Gerolsbach
"Der ganz große Druck sollte weg sein"

FC Gerolsbach versucht in der Rückrunde den Spaß in den Vordergrund zu stellen

12.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:33 Uhr

Statt auf einer Spitzenposition nur im grauen Mittelfeld: Der FC Gerolsbach mit Lukas Angermeier (l.) hinkt bislang den Erwartungen deutlich hinterher. Am Sonntag nun erwartet er zum Rückrundenauftakt den SV Ried - Foto: H. Steurer

Gerolsbach (SZ) Der FC Gerolsbach steht nach Abschluss der Hinrunde nicht dort, wo viele Fußballexperten die Elf von Spielertrainer Marco Bläser vor der Saison erwartet hatten. So befindet sich der FCG aktuell nur im Niemandsland der Kreisklasse Aichach.

Kreisklasse Aichach

Rang sieben und 19 Punkte – so die magere Ausbeute der Gerolsbacher, die vor der Saison als einer der großen Titelfavoriten gehandelt wurden, nun vor ihrem ersten Rückrundenmatch zu Hause gegen den SV Ried (Sonntag 14.30 Uhr). Zehn Zähler liegt die Bläser-Elf derzeit hinter Tabellenplatz zwei zurück, satte sechs Niederlagen kassierte der FCG in der ersten Halbserie. Dessen Spielertrainer gefällt die immense Erwartungshaltung an seine Mannschaft schon seit Wochen überhaupt nicht: „Wir müssen wirklich die Kirche im Dorf lassen. Unser Team ist extrem jung, und junge Spieler kommen mit dem Druck oft nicht so zurecht,“ sagt der Ex-Regionalligastürmer. Das Potenzial für eine Spitzenplatzierung sei seiner Meinung nach zwar zweifellos vorhanden, allerdings weiß Bläser nun: „Wir sind noch nicht reif genug für ganz vorne“ – zumal seine Mannschaft auch immer wieder durch Verletzungen von Leistungsträgern aus dem Konzept gebracht wurde.

Unterm Strich geht es für die Gerolsbacher Fußballer nun primär darum, eine vernünftige Rückrunde zu spielen – und vor allem eine befreite, wenn es nach ihrem Coach geht. „Der ganz große Druck sollte jetzt weg sein“, sagt Bläser mit Blick auf die Tabelle: „Wir sollten jetzt mal wieder den Spaß am Spiel in den Vordergrund stellen. Fußball ist ja nicht unser Job, sondern nur unser Hobby. Und wenn in dieser Mannschaft Spaß sowie eine Lockerheit drin sind, wird sich auch wieder der Erfolg einstellen.“

Dass die herausragende Sommervorbereitung seiner Gerolsbacher, in der sie reihenweise höherklassige Teams geschlagen hatten, anschließend zum Fluch wurde in der Punktrunde, das möchte der Spielertrainer so nicht behaupten. Allerdings räumt er schon ein, dass die Partien in der Kreisklasse komplett anders geführt werden würden: „Gegen höherklassige Mannschaften mussten wir nie das Spiel machen. Jetzt aber steht nahezu jeder unserer Gegner hinten drin – und damit haben wir so unsere Probleme“, bestätigt Bläser.

Ähnliches erwartet der 34-Jährige auch an diesem Sonntag, im Heimspiel gegen den SV Ried. Dieser schwimmt momentan übrigens auf einer riesigen Euphoriewelle. So hatte der SVR noch vor wenigen Wochen das Schlusslicht der Tabelle gebildet – um jetzt, nach vier Siegen in Folge, einigermaßen beruhigt im Mittelfeld des Klassements zu stehen. Im Hinspiel gewann der FCG noch mit 2:0, aber schon damals sah Bläser den SV Ried als sehr starken Kontrahenten an. „Er ist definitiv kein Abstiegskandidat“, sagt Gerolsbachs Coach nun erneut.

Auf jeden Fall positiv für Bläser: Am Sonntag hat er alle Mann an Bord. Die Zielsetzung sei ganz klar ein Dreier, zumal sein Team drei der vier jüngsten Spiele verlor. „Wir spielen zu Hause, da wollen wir immer gewinnen. Und dafür müssen wir gegen den SV Ried 100 Prozent geben“, weiß Bläser.