schaden, klauben die Maissaat heraus, „verputzen“ die jungen Zuckerrüben bis Daumenstärke und suchen die Weizen- und Maisschläge heim. Erwischen tut man die Wildschweine schwer, „weil sie so viel schlau sind“. Da helfe nur eins: Fleißig Hinaussetzen bei jedem Wetter. Und als jetzt die Weltmeisterschaft im Fußball ausgetragen wurde, schaute der Jubilar die Spiele an, packte dann Rucksack und Gewehr und ging ins Revier.

Am Sonntag danken dem Xaver Meyer zum 85. Geburtstag die Jäger, Bauern, die Politik unter anderem mit Hörnerklang und guten Wünschen für eine gesunde Zukunft.