Wolnzach
Da Gump geht weiter um

Nach dem Jubiläumsjahr: Auch heuer gibt es Marktflüsterer-Führungen – Mariensäule wird 150 Jahre alt

24.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Vor 150 Jahren wurde die Wolnzacher Mariensäule errichtet. Das wird heuer gefeiert - Foto: oh

Wolnzach (WZ) Ein Jahr hat Akzente gesetzt, gezeigt, was möglich ist – und Appetit gemacht. Und Wolnzach tischt weiter auf, die Marktflüsterer stehen in den Startlöchern zu neuen Abenteuern und auch ein Jubiläum wird gefeiert: Vor 150 Jahren wurde die Wolnzacher Mariensäule errichtet.

Die beiden Kramersfrauen haben sich unterhalten. Über den Räuber Gump haben sie geredet, darüber, wie er bei einer von ihnen ein Stück Käse und ein Sacktuch kaufen wollte. Und wie er erkannt wurde und dann geflohen ist über das Badergässchen, den Marktplatz, die Herrnstraße hinunter. „Drah di ned um, da Gump geht um“ – unter diesem Titel sind Michaela Eisenmann und Julia Mirlach im vergangenen Jubiläumsjahr als Marktflüsterer aufgetreten, haben sich auf die Spuren des Raubmörders gemacht – und haben damit begeistert und fasziniert für die Marktgeschichte und -geschichten. „Das hat uns sehr viel Freude gemacht“, sagt Michaela Eisenmann – und hat eine gute Nachricht: Nach der überaus positiven Resonanz des vergangenen Jahres wird es auch heuer wieder Marktflüsterer-Führungen geben, die Termine dafür werden gerade festgelegt. „Diese Führung sind nur eine von vielen positiven Erfahrungen dieses Jubiläumsjahres“, sagt sie. „Wir haben so viel gelernt und neue Kontakte geknüpft, worauf wir heuer aufbauen wollen.“

Die Marktflüsterer-Führungen sind so ein Ergebnis des Jubiläumsjahres, das einen festen Platz im Jahresturnus bekommen soll. Auch sie selbst und Julia Mirlach, ihre Kramersfrau-Partnerin, werden wieder im Boot sein und sich wieder auf Gumps Spuren machen, wenn Julia Mirlach ihre Babypause beendet hat.

Aber auch die anderen beiden Marktflüsterer sind wieder im Boot: „Auf die Spuren des Wolnzacher Wasserschlosses“ wird sich Erich Niedermeier machen, auch er hat nicht zuletzt durch das Jubiläumsjahr und seine aktive Mitarbeit im Redaktionsteam zum neuen Wolnzachbuch seine Liebe zur heimatlichen Geschichtsforschung neu entdeckt – und Erfahrungen gemacht, die er nicht missen möchte. „Sehr gerne“ ist er mit seinen Führungen wieder dabei, hat allerdings einen Wunsch geäußert: Er möchte gerne das Tageslicht ausnutzen, deshalb werden die ersten Termine mit ihm voraussichtlich erst ab April angeboten.

Und auch Alois Siegmund, ehemals Kulturreferent und jetzt Kulturbeauftragter des Marktes Wolnzach, hat schon vorgearbeitet: „Ich habe alles praktisch schon fertig“, freut auch er sich wieder darauf, Interessierte bei seinen Marktflüsterer-Führungen unter dem Titel „Gebäude erzählen Geschichten“ für den Markt- und Rathausplatz und die Pfarrkirche St. Laurentius begeistern und überraschen zu können. „Es gibt so viel zu entdecken“, sagt er – und man mag es ihm gerne glauben. Denn schon in seiner Vorfreude sprudeln Anekdoten über die Brauereibesitzersfamilie Lipp und ihre Villa, die Wolnzacher Poststation oder die Feinkostdynastie Dallmayr, die auch Wolnzacher Wurzeln hat, aus ihm heraus.

„Wir sind gerade dabei, die Termine zu koordinieren“, erklären die Martktservice-Mitarbeiterinnen. Claudia Schechinger, Andrea Wagner und Michaela Eisenmann arbeiten hier Hand in Hand, um auch für heuer wieder ein attraktives Angebot an erlebenswerten Veranstaltungen anbieten zu können. „Es ist schon viel passiert“, sagen sie – und verweisen zum Beispiel auf das diesjährige Ferienprogramm, das aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr ausgebaut wird: „Die Aktionen, wo Kinder bei historischen Nachmittagen als Ritter, Kelten oder Edeldamen aktiv Marktgeschichte erleben durften, bieten wir wieder an“, so Eisenmann – und verspricht zusätzlich „den einen oder anderen neuen Akzent“ dabei.

Intensiviert habe sich nach den vielen gemeinsamen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr auch noch mehr die Zusammenarbeit des Marktes mit den Kindergärten und allen drei Schulen, auch das wertet der Wolnzacher Marktservice als sehr positive Begleiterscheinung des Jubiläumsjahres: „Wir haben zwar sehr viel Arbeit gehabt, aber es hat sich gelohnt“, so Michaela Eisenmann. Viele Kontakte seien entstanden, viele neue Ideen aufgegriffen worden, die jetzt feste Bestandteile des Marktlebens sein sollen.

Aus der guten Zusammenarbeit im Jubiläumsjahr mit den Vereinen ist zum Beispiel die Idee für einen „Das sind wir“-Tag entstanden, für den das Schwimm- und Erlebnisbad im Sommer Schauplatz sein soll. „Wir sind hier noch in der Planungsphase“, heißt es aus dem Wolnzacher Marktservice – und doch deuten die Mitarbeiterinnen das Grundkonzept schon an: Ein Tag soll das werden, bei dem die 128 Vereine im Markt sich selbst und ihre Freizeitmöglichkeiten präsentieren sollen.

Und auch ein Jubiläum steht heuer an, bei dem Markt und Pfarrei Wolnzach Hand in Hand arbeiten wollen: Vor genau 150 Jahren hat der Marienplatz nämlich seine Mariensäule bekommen. Dass das im Mai entsprechend gefeiert werden soll, hat Pfarrer Johann Braun bei den Sonntagsgottesdiensten bereits angekündigt.