„Reise in die Neue Welt“

World of Pipe Rock and Irish Dance präsentiert brillante Show in Hilpoltsteiner Stadthalle

29.01.2023 | Stand 29.01.2023, 12:58 Uhr

Das aus internationalen Musikern und Tänzern bestehende Ensemble „Cornamusa“ machte nach 2015 und 2019 erneut Station in der Burgstadt und stieß auf großes Interesse, denn die Dreifachturnhalle war sehr gut besucht.

Die Show unter dem Motto „World of Pipe Rock and Irish Dance“ verband traditionelle irische und schottische Musik sowie hochkarätigen Irish Stepdance mit einem breiten Spektrum moderner Stile.

Die siebenköpfige Liveband sorgte für jede Menge Druck, denn sie hatte neben folkloristischen Instrumenten wie Dudelsack, Geige, Akkordeon und Tin Wistle auch E-Gitarre, Keyboard und Schlagzeug mit dabei, so dass man in der Tat von „Pipe-Rock“ sprechen konnte. Auf der in aufwendiges Licht getauchten Bühne spielte sich eine Mischung aus Tanzdarbietung, Rockkonzert und Musical ab, das stellenweise zwar ein bisschen zu überladen daherkam, aber dennoch für beste Unterhaltung sorgte.

Die Geschichte spielte zur Zeit des „Oklahoma Land Run“, als sich unter anderem irische und schottische Siedler aufgrund eines Erlasses in die „Neue Welt“ aufmachten, um dort ihr Glück zu finden. Nur die furchtlosesten und kühnsten Menschen nahmen an diesem Wettlauf teil, bei dem es ein Stück Land, und damit endlich eine ersehnte Lebensperspektive zu gewinnen gab.

Denn in Europas „Alter Welt“ herrschten Krisen, Krieg und Hungersnöte und da begann auch die Geschichte, die von einigen tapferen Auswanderern berichtete, die zunächst miterlebten, wie Schotten und Engländer in Irland einmarschierten, um neues Land in Besitz zu nehmen. Dabei verliebte sich ein englischer Offizier in die schöne Tochter eines Großgrundbesitzers und gemeinsam beschlossen sie, nach Amerika auszuwandern.

Sowohl die stürmische Überfahrt, die von einer flackernden Lasershow samt minutenlangem Gitarrensolo begleitet wurde, die Ankunft in New York und die weitere Reise nach Oklahoma, wo das Glück gesucht (und gefunden) wurde, wurde aufwendig tänzerisch und musikalisch in Szene gesetzt, wobei vor allem das Stepptanz-Ensemble mit ihrer energiegeladenen Synchronität das Publikum faszinierte.

Zur internationalen Besetzung zählten unter anderem der aus Ungarn stammende Solotänzer und Choreograph Gyuzala Glaser, dreifacher Europameister und angesehener Lehrer von Meisterklassen in ganz Europa. Ebenfalls als Choreographin und Tänzerin mit dabei war Nicole Ohnesorge aus Berlin, die den zweiten Platz bei der Europameisterschaft und den dritten bei der Weltmeisterschaft der „World Irish Dance Association“ (WIDA) belegte, Trainerin des Deutschen Fernsehballetts des MDR ist und auch in der internationalen Show „Flames of the Dance“ zu sehen war. In Kombination mit der druckvollen Rockmusik, der eingängigen, häufig mehrstimmigen Songs, der opulenten Kostüme und der aufwendigen Lichtschau nahm das Ensemble ihr Publikum zweieinhalb Stunden lang mit auf eine überaus bild- und tongewaltige Reise in die „Neue Welt. Überwältigende Dudelsack-Power also, für die es schon ein bisschen Kondition brauchte – auch als Zuschauer.

HK