Deising – Der Fasching ist zumindest bei den Frauen des MDA-Frauenkreises Altmühlmünster samt mitreißender Fröhlichkeit und sprudelnder Lebensfreude zurückgekehrt. Drei Jahre lang musste der weitum beliebte Weiberball wegen Corona pausieren, am Freitagabend durften die „Weiber“ wieder ihrer Lust nach Verkleidung, Tanz und sinniger Lustigkeit freien Lauf lassen. Allerdings luden die Vorsitzende Angelika Bodisch und ihre Damenriege diesmal nicht zum Weiberball ein, sondern gaben diesem neuerlichen Auftakt den Namen „kunterbunte Frauensause“.
Grund dafür war neben dem Neustart auch der organisatorisch bedingte Wechsel vom bisherigen Lokal in Meihern nach Deising. Inhaltlich allerdings hat die Faschings-Faszination in einer reinen Frauenschar nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt und sogar der Kellner trug an diesem Abend Rock, er maskierte sich als Schotte. „Irgendwie hat uns allen der Fasching gefehlt. Wir haben sogar mehr Anmeldungen als in den Jahren zuvor und auch die jungen Mädels sind gut vertreten“, freute sich Bodisch und weiß, dass sich die seit Oktober laufenden Vorbereitungsarbeiten damit gelohnt haben. Immerhin haben sie und ihre Vorstandsdamen sogar den Saal und die Tische noch für diesen Faschingsabend dekoriert.
Dass die sieben Damen zudem noch ein paar herrliche Sketche und Tanzeinlagen parat hatten, heizte die vom Duo „Black & White“ entfachte Stimmung zusätzlich an. Wie in einem Zeitsprung traten sie als gebrechliche Großmütter auf und legten in ihren aufgepolsterten Rundungen unter den Kleidern eine Tanz-Choreographie aufs Parkett, dass ihre staunenden Zuschauerinnen in Jubelstürme ausbrachen. Auch der Sketch „Bei der Eheberatung“ mit Tanja Schlagbauer, Nicole Gerstner und Angelika Bodisch traf die Lachnerven und über die witzige Fußpuppen-Choreographie der Vorstandsdamen brandete gleich wieder Beifall auf. Dass man das Märchen vom Froschkönig und der Prinzessin auch ganz anders und mit deutlich mehr Lebenswürze erzählen kann, belegten Bodisch als nicht ganz so artige Prinzessin und „Frosch“ Nicole Gerstner als sehr talentiertes Schauspielerduo wieder einmal mit viel Jubel aus dem Publikum.
Bis deutlich nach Mitternacht lockte das Musiker-Duo die Frauen aus allen Altersgruppen immer wieder von den Tischen aufs Tanzparkett oder jagte sie in einer Polonaise durch das gesamte Gasthaus – und das gefiel selbst den jungen Mädels. „Ich wollte einfach mal wieder Fasching machen, meine letzte Veranstaltung war vor drei Jahren“, meinte die 14-jährige „Mickey Mouse“ Alexa Widmann aus Deising. Ihre Freundin, das „Zebra“ Loretta Schlagbauer (15), hat Lust auf diese Frauensause bekommen, weil sie ihrer Mutter Tanja bei den Proben zu den Sketchen zugeschaut hat. „Ob jung oder älter ist heute keine Frage, alle haben die gleiche Lust am Fasching“, ist ihre Einstellung. Und tatsächlich sind alle Frauen auch aus den Nachbarorten weitum ausnahmslos als Cowgirls, Scheichs, Flower-Girls und einer fantasievollen Vielzahl an anderen Verkleidungen erschienen. „Es ist einfach schön, wenn man mal wieder tanzen kann“, meint Angelika Breitmoser noch etwas außer Atem in ihrem Südsee-Kostüm. Und auch Selina Ferstl (19) strahlt nach dem Sirtaki-Tanz in der Mädelsrunde. „Es ist eine wunderbare Einheit von den älteren und den jungen. Alle sind ausgelassen und heiter“, versichert sie und dreht sich wieder in der nächsten Tanzrunde.
Inmitten des fröhlichen Trubels zieht Angelika Bodisch schon eine erste positive Bilanz. Der lange Organisationsaufwand und die vielen Vorbereitungen seien alleine schon durch die Freude und die Begeisterung der Besucherinnen belohnt worden. Allerdings könnte dieser Abend auch schon die letzte kunterbunte Frauensause gewesen sein, denn in wenigen Monaten stehen Vorstandswahlen an. „Wir finden keine Kassiererin für diesen frei werdenden Posten. Die Leute wollen zwar, dass etwas geboten wird, aber niemand ist bereit, ein Amt zu übernehmen“, ist ihre bittere Analyse.
er
Bei der Polonaise durch den Saal hatten die Frauen ebenso großen Spaß wie bei den Tanzdarbietungen und Sketchen. Fotos: Erl
