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Immer mit voller Power – auch im Proberaum

Die SZ zu Besuch bei der Schrobenhausener Band Jeff Vader

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Remo Feihl ist seit September 2013 bei Jeff Vader.

Hallo zusammen, seit wann gibt es eigentlich Jeff Vader

Jörg Burlafinger: In dieser Besetzung seit September 2013. Nachdem Timo im April 2013 dazu gekommen ist, haben wir einen Sänger gesucht. Im September kam dann Remo noch zu uns. An sich gibt es uns aber schon länger. Im Jahr 2010 ist uns allerdings bereits vor den Aufnahmen von unserem Song „Too Late“ der Drummer abgehauen. Da mussten wir dann kurzfristig einen anderen organisieren. Danach hätten wir live nicht mehr spielen können, wir hatten ja keinen Schlagzeuger mehr. Zwischen 2010 und 2013 war Jeff Vader eigentlich nur auf dem Papier existent.

 

Wie kam es dann zur aktuellen Besetzung?

Stefan Schnitzler: Den Timo habe ich – kein Scherz – über Kleinanzeigen gefunden.

Jörg: Remo ist dazugekommen, als mit Jeff Vader gar nichts mehr vorwärtsgegangen ist. Bei ihm spielte ich anfangs als zweiter Gitarrist bei seinem San-Remo-Projekt. So haben wir beide uns gefunden.

Remo Feihl: Das Projekt hat sich damals allerdings im Sande verlaufen und es sind zu dieser Zeit auch keine Proben mehr zustande gekommen. Und so hat mich Jörg dann gefragt, ob ich nicht bei Jeff Vader singen möchte. Mein Gitarrenspiel habe ich dann auch reaktiviert und mir etwas Equipment zugelegt, um mich zusätzlich als Rhythmusgitarrist mit einzubringen.

 

Ihr spielt noch immer gerne ältere Jeff-Vader-Songs, wie kommt’s?

Jörg: Vergangenes Jahr kam Remo, kurz nachdem er dazugestoßen ist, mit einem Gig im Rock Café an. Dann standen wir da: Ein Gig, komplett ohne Material, das wir spielen könnten . . .

Timo Wöhrle: Deshalb haben wir die ganzen älteren Jeff-Vader-Songs aufgearbeitet, die bis dahin eigentlich nur Jörg und Stefan kannten.

Stefan: Der Song „Sunny Side“ ist sogar noch aus der Discover-Attitude-Zeit von Jörg und mir, der war sogar auf dem zweiten Sob-Sampler von 2002 drauf.

 

An welcher Musik orientiert Ihr Euch eigentlich?

Jörg: Letztendlich an der kompletten Rockgeschichte.

Stefan: Jeder hatte halt irgendwie seine Einflüsse.

Jörg: Ob man die Einflüsse auch raushören kann, weiß ich nicht. Bei mir sind definitiv viele Grunge- und Blueseinflüsse da, die ich in mein Gitarrenspiel einbringe. Mir wurde aber auch schon öfter gesagt, dass unsere Musik in Richtung Alternativepunk geht. Einige Songs sind rein zufällig vom Feeling an bestimmte Bands angelehnt – zum Beispiel an Turbonegro oder Don Henley.

Habt Ihr irgendwelche anstehenden Projekte?

Jörg: Eigentlich war für den Herbst ein Studioaufenthalt angedacht. Für eine EP oder CD, je nachdem. Aber nachdem der Timo ein halbes Jahr in Bhutan war, hat sich das erübrigt.

Remo: In der Zeit hatten wir einen Aushilfsdrummer, mit dem wir auch zwei Gigs gespielt haben. Der Timo ist seit Juni wieder zurück und jetzt spielen wir ihn auch wieder warm. Und damit wir etwas Abwechslung reinbekommen, gibt es unser Coverprojekt Lolek & Bolek im Weltraum. Aber unser Fokus liegt eindeutig auf Jeff Vader.

 

Ihr postet auf Eurer Seite in einem sozialen Netzwerk fast nur in englischer Sprache: Weshalb macht Ihr das?

Jörg: Das kommt von Stefans Praktikanten, die er aus der ganzen Welt heranzieht.

Stefan: Auch von Leuten, die wir auf Konzerten kennengelernt haben, die uns eben auch geliked haben. Zehn bis 15 Prozent sind tatsächlich aus dem englischsprachigen Raum.

Bei einem Song benutzt Remo ein Megafon, wie kamt Ihr auf die Idee?

Remo: Das habe ich bei meinem ersten Bandprojekt verwendet. Wir haben eine Nummer gecovert, bei der das Pflicht war. Seitdem habe ich das Teil und versuche es immer wieder zu verwenden. Wir spielen einige alte Vader-Songs. Da habe ich manchmal einfach keinen Gitarrenpart und muss nichts singen. Deshalb versuche ich mich so etwas einzuklinken. Ich habe mir sagen lassen, dass es sich über die Lautsprecher fürs Publikum so anhört, als würde jemand etwas vom Grammophon abspielen.

 

Remo und Jörg, wonach richtet es sich, wer was singt?

Jörg: Wir wollten den Remo eigentlich rein als Sänger engagieren. Und dann war letztes Jahr dieses Konzert im Rock Café, für das wir eigentlich noch kein Programm hatten. Da wir schnell Songs brauchten, haben wir eben auch einige alte Vader-Songs gespielt, die ich früher auch gesungen habe beziehungsweise jetzt wieder singe. Deshalb bin ich bei den alten Songs eben mehr mit Singen beschäftigt und bei den neuen eher weniger. Wobei es da natürlich auch Ausnahmen gibt.

Remo: Ich wollte mich auch gar nicht als Sänger voll aufdrängen, die Songs singt Jörg einfach auch total geil. Deswegen wollte ich da jetzt auch nichts kaputt drehen.

 

Das Gespräch führte

Felix Kreitmeier