Dietfurt
Mehr Touristen aus China

Bürgermeisterin und hochkarätige Delegation reisen nach Nanjing

03.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr

Dietfurt (rat) Einen Ausbau der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Dietfurt und Nanjing strebt Bürgermeisterin Carolin Braun an. Die SPD-Politikerin reist am Ostersonntag mit einer großen Delegation aus der Sieben-Täler-Stadt nach China.

Positive Folgen der Visite im Reich der Mitte erhofft sich Carolin Braun vor allem für den Tourismus und den Kulturbereich. Die Bürgermeisterin schließt im Gespräch mit unserer Zeitung auch eine Intensivierung der wirtschaftlichen Kooperation nicht aus. „Bekanntlich hat die Dietfurter Firma Siebenwurst sogar eine Niederlassung in China“, sagte Braun am Donnerstag.

Sie kündigte kulturelle Veranstaltungen zum Thema China an. Zwei- bis dreimal im Jahr werde es Konzerte oder Ausstellungen geben. Dafür könnte der Vortragsraum in der Klostergasse 5 genutzt werden, sobald die Sanierung des Hauses abgeschlossen ist. In der Bücherei werde eine Ecke mit Büchern und Filmen über China eingerichtet.

Braun hat bereits mehrfach erlebt, dass Bayrisch-China vielen Chinesen inzwischen ein Begriff ist. Es gebe eine weit verbreitete App, mit deren Hilfe im Internet alles abgerufen werden könne, was in Europa mit China zu tun hat. „Da ist Dietfurt mit dabei“, freut sich die Bürgermeisterin.

Der SPD-Politikerin ist die problematische Menschenrechtslage in ihrem Gastland wohl bewusst. Sie setzt auf „Kennenlernen, Gespräche und direktes Erleben“. Das sei der Weg, den man gehen müsse, um Dinge zu verbessern. Es ist Braun auch klar, dass sie bei den Verhandlungen mit der Stadtleitung von Nanjing auf stramm linientreue Kommunisten treffen wird.

Begleitet wird die Bürgermeisterin von ihren beiden Stellvertretern und Adolf Karg (SPD). Letzterer und Johann Gietl (FW) waren bei der Stadtratssitzung am 23. März zu weiteren Stellvertretern ernannt worden. Andernfalls hätten nicht alle drei Bürgermeister und Karg nach China fliegen dürfen. Die Stellung in Dietfurt wird nun Gietl halten, gemeinsam mit dem Geschäftsleitenden Beamten Ernst Dietlmeier. „Gietl macht das von daheim aus, er wird nicht an meinem Schreibtisch sitzen“, sagte Braun. Die Woche nach Ostern habe ohnehin nur vier Werktage, und die seien erfahrungsgemäß eher ruhig. Zudem sei sie im Notfall jederzeit am Handy erreichbar.